Peto und FDP stimmen für das Bauvorhaben
Das Megaprojekt Monheimer Tor für 135 Millionen wird umgesetzt. Das beschlossen die Peto-Mehrheitsfraktion und die FDP in der Ratssitzung am Mittwochabend, 19.5. Dem voran folgten hoch kochende Emotionen und auch persönliche Angriffe der Sprecher der Fraktionen.
Hochwertige Edelsteinfassade
Zu Beginn stellte Architekt Christian Heine das hochmoderne Architekturkonzept für das wohl teuerste Bauvorhaben in der Geschichte der Stadt vor. Dieses beinhaltet ausgefallene Details. So werden das Haus am Platz als Tor zur Stadt und das Park-Haus eine hochwertige Edelstahlfassade mit einer „Vorhang-Architektur“ erhalten: Die Keramikstäbe erinnern an Vorhänge. Besondere Akzente werden unter anderem etwa begrünte Fassaden mit jahreszeitlicher Färbung und Fokusbäume mit abendlicher Beleuchtung setzen.
Exorbitant hoher Vermietungsstand
Christof Glatzel von der Böning & Glatzel GmbH, die das Monheimer Tor im Auftrag der Monheimer Einkaufszentren GmbHs vermarktet, entwickelt seit 25 Jahren Einzelhandel. Er freut sich bereits jetzt, noch vor Start im April in 2022 über einen „exorbitant hohen Vermietungsstand“. Glatzel: „Handel funktioniert über Sichtbarkeit.“ Highlights würden sein ein Familien-Schuhfachgeschäft, eines der größten Modehäuser auf 3000 Quadratmetern, ein Hotel, Extrablatt am Eierplatz sowie Freizeit-Angebote, wie ein Kino und ein Fitnessstudio.“ So ein Projekt habe es in Deutschland noch nicht gegeben, so Glatzel.
Innenstadt nach Corona zukunftsfähig machen
Ingo Elssner (Peto) zu Fragen, wieso ein Umbau, zumal in der Größenordnung sein müsse: „Wir müssen die Innenstadt auch nach Corona zukunftsfähig machen. Ein Branchenmix geht nur groß.“ Die CDU habe sich ein Einkaufszentrum gewünscht, dass eine Verbindung von Eierplatz zum Bahnhof herstellt, mit kleineren Dimensionen allerdings, so Michael Nagy (CDU). „Wollen wir, dass hier jeden Tag viele Personen von außerhalb einfallen? Wir holen uns Verkehr und Unruhe rein? Die größte Lebensqualität ist für uns anders gelagert,“ so Nagy. Diese Größenordnung sei für Monheim ungeeignet. Auch äußerte er Bedenken, ob Edeka im Umbau überleben wird? Erfolgt der Bauablauf im laufenden Betrieb (Start im April 2022), sei mit einer Fertigstellung im September 2024 zu rechnen. Wird das Haus zeitweise geschlossen, beschleunigt sich die Bauzeit um 6 Monate. „Die Bestandsmieter, wie Edeka, können im laufenden Betrieb umbauen“, so Heine.
CDU äußerte Bedenken zur Hotel- bzw. Büronutzung
Manfred Poell (CDU) („Entstand der Bindestrich beim Park-Haus, weil es peinlich ist, dass wir so ein großes Parkhaus haben?“) findet zwar die Verbindung zum Berliner Viertel ausgezeichnet. Er äußerte aber Bedenken zur Geschlossenheit der Fassade des Park-Hauses. Außerdem stellte er den Bedarf von Hotel bzw. Büroräumen nach einer Umstrukturierung nach Corona in Frage. Den Vorschlag der Grünen, eine Fahrradgarage zu installieren, könnte man, so der Bürgermeister, an anderer Stelle in der Stadt umsetzen. Die FDP, die als einzige neben der Peto für das Konzept stimmte, folge dem Neustart in der Innenstadt, so Stephan Wiese (FDP), obwohl man sich damit schwer tue. „Sie sehen ja, was aus städtischen Geldern passiert, wenn man diese anlegt. Das umgebaute Monheimer Tor kann uns so schnell keiner mehr nehmen“, äußerte Bürgermeister Daniel Zimmermann nach der erfolgreichen Abstimmung für das Bauvorhaben.
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Neue Mitte
Durch den Umbau des Rathauscenters, die Aufstockung des Monheimer Tors und die Umgestaltung der Heinestraße soll im Stadtzentrum Monheims neue Mitte entstehen. Nach dem im Dezember 2017 einstimmig gefassten Beschluss zum Ankauf der beiden in die Jahre gekommenen Centerkomplexe wurde im Dezember 2018 der Revitalisierungsauftrag für die Neukonzeption des Rathauscenters an die Projektentwickler Böning & Glatzel GmbH und der Architekten Heine Plan GmbH vergeben.
Text: Marjana Kriznik
Foto: Heine Plan
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