Tanzende Kreisel-Häuser: Warum keine Gefahr droht

Festprogramm bei Einweihung am Samstag, 2. Juli

Auf dem Kreisverkehr Monheimer Straße / Sandstraße ist eine monumentale Skulptur entstanden: „Im Duett“ des Künstlers Timm Ulrichs. Das Kunstwerk wurde vor Ort konstruiert, wobei auch Schweiß- und Lackierarbeiten anstanden. Am Samstag, 2. Juli, um 12 Uhr, wird die Arbeit mit einem bunten Festprogramm eingeweiht.

  

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Skulptur spiegelt dynamische Entwicklung wieder

Der Kreisel bleibt für die Zeit der Feier bis 17 Uhr für den Verkehr gesperrt. Liegestühle stehen rund herum bereit und alle sind eingeladen, das Kunstwerk in entspannter und einmaliger Atmosphäre zu genießen. Die Skulptur, die Monheims dynamische Entwicklung widerspiegelt, sollte eigentlich schon vor zwei Jahren aufgestellt werden. Lange fehlte jedoch vonseiten Straßen NRW die Genehmigung. Bei dem Kunstwerk handele es sich um ein festes Hindernis, was eine Gefahr darstellen könnte, lautete seinerseits der Einwand. Die Häuser könnten kippen und auf der Straße landen, wenn ein Autofahrer den Kreisel überfährt. Am Ende hätte der Landesbetrieb die Verantwortung getragen. Im späteren Verlauf hatte es ein Gespräch von Landesbetrieb, Stadt und Bezirksvertretung gegeben. Das Kunstwerk steht auf einem Hügel mit Traufe davor und der Kreisverkehr steht nicht mittig auf der Straße. 

 

Kreisverkehr außerhalb der Ortsdurchfahrt

Hierzu erklärt Birte Hauke von der Pressestelle der Stadt: „Nach den Statuten des Landes dürfen Kunstwerke nur auf Mittelinseln von Ortsdurchfahrten aufgestellt werden. Der Kreisverkehr an der Monheimer Straße befindet sich zwar in Baumberg, wurde vom Land bislang aber dennoch als Kreisverkehr außerhalb der Ortsdurchfahrt definiert.“ Mit der anstehenden Abstufung der ehemaligen Landstraße könnten nun die innerstädtischen Aufstell-Kriterien beachtet werden. So oder so stelle das Kunstwerk im Kreisverkehr der Monheimer Straße aber keine Gefahr für die Sicherheit dar. Hauke: „Bei der Planung wurden verschiedene Faktoren betrachtet. So steht das Kunstwerk nicht in gerader Linie mit der Hauptfahrtrichtung, wird von einem Hochbord und einem Kiesstreifen umfasst und steht auf einer Aufschüttung.“ So sinkt noch mal die Gefahr, dass ein Autofahrer auf dem Kreisverkehr landet.

 

 

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Viel Kritik und Häme von Bürgern

Wie bereits bei einigen andere Kunstwerken im öffentlichen Stadtgebiet, gab es zu den „tanzenden Häusern“ bereits im Vorfeld jede Menge Kritik und Häme seitens der Bürgerschaft. Diese diffamierten das Kunstwerk despektierlich als „gestapelte Schrottcontainer“, Kunst-Verkehrshindernis“ und Ähnliches. Auch die Sicherheit wurde in Frage gestellt. „Bin gespannt, wann die ersten Unfälle passieren, es nimmt nämlich auch super die Sicht“, so ein Facebook-Nutzer. Gerade in einer Schulgegend sollte man Überblick über die ganze Strasse haben, mahnte ein anderer Facebook-Nutzer.

 

Timm Ulrichs: selbst ernannter „Totalkünstler“

Timm Ulrichs (*1940), emeritierter Kunstprofessor, beschreibt sich selbst als „Totalkünstler“ und hat die deutsche Kunstszene seit den Sechzigerjahren maßgeblich mitgeprägt. Er arbeitet in verschiedensten Medien, von Grafik, Fotografie, Skulptur oder Installation bis hin zu Aktionen und Performances. Zu seinem umfangreichen Gesamtwerk zählen auch zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum, die er in mehreren deutschen und internationalen Städten realisiert hat. In den vergangenen Jahren entstanden in Monheim zahlreiche Kunstwerke anderer Künstler im öffentlichen Raum, so auch an Kreisverkehren: der Schrei nach Freiheit, die Dinos oder der Plattenspieler. „Diese führen keine Unfälle herbei“, betont Birte Hauke. Drei tanzende Säulen von Tony Cragg sollen am Monheimer Busbahnhof entstehen.

 

Buntes Festprogramm

Das Festprogramm umfasst: Musik, kulinarische Köstlichkeiten – passend zum Kunstwerk – und einem Kreativangebot für Kinder und Jugendliche der Kunstschule. Neben dem Live-Auftritt eines musikalischen Überraschungsgastes wird der Film „Der Totalkünstler“ von Ralf-Peter Post gezeigt, für den er Timm Ulrichs über ein Jahr lang begleitete. Zudem wird der Künstler selbst vor Ort sein und im Dialog mit Professor Dr. Ferdinand Ullrich, Kunstakademie Münster, von seiner Arbeit erzählen.

Text: Marjana Kriznik/Quelle: Stadt Monheim am Rhein

 

 

 


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