Erweiterung des Kunstwerks wird 50 Millionen Euro kosten
Der geplante Umbau der Mack-Pyramide, die sich im städtischem Besitz befindet, sorgt aufgrund immens angestiegener Kostenkalkulation in Höhe von 50 Millionen Euro für Kritik. Das Bauwerk soll durch einen Erweiterungsbau vergrößert und um einen Skulpturenpark ergänzt werden. Durch die geplante Umgestaltung soll es zu einem erlebbaren Kunstwerk sowie zu einem architektonischen Wahrzeichen und Zentrum für Kunst, Medien und Kreativwirtschaft entwickelt werden. Ist das im Interesse der Bürger? Wollen diese das überhaupt? „Muss man das zum jetzigen Zeitpunkt noch obendrauf satteln?“, wollte Wolfgang Heimlich in der Fragezeit des Ausschuss für Klimaschutz, Stadtplanung und Verkehr wissen.
Im Interesse der Allgemeinheit
Das sei eine Einzelmeinung, so Bürgermeister Daniel Zimmermann. Er frage vor dem Treffen seiner Entscheidungen nie alle Bürger nach ihrer persönlichen Meinung. Es gälte abzuwägen, was im Interesse der Allgemeinheit sei. „Es ist sehr von Interesse, die Mack-Pyramide umzubauen“, so das Stadtoberhaupt. Bei dem Bauwerk handele es sich um ein Kunstwerk von Weltrang und die Stadt hätte eine Verantwortung. Wenn man das Gebäude untergehen lassen würde, würde es die Stadt in alle Schlagzeilen schaffen, so Zimmermann. Heinz Mack, einer der bedeutenden lebenden Künstler Deutschlands, habe hier etwas Bedeutendes geschaffen, ein besonderes Unikat.
2.000 Quadratmeter vermietbare Fläche
Die stadt könne froh und dankbar sein, dass dieses Gebäude in Monheim zu haben. Durch die über 2.000 Quadratmeter vermietbare Fläche in den Obergeschossen wird das Gebäude rentabel sein. Die Stadt hat eigens eine Eigentümergesellschaft gegründet, die dieses Gebäude vermieten wird. Die Stadt hofft, dass man auch Firmen finden wird, die nicht nur Miete zahlen, sondern auch zur Gewebesteuer beitragen: Galerien, Auktionshäuser, Stiftungen. Auch im Hinblick auf steigende Baukosten spräche unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten spräche viel dafür, den Umbau jetzt zu realisieren, denn dieser würde nicht kostengünstiger.
Erweiterung auf 60 Meter
Städtebaulich passe dieser Umbau mit einer Höhenentwicklung von 15 Metern über der Nachbarbebauung und die Erweiterung auf 60 Meter nicht an den Standort, so Peter Raabe (CDU). Als Kulturgebäude müsse sich das Bauwerk nicht in die Umgebung einfügen, so Bürgermeister Daniel Zimmermann. Auch die SPD lehnt den Beschussentwurf aufgrund der „katastrophale“ Finanzlage der Stadt ab. Sabine Lorenz (Grüne) bestätigte ebenfalls eine Ablehnung ihrer Fraktion aus finanziellem Grund. Der Beschlussempfehlung zum Bebauungsplan Mack-Pyramide im Ausschuss für Klimaschutz, Stadtplanung und Verkehr wurde mehrheitlich, durch die Stimmen der Peto-Fraktion, angenommen.
Politik der Bürgermeisterpartei
„Größenwahn“ wirft der Bund der Steuerzahler (Bdst) der Politik der Bürgermeisterpartei vor. Großprojekte wie Mackpyramide, Kulturraffinerie K 714, Europas größte Sporthalle, olympiafähige Skateranlage und Marina sowie deren Preissteigerungen belasten den Haushalt nicht nur stark, deren Wirtschaftlichkeit sei auch nie glaubhaft belegt worden, so der Bdst. „Die finanzielle Misere führte zu wachsendem Unmut in der Bevölkerung. Bürgerinitiativen, Vertreter von Haus & Grund, der Mieterverein und Experten wie der ehemalige Kämmerer Helmut Fiebig prangern die Politik des Stadtrats scharf an.
Genehmigung des Haushaltssicherungskonzepts
Der Landrat habe sogar zunächst die Genehmigung des Haushaltssicherungskonzepts 2024 verweigert, so der Bdst. Angesichts der dramatischen Schuldensituation fordert der Bund der Steuerzahler NRW die Stadt auf, umgehend gegenzusteuern. Projekte, die gestoppt oder verschoben werden könnten, müssten gestoppt und verschoben werden. „Ohne einen radikalen Kurswechsel drohen noch höhere Schulden, steigende Steuern und eine ungewisse Zukunft für die Bürger.“
Bericht: Marjana Kriznik
Foto: Stadt Monheim am Rhein