Stromnetz in der Stadt: 100 Prozent klimafreundlich?

Stadt betreibt Blockheizkraftwerke mit Gas

Die Stadt Monheim will bis zum Jahr 2035 eine klimaneutrale Stadt sein. Die beiden Blockheizkraftwerke (BHKW), die die Stadt am Mona Mare und am Creative Campus I betreibt, genügen jedoch nicht den Standards regenerativer Stromerzeugung. Sie werden mit Gas betrieben. Der Strom wird durch die Mega eingespeist.

 

Mega-Sterom:100 Prozent Ökostrom

Der Strom, den Mega-Kunden beziehen, sei über Zertifikate und Förderungen zu „100 Prozent Ökostrom“. Obwohl die Mega mit dem fossilen Energieträger Erdgas Strom erzeugt. „Ist das nicht ein Widerspruch?“, fragte Detlev Thedieck (FDP) in seiner Anfrage im Ausschuss für Klimaschutz, Stadtplanung und Verkehr. Bürgermeister Daniel Zimmermann räumte ein: „Ich bin nicht so ganz glücklich damit, dass wir die Blockheizkraftwerke teilweise geerbt haben, am Creative Campus I erfolgte das durch den Erwerb des gesamten Geländes.“

 

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Kooperationsvereinbarung mit Fernwärmebetreibern

Bei den beiden Fernheizwerken sei das ursprünglich eine Kooperationsvereinbarung mit den beiden Fernwärmebetreibern gewesen, dass sich aber dann irgenwann die steuerlichen Regeln für solche Blockheizkraftwerke geändert hätten, und der Fernwärmebetreiber gesellschaftlich aus diesen Anlagen aussteigen musste. „Nur noch die Mega war als örtlicher Energieversorger in der Lage war, die entsprechende Stromsteuereffekte aus dieser Anlage zu ziehen“, so der Bürgermeister.

 

Anlagen rentabel gebaut worden

Die Anlagen seien zum Bau so kalkuliert gewesen, dass sie rentabel waren, auch unter Beteiligung des Fernheizwerkbetreibers. Zimmermann: „Durch diese Änderung der Systematik in den Einspeiseregeln für die Stromsteuerbefreiung änderte sich das dann so, dass der Fernwärmebetreiber diese dann gar nicht mehr nutzen konnte, sondern diese an die Mega übergeben hat, wo dann weiter  diese Rendite erwirtschaftet werden konnte.“

 

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Zimmermann: Mit Zitronen gehandelt

Die Mega habe das aber natürlich bezahlt. „Und da haben wir ein bisschen mit Zitronen gehandelt, wie man im Nachhinein sagen muss“, räumte Daniel Zimmermann ein, der im Jahre 2010, bei Inbetriebnahme des zweiten BHKW auf die große Bedeutung der beiden Anlagen für den Klimaschutz hingewisen hatte. Die Blockheizkraftwerke hätten technisch begrenzte Laufzeiten, so das Stadtoberhuapt. Irgenwann müssten die Generatoren getauscht werden. Die Strategie der Stadt sei es, die Blockkraftheizwerke bis zum Ende ihrer Lebensdauer zu betreiben und dann entsprechend umzustellen.  

Text: Marjana Kriznik

Foto: Pixabay/Monatage: Marjana Kriznik

 

 


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