Sozialhilfe und Arbeitslosigkeit: Monheim hat kreishöchste Quote

Im Kreisausschuss wurde der Sozialbericht vorgestellt

Dem aktuellen Bericht des Jobcenters, ist zu entnehmen, dass die Stadt Monheim, bezogen auf die Bevölkerungszahl, den höchsten Anteil von Beziehern von Sozialhilfe (Arbeitslosengeld II) aufweist. Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften beträgt in der Gänselieselstadt 1.935. Das sind 4,3 Prozent der Bevölkerung. Das einwohnerstärkere Langenfeld zählt akutell 500 Bedarfsgemeinschaften weniger. Auch die Zahl minderjähriger SGB II- Bezieher sowie die Arbeitslosigkeit (1611) ist in Monheim kreisweit die höchste.

 

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Sozialhilfeempfänger: Bereits vor 20 Jahren hatte Spitzenplatz

Monheim hatte hier bereits vor 21 Jahren den Spitzenplatz im Kreis. Die Sozialhilfestatistik für 2001 zeigte: In Monheim am Rhein bezogen seinerzeit 2074 von 43.555 Einwohnern Sozialhilfe, das sind 4,8 Prozent der Bevölkerung. Dieser Anteil war auch 2001 der höchste von allen Städten im Kreis Mettmann. Wie lässt sich dieser Umstand in einer prosperierenden, wohlhabenden Stadt wie Monheim am Rhein erklären? Caspar Offermann, SKFM-Geschäftsführer erklärt: „Monheim ist eine wohlhabende Kommune mit hohen Gewerbesteuereinnahmen. Wohlstand erzeugt Zuzug, auch von Geringverdienern.“ Außerdem engagiere sich die Stadt Monheim sehr in der Flüchtlingshilfe. Die neue Heimat stelle einen hohen Anteil des Wohnraums und und das Berliner Viertel bildet eines der größten Stadteile. Offermann: „Das Berliner Viertel wurde einst als Schlafstadt zu Düsseldorf überproportional groß geplant und ist groß geblieben.“

 

 

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Knapper Wohnraum: Verdrängungswettbewerb

Durch knappen Wohnraum findet ein Verdrängungswettbewerb statt. „Die LEG-Mieten sind auch nicht mehr sozial verträglich“, weiss Offermann. Was die Stadt  Monheim richtig mache: Sie setze mit Monheimer Wohnen dem kapitalmmarkorientierten Wohnungsmarkt kommunalen Wohnungsbau entgegen. Markus Gronauer (CDU-Fraktionsvorsitzender) erklärt: „Die Ursache für den hohen Anteil an SGB II-Beziehrn sind Altlasten in den 1960ern, als die LEG 8000 Sozial-Wohnungen baute. Und wir holen Unternehmen nach Monheim, aber damit verbunden sind keine Arbeitsplätze. Dazu holen wir Leute rein, für die wir keine Arbeitsplätze haben.“ Es bräuchte mehr produzierendes Gewerbe in einfacher Form, um  die Menschen in Beschäftigung zu bringen. Eine Chance sieht Gronauer etwa im Mo-Ki-Programm, dass Kinder unterstützt es über bestmögliche Bildung weiter zu bringen.

  

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Stadt Monheim tut viel für ihre Bürger

Stadtspreche Thomas Spekowius erklärt: „Die Stadt Monheim am Rhein tut sehr viel für ihre Bürgerinnen und Bürger – völlig unabhängig davon, wie gut diese finanziell aufgestellt sind.“ Das gälte ganz besonders für Familien und im Bildungs- und Kulturbereich. „Von unseren hervorragenden öffentlichen Sport- und Spielplätzen, einem attraktiven Schwimmbad und den personell und baulich herausragenden Schulen, Kitas sowie den Betreuungen im Offenen Ganztag profitieren alle – gerade auch mit Blick auf Chancengleichheit“, so Spekowius. Für diverse städtische organisierte Feste, eine attraktive Altstadt und Stadtmitte sowie weitere Freizeitangebote gälte das ebenso. So etwas spricht sich herum. Der Wohnort Monheim am Rhein würde daher insgesamt immer attraktiver – egal ob jemand ein Einfamilienhaus kaufen möchte (wovon es prozentual gesehen in Monheim am Rhein die Wenigsten im Kreis gibt) oder eine günstige Wohnung, die man sich auch als Sozialhilfe-Empfängerin oder -Empfänger noch leisten und trotzdem gut wohnen kann. Spekowius: „Monheim am Rhein verfügt prozentual gesehen eben über sehr viel günstigen Wohnraum. Das war auch 2001 schon so. Und solange dieser Wohnraum nicht im großen Stile abgerissen wird, was nach meiner Kenntnis niemand hier vorhat, wird das auch erstmal noch so bleiben.“

Text: Marjana Kriznik

Foto: Pixabay