Geschwister-Scholl-Straße: Kampf dem Verkehrschaos

Knotenpunkte sollen umgeplant werden

„Wie gedenkt die Stadt das Verkehrschaos auf der Geschwister Scholl Straße in den Griff zu bekommen, das sich jeden Morgen dort abspielt?, fragte ein Nutzer kürzlich im Mängelmelder der Stadt. Durch die Sperrung der Benrather Strasse staue sich hier jeden Morgen der Verkehr bis zum Kreisverkehr Hegelstraße. „Die Geschwister-Scholl-Straße ist eh der Horror. Ab 15 Uhr ist dort Chaos pur“, so ein Facebook-Nutzer. Es seien einfach zu viele Baustellen gleichzeitig in der Umgebung, so dass die Umleitungen alle auf eine Straße führten, meint ein anderer zu wissen. Ein Blitzanlage könnte auf der Geschwister Scholl Straße für Besserung sorgen, so die Idee wiederum eines anderen Nutzers.

 

 

Banner-Penny-Pad-Sept-2021

 

Knoten Geschwister-Scholl-Straße/Hegelstraße: Unsicher

„Der Knoten Geschwister-Scholl-Straße/Hegelstraße wurde von den Verkehrsteilnehmern bereits vor dem Bau der Busschleuse als unsicher empfunden“, so die Stadt. Bislang eingeleitet Maßnahmen konnten zumindest die objektiver Gefährdung minimieren, Unfälle seien sehr selten. Zukünftig sollen nur noch Verkehre in und aus dem Wohnquartier dort fahren, der bisherige Schleichverkehr, der die Berghausenern Str. umgehen wollte, wird entfallen. Aus der Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes der Stadt Monheim am Rhein habe sich auch das Erfordernis ergen, die Geschwister-Scholl-Straße umzubauen, so die Stadt.

 

Bürgerbeteiligung: Radverkehrsfügung nicht eindeutig

Im Rahmen der Bürgerbeteiligungen zum Radverkehrskonzept sei durch die Bürger bemängelt worden, dass die momentane Radverkehrsfügung nicht eindeutig sei. Daher wurde ein Ingenieurbüro damit beauftragt, ein Konzept für die Umgestaltung der Geschwister-Scholl-Straße zu erstellen. Die duale Führung soll aufgehoben werden und die Einrichtung eines beidseitigen Radfahrstreifens sowie die Demarkierung der Furten in den Einmündungen erfolgen. Zusätzlich dazu sollen die Knotenpunkte Geschwister-Scholl-Straße/Hegelstraße und Geschwister-Scholl-Straße/Holzweg umgeplant werden. Das Planungsbüro wird prüfen, welche Knotenpunktform (z. B. Kreisverkehr, Lichtsignalanlage) am sinnvollsten sind.

 

 

Banner-Netto-Sept-2021

 

Thema sorgt für Diskussionen

In Baumberger Facebookgruppen sorgt dieses Thema für Diskussionen. Im Hegelstraße/ Geschwister-Scholl-Straße müsste definitiv was wegen der Radfahrer gemacht werden, so ein Facebook-Nutzer. „Die nutzen ja nicht den kleinen Bogen über den Zebrastreifen sondern fahren einfach grade über die Straße und schreien dann rum, wenn man die fast anfährt, weil sie da nicht drüber dürfen und man mit denen nicht rechnet. Dort wäre eine Ampel echt angebracht. So viele Unfälle wie dort schon passiert sind“, schreibt der Baumberger. Eine Facebook-Nutzerin schreibt dazu: „An der Geschwister-Scholl/Holzweg ist doch schon ein Kreisverkehr. Und an der Geschwister-Scholl/Hegelstraße bitte erst, wenn die Baustellen an anderen Stellen weg sind. Derzeit kommt man kaum aus Baumberg raus, ohne ewig im Stau zu stecken, weil genau das die Hauptstrecke aus Baumberg raus ist.“

 

