In Monheim fehlt Kita-Personal: Wäre PiA-Modell die Lösung?

Frühkindliche Bildung Thema bei Podiumsdission im Baumberger Bürgerhaus

Frühkindliche Bildung war eines der Themen bei einer Podiumsdiskussion im Baumberger Bürgerhaus (Thema: „Beste Bildung für beste Chancen“). Zu dieser hatte Marc Nasemann, Landtagskandidat aus dem südlichen Mettmanner Wahlkreis 37 (Monheim, Hilden & Langenfeld) geladen.

 

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Erzieher:innen: Arbeitsbedingungen verbessern

Die Arbeitsbedingungen für Erzieher:innen müssten deutlich verbessert werden, so Marc Nasemann. „Wenn junge Schüler:innen schon beim Praktikum in einer Einrichtung sehen, dass Erzieher:innen stets am Anschlag arbeiten, verlieren sie die Motivation diesen Beruf zu erlernen.“ Zudem sei die vierjährige Ausbildung nicht vergütet, hier müsse das duale und vergütete Ausbildungsmodell der PiA (Praxis Integrierte Ausbildung) gefördert werden. Die Nachfrage nach diesen Stellen sei sehr hoch. Anders als bei der klassischen Erzieherausbildung, die in den ersten beiden Ausbildungsjahren ausschließlich schulisch erfolgt, sind die Studierenden bei der PiA-Ausbildung mit jeweils mindestens 20 Wochenstunden in einer sozialpädagogischen Einrichtung angestellt und erhalten für ihre Arbeit eine Vergütung.

 

 

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Monheim braucht mehr Erzieher

In Monheim am Rhein fehlen Erzieher. Die Monheimer Tagesmutter Marcella Leister würde gern die PIA absolvieren. „Mir wurden leider Steine in den Weg gelegt“, bedauert sie. Leister: „Es ist schön, dass Monheim so viele Kita-Plätze baut, aber es mangelt leider an Personal. Ich finde, man sollte auch den Tagesmüttern die Chance geben, in der Kita zu arbeiten, etwa verbunden mit einer PIA Ausbildung.“ Denn es gäbe viele Tagesmütter, die diese gerne absolvieren würden, aber es würden ihnen viele Steine in den Weg gelegt. Leister erzählt: „Ich hatte einen Träger gefunden, der mich hätte ausbilden wollen, aber leider wollte mich keine Schule aufnehmen, da ich keine 900 Stunden mit einer pädagogischen Kraft gearbeitet habe und nur meine Fortbildungsstunden anerkannt würden, was ich sehr traurig finde.“ In anderen Bundesländern könnte man als Tagesmutter die Pia Ausbildung machen. „Ich wäre gerne bereit, diese Ausbildung zu machen“, sagt Marcella Leister.

 

 

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Lerninhalte und soziale Kompetenzen nach Corona

Weitere Themen der Podiumsdiskussion waren: die Sanierung von Schulgebäuden, der Unterrichtsausfall oder die Veränderung der Lerninhalte. Weitere Gäste waren:  Jochen Ott (Schulpolitischer Sprecher der SPD Fraktion im Landtag), Felix Freitag (Gymnasiallehrer), Thomas Jageniak (Vorsitzender Stadt Schulpflegschaft Langenfeld) und Cagatay Maloglu (Schülersprecher und Mitglied der Landesschülervertretung). Außerdem wurde darüber diskutiert, wie Lerninhalte und soziale Kompetenzen nach Corona aufgeholt werden könnten und wie sich Schule in Zukunft entwickeln müsse. Die Digitalisierung sei außerdem ein wichtiger Prozess und müsse voran getrieben werden. Jochen Ott warnte vor Gefahren wie der Desozialisierung oder uneingeschränktem Medienkonsum.

Text: Marjana Kriznik

Foto: Pixabay