Stadt Monheim wollte das Objekt in 2020 entsorgen lassen
Das Rätsel um den Verbleib des „Ei-Brunnens“, der von 1993 bis Ende Juli 2020 den Eierplatz zierte, ist gelüftet. Bürger hatten sich gefragt, wo ihr „altes Ei“ abgeblieben war und wünschten sich dieses nach der Umgestaltung zur neuen Mitte zurück. Im Gespräch mit der Redaktion erläuterte sein Erschaffer, der Künstler Taco de Marie, was aus dem eiförmiger Brunnen geworden ist, der dem Eierplatz seinen Namen gegeben hatte.
Ei-Brunnen vor Jahren schon versiegt
Aus dem ovalen, 1,5 Tonnen schweren Stahlobjekt mit gezackter Spalte spritzte ganz früher einmal Wasser aus einem Zerstäuber im Inneren. Ein Glockenbauer hat das Objekt in 1993 gebaut. Es hatte die Stadt zwischen 200.000 bis 300.000 Mark gekostet. Mehrere Jahre vor dem Abbau im Juli 2020 lag der Brunnen aber trocken. Da der gesamte Eierplatz künftig benötigt wird, etwa für Veranstaltungen, würde es für den Brunnen nach der Umgestaltung des Platzes keinen Platz mehr geben, hatte es von Seiten der Stadt geheißen. Nun wird am Eierplatz ein anderes Kunst-Objekt realisiert. Die Stadt hat insgesamt drei Künstler von Weltrang beauftragt, Kunst im Wert von vier Millionen Euro in Monheims neuer Mitte zu schaffen.
Stadt drehte Brunnen das Wasser ab
„Der Bürgermeister der Stadt Monheim hat beschlossen, dass der Brunnen nach der Umgestaltung nicht mehr dorthin passt“, sagt Taco de Mari, der als Landschaftsarchitekt bei der Stadt Mönchengladbach beschäftigt ist. Um die Unterhaltungskosten für das Objekt niedrig zu halten, sei der Brunnen vor Jahren durch die Stadt Monheim abgeschaltet worden, so de Marie auf die Frage, warum der Ei-Brunnen, der den Titel „Eisprung“ trug, versiegt ist. Auf der Homepage der Stadt Monheim ist zum Brunnen zu lsen: „Nach einigen Jahren war die Technik defekt, der Brunnen versiegte.“ Wenn es nach der Stadt Monheim gegangen wäre, die sich zum Verbleib des Brunnens noch nicht geäußert hat, wäre der Brunnen in 2020 entsorgt worden.
Kunstfreund rettete Brunnen vor Entsorgung
Es kam zum Glück anders. De Marie erzählt: „Ursprünglich hatte der Tiefbauer, der in 2020 die Fläche für die Bauarbeiten zu Monheims neuer Mitte bereinigen musste, von der Stadt Monheim den Auftrag erhalten, den Brunnen zu entsorgen“, erinnert sich de Taco. Der Geschäftsführer des beauftragten Kölner Unternehmens Wassermann, ist aber ein großer Kunstfreund. „Er fragte mich, ob man nicht einen neuen Platz für das Objekt in der Stadt Köln finden könnte“, erzählt Taco de Marie.
Monheimer Brunnen ziert Kölner Gewerbe- und Landschaftspark
Im August 2020 wurde der eiförmige Brunnen in Monheim demontiert und ziert nun den Wassermannschen Gewerbe- und Landschaftspark „Triotop“. Der Künstler hat die Spalte, aus der ursprünglich das Wasser sprudelte, mit Gold verziert. „Ich war immer sehr traurig, dass aus dem Brunnen in Monheim kein Wasser mehr sprudelte, ohne Wasser war es nur ein halbes Ei“, so de Marie. Das tut er in Köln zwar auch nicht, aber es ist auf Bodenwellen platziert, die an Wasser erinnern. Taco de Marie freut sich. „Durch einen neuen Ort und einen neuen Sinn gefällt er mir jetzt fast besser als in Monheim. Jetzt ist das Objekt eine Skulptur und kein Brunnen mehr.“
Text : Marjana Kriznik
Foto: Taco de Marie
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