Es sei derzeit eine Katastrophe

Die Experten sollten sich lieber die Kreuzung Heinr. Hertz/Berghausener „anschauen“, das ist der Hauptblocker in den Stosszeiten, kommentiert ein andere User. Die Strecke sei halt nun mal die „Hauptstrasse“ für alle BAB/Baumberg und zurück. Alle, die nun nicht per die Benrather Straße fahren können, kämen ja noch dazu. Und dazu dann die Linksabbieger. Es sei derzeit eine Katastrophe. Es staue sich bis zur Geschwister Scholl, teilweise bis Kreuzung Hegelstraße. „Diese Straße stellt die mittlere Hauptachse des Ortsteils Baumberg dar und weist eine Überlagerung diverser Funktionen wie Kfz-Verkehrs- und Radverkehrsverbindung, ÖPNV, Erschließung, Aufenthalt und Versorgung auf“, so die Stadt. Der bestehende Straßenquerschnitt würde dieser Multifunktionalität derzeit nicht ausreichend gerecht, vor allem der Radverkehr wird mit einer ehemals benutzungspflichtigen heute asymmetrischen Ein-/Zweirichtungsführung nicht klar genug geführt.

 

Knotenpunkte: Unsicherheitspunkte im Netz

Zudem stellen die Knotenpunkte, nicht nur nach Aussagen der Bürgerschaft, Unsicherheitspunkte im Netz dar. Den Kreisverkehr Holzweg überfahren viele Kfz aufgrund der fehlenden Auslenkung (fehlender baulicher Innenring) mit überhöhter Geschwindigkeit, die höchsten vom haltenden Bus hinter dem Kreisverkehr gebremst wird. Im Knotenpunkt Hegelstraße wurden aus Verkehrssicherheitsgründen die Querungen der Nebenrichtungen versetzt und mit Geländern gesichert, was zu unkomfortablen nicht regelkonformen Breiten und umwegigen kurvigen Wegen für Rad- und Fußverkehr sowie zu Konflikten in den Aufstellbereichen der FGÜ führt. In der Unfallauswertung war der Knotenpunkt jetzt unfallunauffällig. Trotzdem ist eine komfortablere und gleichzeitig sichere Führung für beide Verkehrsarten anzustreben. Dies kann eine gemeinsame Furt für Fuß- und Radverkehr im Zuge des nicht benutzungspflichtigen Seitenraums oder der Einbau einer angehobene Rad- und Gehwegüberfahrt sein. In diesem Rahmen sind der FGÜ zu demarkieren und die Geländer zu demontieren, so dass der Radverkehr nicht ausgelenkt und ausgebremst wird. Der Fußverkehr wird in dieser Ausgestaltung gemeinsam mit dem Radverkehr bevorrechtigt über die Einmündung geführt.

 

 

 

Banner-Lidl-Pad-Sept-2021  

 

Zweirichtungsradweg: Sorgt für Verwirrung

Gleichzeitig sollten zeitnah der gesamte Straßenraum umgebaut und eine sichere beidseitige Führung für den Radverkehr integriert werden. Mit dem Rückbau des Zweirichtungsradwegs, der nach Bürgeraussagen zu Verwirrung führt, und nicht den Anforderungen der Regelwerke an Haltestellenführungen entspricht, ergeben sich Flächenpotenziale, die zur Einrichtung von beidseitigen Radfahrstreifen genutzt werden können, so dass eine wie von der Bürgerschaft gewünschte sichere und von den anderen Verkehrsteilnehmenden getrennte Führung für den Radverkehr entsteht. Dem Erschließungserfordernis kann in einem Teilabschnitt durch die Einrichtung von Stellplätze entsprochen werden, wenn zusätzlich Grunderwerb zur Verbreiterung der öffentlichen Fläche getätigt wird.

Text: Marjana Kriznik

Foto (Karl-Heinz Pohlmann / Stadtarchiv): Gerade fertiggestellt sind die Eigenheime an der Geschwister-Scholl-Straße (Höhe Schlegel-, Blickrichtung Berghausener Straße) im Herbst 1966.