Corona Update: Was bringt Nuvaxovid und eine zweite Auffrischung?

Kreis Mettmann: Inzidenz, Hospitalisierung, Infektionen

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Hinweis: Diese Seite wird montags bis freitags aktualisiert Wer sich noch einmal die älteren Berichte anschauen möchte, findet diese auf den Lokalseiten deinhilden.dedeinlangenfeld.de und deinmonheim.de

 

Neue STIKO-Empfehlung: Wem nutzt der Novavax-Impfstoff und ein zweiter Booster?

Darauf haben viele mRNA-Impfstoffskeptiker gewartet: Seit dem 20. Dezember 2021 ist der Impfstoff Nuvaxovid des Herstellers Novavax in der EU zugelassen. Nun hat die Ständige Impfkommission (STIKO) die Daten analysiert und eine Empfehlung für die Zielgruppe ausgesprochen. 

„Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker (Adjuvans)„, erklärt das Robert-Koch-Institut (RKI). „Der Impfstoff enthält keine vermehrungsfähigen Viren und ist, wie alle anderen in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffe, funktionell ein Totimpfstoff.“ 

Wird das die Bereitschaft für eine Impfung bei bisherigen Kritikern erhöhen?

 

Für wen ist Nuvaxovid nun geeignet? Die STIKO sagt, der Impfstoff empfehle sich „zur Grundimmunisierung von Personen ab 18 Jahren. Hierbei sind zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens drei Wochen zu geben. Die Anwendung von Nuvaxovid während der Schwangerschaft und Stillzeit wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen.“

Weiter heißt es: „Nuvaxovid führt häufig zu lokalen und systemischen Impfreaktionen, die über wenige Tage anhalten können und ähnlich stark sind wie nach Impfung mit den anderen COVID-19-Impfstoffen. Die Zulassungsstudien ergaben keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich schwerer unerwünschter Wirkungen nach Impfung. Die STIKO stellt fest, dass die Datenlage zu Nuvaxovid noch limitiert ist.“

 

Eine weitere STIKO-Empfehlung betrifft die zweite Auffrischungsimpfung; also eine vierte Spritze gegen Covid 19. 

Bevor jetzt die Aufregung steigt: Laut STIKO ist eine bestimmte Personengruppe betroffen: „Die STIKO empfiehlt eine zweite Auffrischimpfung für Menschen ab 70 Jahren, Bewohner(innen) und Betreute in Einrichtungen der Pflege, Menschen mit Immunschwäche ab fünf Jahren sowie Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen (…). Die zweite Auffrischimpfung soll bei gesundheitlich gefährdeten Personengruppen frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die zweiten Auffrischimpfung frühestens nach sechs Monaten erhalten.“

 

Der Schutz nach der ersten Auffrischimpfung nehme wegen der Omikron-Variante innerhalb weniger Monate ab: „Dies ist insbesondere für Menschen ab 70 Jahren und für Personen mit Immunschwäche bedeutsam, da diese das höchste Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf nach einer Infektion haben. Durch die zweite Auffrischimpfung soll der Schutz verbessert und schwere Erkrankungen bei gefährdeten Personen verhindert werden. Personal in medizinischen und Pflegeeinrichtungen soll individuell besser geschützt werden, da es sich leichter anstecken kann.“

 

Und ebenfalls wichtig: „Personen, die nach der ersten Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, wird keine weitere Auffrischimpfung empfohlen.“

 

➤ Mehr Infos gibt es hier…

 

Krankenhaus-Belegungen 

Bundesweite Hospitalisierungsrate: 5 (Fälle pro 100.000 Einwohner bundesweit; blaue Linie in der Grafik) am Donnerstag, 3. Februar (4,77 am Mittwoch). 

7-Tage-Inzidenz-Hospitalisierungen-3-Februar

 NRW-landesweite Hospitalisierungsrate: 5 am Donnerstag (4,67 am Mittwoch).

  

Quelle und mehr Details: ➤ Robert-Koch-Institut (RKI) und ➤ Covid19-Trends Deutschland

 

Wie sind diese Werte einzuschätzen? 

Verkürzt gesagt: Für die Fälle der „Corona-Patienten mit Symptomen“ im Krankenhaus pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen hat das RKI drei Schwellenwerte festgelegt: unter 1,5, danach 1,5 bis 5 und über 5.

Zusammen mit den Faktoren „7-Tagesinzidenz“ und „% Covid-Intensivfälle an der ITS-Kapazität“ (Belastung für das Gesundheitssystem) soll die Hospitalisierungsrate als Grundlage für Schutzmaßnahmen heran gezogen werden. ➤ Mehr Details gibt es hier, S. 8 + 9
Allerdings ist dabei anzumerken, dass dies eine ältere Version ist und derzeit aufgrund der veränderten Lage wiederum über neue Strategien nachgedacht wird.

 

Der Wert steht also jetzt bei 5. Was bedeutet das? Da muss jetzt abgewartet werden, was die Politik sagt (die sich scheinbar weiterhin an Inzidenzen orientiert…).

 

Betten-Belegungen im Kreis Mettmann

79 Personen am Donnerstag „im Krankenhaus“ (74 am Mittwoch). Das ergibt laut Kreisgesundheitsamt eine lokale Hospitalisierungsinzidenz von 5 (4,67 am Mittwoch).

