Schäden durch unsachgemäße Reinigung
Am 14. Februar erhielt die Stadt einen Hinweis, dass Stolpersteine an der Frohnstraße, der Bleer Straße und der Kapellenstraße von unbekannter Hand unsachgemäß gereinigt worden waren. Bei einer Ortsbesichtigung wurden weiße Ränder und Abdrücke um die Stolpersteine herum festgestellt. Zudem hatte sich eine unbekannte, gummiartige Masse über den Steinen und in den Pflasterfugen ausgebreitet, einige Fugen waren ausgekratzt. Ein Versuch, die Verunreinigungen mit handelsüblichen Mitteln zu entfernen, scheiterte.
Reinigung der Stolpersteine
„Es ist äußerst lobenswert, dass sich Freiwillige um die Reinigung der Stolpersteine kümmern. Wir bitten jedoch darum, sich vorher zu melden und nur die in der Putzanleitung aufgeführten Reinigungsmittel zu verwenden. Insbesondere die Verwendung von ätzenden oder giftigen Substanzen sowie Schleif- oder Poliermaschinen ist nicht gestattet, da diese sowohl den Steinen als auch der Umgebung Schaden zufügen können“, betont Schirin Berndt von der Abteilung Interkulturalität und Städtepartnerschaften der Stadtverwaltung, die sich verwaltungsseitig um die Koordination der Putzpatenschaften kümmert.
Reinigung anmelden
Mit wenigen Hilfsmitteln glänzen die Messingplatten nach einer richtigen Reinigung wieder. Benötigt werden lediglich ein handelsüblicher Abwisch-Schwamm, Küchenpapier oder ein Wischtuch, eine Flasche Wasser und Putzmittel für Messingoberflächen, zu finden in allen gängigen Drogeriemärkten. Die Messingplatten werden dann mit dem Reinigungsmittel eingerieben und anschließend mit einem Tuch abgewischt. Mit dem Wasser wird nachgespült. Die umliegenden Pflastersteine sollten die Messingreinigungspaste nicht abbekommen. Zudem sollten Putzende die Fugen, die teilweise schon von Moos bedeckt sind, nicht auszukratzen. Die Steine verlieren dadurch ihre Stabilität im eingefassten Bodenloch, fangen an zu wackeln und können leicht herausgenommen werden.
Nachbearbeitung mit Essigessenz
Sollten die Stolpersteine sehr starke Verschmutzungen aufweisen, kann mit einer Essigessenz, bestehend aus einem halben Liter Essigsäure, einem halben Liter Wasser und zwei Teelöffeln Salz nachgeholfen werden. Der Reinigungsprozess bleibt derselbe: Messingplatte einreiben, mit einem Tuch die Reinigungslösung entfernen und mit Wasser nachspülen. Die Reinigung sollte zweimal im Jahr durchgeführt werden.
79 Stolpersteine im Stadtgebiet
Im Monheimer Stadtgebiet erinnern 79 Stolpersteine und eine Stolperschwelle an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die in Gehwege eingelassenen kleinen Gedenktafeln aus Messing laufen mit der Zeit an und müssen deshalb hin und wieder gereinigt werden. Oft wird diese Aufgabe von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Firmen, Vereinen oder Schulen erledigt. Vor jeder Reinigungsaktion melden sie sich bei der Stadt, damit nachgehalten werden kann, welche Stolpersteine wann und von wem gesäubert wurden.
Putzpatinnen und Putzpaten
Einige Stolpersteine im Stadtgebiet haben bereits sogenannte Putzpatinnen und Putzpaten, darunter beispielsweise Steine an der Bleer Straße, Franz-Boehm-Straße, Graben- und Frohnstraße. Eine Übersicht über die schon bestehenden Patenschaften sowie eine detaillierte Putzanleitung lassen sich auf der städtischen Website im Bereich Stadtleben und Aktuelles, Erinnern und Gedenken, Stolpersteine finden. Dort ist auch eine Stadtgrafik mit allen Stolpersteinstandorten aufgeführt. Wer selbst eine Putzpatenschaft übernehmen oder eine Reinigungsaktion anmelden möchte, kann sich telefonisch oder per E-Mail an Schirin Berndt wenden: +49 2173 951 6400 oder sberndt@monheim.de.
Quelle und Foto: Stadt Monheim am Rhein