Was wird aus dem Verbrennungsmotor?

EU-Treffen der Umweltministerinnen und -minister: Klimaneutrale Kraftstoffe für PKW

Die EU-Umweltministerinnen und -minister haben sich am Dienstagabend, 28. Juni, auf Verschärfungen von Klimaschutzvorgaben verständigt. Mit dem „Fit-for-55-Paket“ der EU-Kommission sollen die Klima-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gesenkt und damit die Vorgaben des Pariser Weltklimaabkommens eingehalten werden.

Einer der wichtigsten Beschlüsse betrifft die Antriebstechniken für Fahrzeuge.

PKW-Antrieb: Nur noch elektrisch oder mit E-Fuel

Neuwagen sollen ab 2035 vollständig CO2-frei fahren.

Soll heißen: Die Elektrifizierung im Verkehr soll weiter gefördert, also noch mehr E-Autos produziert werden. Außerdem soll die EU-Kommission einen Vorschlag machen, wie nach 2035 Fahrzeuge zugelassen werden können, die ausschließlich mit „klimaneutralen Kraftstoffen“ betrieben werden.

 

Bedeutet das nun das Ende des bisherigen klassischen Verbrennungsmotors? Nicht wirklich. 

Bundesverkehrsminister Volker Wissing erklärt: „Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor dürfen auch nach 2035 neu zugelassen werden, wenn sie nachweislich nur mit E-Fuels betrieben werden. Damit ist der Weg für eine Zustimmung im EU-Umweltministerrat frei und das Verbot der Verbrenner vom Tisch.“

 

Banner-Lidl-Pad-Sept-2021  

Was sind E-Fuels?

Der UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e.V. erklärt auf seiner Internet-Seite:

„E-Fuels sind synthetisch erzeugte flüssige Kraft- und Brennstoffe auf Basis von Wasserstoff und CO2. Durch die Nutzung von CO2 aus der Atmosphäre und erneuerbarer Energien lassen sich E-Fuels klimaneutral herstellen.

E-Fuels werden aus Wasserstoff, der mittels Elektrolyse aus Wasser gewonnen wird, hergestellt. Der dafür notwendige erneuerbare Strom stammt aus Wind- und Solaranlagen. Im Fischer-Tropsch-Verfahren wird der Wasserstoff durch aus der Atmosphäre entnommenes CO2 zu einem flüssigen Kraftstoff synthetisiert (Power-to-Liquid-Verfahren).

E-Fuels weisen die gleichen chemischen Eigenschaften wie herkömmliche Kraftstoffe wie Kerosin, Benzin oder Diesel auf und können diese vollständig ersetzen. Ebenso wie diese Kraftstoffe weisen E-Fuels die höchste Energiedichte aller Kraftstoffe auf.
Da der für die E-Fuels-Herstellung genutzte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt, also beispielsweise auf Wind- oder Solarenergie oder Wasserkraft basiert, sind E-Fuels klimaneutral. Zudem kommen nur natürlich vorkommende Ressourcen wie Wasser und CO2 aus der Luft zum Einsatz.
E-Fuels lassen sich herkömmlichen Kraft- und Brennstoffen beimischen und können diese vollständig ersetzen.“

Weitere FAQ hier

 

Weitere Beschlüsse der EU-Umweltministerinnen und -minister:

Das EU-Endenergieeffizienzziel soll deutlich angehoben werden und zum ersten Mal verbindlich sein. Das bereits verpflichtende Ziel für erneuerbare Energien wird von 32 Prozent auf 40 Prozent angehoben, mit ambitionierten Sektorzielen für Wärme, Verkehr, Gebäude und Industrie. Hinzu kommen Ziele und Rahmenvorgaben für den Hochlauf von grünem Wasserstoff. Sozialschwache Haushalte sollen über einen Klimasozialfonds entlastet werden.

 

Details hier…

Bericht: Achim Kaemmerer

Foto: Engin_Akyurt/G.Altmann / Pixabay

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinHilden, DeinLangenfeld, DeinMonheim oder DeinHaan.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.