 

Auf den Intensivstationen im Kreis Mettmann sind am Donnerstag 45 von 61 Betten belegt (zwei mehr als am Mittwoch). Diese Angabe bezieht sich allerdings auf alle Intensivpatienten, also nicht nur die Covid 19-Betroffene. 

Fünf Patient(innen) sind wegen Covid 19 in intensivmedizinischer Behandlung (zwei Personen mehr als am Mittwoch), eine Person wird invasiv beatmet (unverändert gegenüber Montag, Dienstag und Mittwoch).

 

8,2% von der Gesamtzahl der Intensivbetten sind nach wie vor mit Covid 19-Patienten belegt (4,92% am Mittwoch). Diese Zahl schwankt aber auch je nach Bettenkapazität

Quelle: DIVI Intensivregister

 

Die Zahl der Patientinnen und Patienten nimmt also wieder etwas zu…

 

„Mit“ oder „wegen“ Corona? 

Hinweis:  

Wie sinnvoll ist es, keine Unterscheidung zwischen Patienten zu machen, die „mit“ oder „wegen“ Covid 19 im Krankenhaus liegen? Also auch beispielsweise ein Patient mit Beinbruch, der positiv getestet ist, aber weder an Covid 19 erkrankt ist, noch Symptome hat. 

Diese Frage wurde bei der Pressekonferenz des RKI am 28. Januar an Bundesgesundheitsmnister Karl Lauterbach gestellt. Seine Antwort gibt es hier…

 

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Zur Impfung im Kreis Mettmann?

Alle stationäre Impfstellen im Überblick

Termine zur Kinderimpfung

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Inzidenz 

Vorab-Hinweis: Wie wie seit längerem wissen, sind die Daten zum Infektionsgeschehen recht unscharf. 

Man muss von weitaus höheren Dunkelziffern ausgehen. Denn das Kreisgesundheitsamt hat die Kontaktnachverfolgung weitgehend eingegrenzt. Die neue (und etwas komplizierte) ➤ Quarantäneverordnung NRW sieht u.a. vor, dass sich Betroffene eigenverantwortlich in Quarantäne begeben und nicht in jedem Fall eine behördliche Anordnung erfolgt. Daher kann man nicht davon ausgehen, dass die wahren Infektions- und Quarantänezahlen bekannt sind

Was aber auch klar ist: Die Zahlen sind ganz bestimmt nicht niedriger, die reale Lage also vermeintlich nicht besser.

 

Nach der aktuellen Datenlage liegt die Inzidenz im Kreis Mettmann am heutigen Donnerstag, 3. Februar, bei 965,7 (932,4 am Mittwoch). 

 

Die Inzidenz liegt landesweit bei 1.314,1 (1.299 am Mittwoch) und bundesweit bei 1.283,2 (1.227,5 am Mittwoch). 

 

Landesweit vorne liegen Olpe mit 2.297,5 (2.128 am Mittwoch), Hochsauerlandkreis mit 2.289,7 (2.049,6), Remscheid mit 2.253,5 (2.566,4), Dortmund mit 2.202,2 (2.023,5), Düsseldorf mit 2.162,4 (2.140,8), Herne mit 1.931,3 (1.898,8), Märkischer Kreis mit 1.914,5 (1.862,7), Borken mit 1.890,8 (1.978,5) und Bochum mit 1.800.     

    

Infektionszahlen

Der Kreis Mettmann gibt 3.310 infizierte, bzw. positiv getestete Menschen am heutigen Donnerstag, 3. Februar an; am Mittwoch waren es 3.796. 

  

9.279 „Menschen in Quarantäne“ (am Mittwoch waren es 9.261).

  

Das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:

 Corona-3-Februar

 

Hinweis: Auch die Angaben zu den Impfungen sind mit Vorsicht zu betrachten, denn: Die genaue Anzahl kennt der Kreis Mettmann nicht, wie Landrat Thomas Hendele in einem Pressegespräch einräumt. Nicht alle Impfungen im Kreis Mettmann werden registriert (zum Beispiel in Seniorenheimen). Und nicht jede(r) Bürger(in) aus dem Kreis Mettmann lässt sich in seinem/ihrem Wohnort impfen. Wenn etwa der Hausarzt in Düsseldorf sitzt, dann wird die Impfung in Düsseldorf registriert. So sei beispielsweise auch zu erklären, warum die Zahl der Zweitimpfungen höher ist als die der Erstimpfungen

 

Leider gab es zwei neue Todesfälle: eine 86-jährige Frau aus Langenfeld und ein 81-jähriger Mann aus Monheim. Der Kreis zählt bislang 884 Verstorbene („Aufgrund eines technischen Fehlers wurde in Velbert ein Verstorbener zu viel in die Statistik aufgenommen. Dies wurde nun korrigiert“, ergänzt der Kreis).

Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. 

Das WDR-Wissenschaftsmagazin Quarks hat im Dezember 2021 eine Analyse zu diesem Thema veröffentlicht

Es dürfte aber das gleiche Prinzip angewendet werden wie bei der Hospitalisierungsrate (s. oben).

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Was gilt derzeit in NRW? Wo gilt 2G und 2G+ ? 

➤ Mehr dazu hier…

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Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: BlenderTimer/Pixabay

 


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