Gewerkschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen und Investitionen in den Nahverkehr
Kaum können sich die Fahrgäste der Deutschen Bahn auf das Ende des Streiks und eine Friedenspflicht bis zum 3. März 2024 freuen, da steht schon der nächste Arbeitskampf an. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft am Freitag, 2. Februar 2024, in allen Bundesländern, außer Bayern, zu Warnstreiks in den kommunalen Betrieben des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf.
Auch die Busse und Bahnen der wupsi GmbH und Rheinbahn AG stehen auf der Liste
Die Tarifverhandlungen für die rund 90.000 Beschäftigten im kommunalen ÖPNV liefen bisher ohne Ergebnis, erklärt die stellvertretende Vorsitzende Christine Behle: „Bislang sind die Arbeitgeber nicht bereit, unsere Forderungen zu erfüllen und den Kolleginnen und Kollegen entgegenzukommen.“
Warum will ver.di streiken?
„Lange Wartezeiten, überfüllte Busse, Fahrtausfälle oder keine Busverbindung auf dem Land. Die aktuelle Politik verhindert, dass wir gut mobil sein können. So kann es nicht weitergehen“, erklärt die Arbeitnehmervertretung. „Täglich kommt es durch hohe Krankenstände und den Personalmangel zu Fahrtausfällen. Schon jetzt fehlen ca. 80.000 Beschäftigte. Einen guten und verlässlichen ÖPNV wird es nur geben, wenn sich endlich die Arbeitsbedingungen ändern.“
Daher fordert ver.di von der Politik eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und deutliche Entlastungselemente: „Verkürzung der Wochenarbeitszeit, Erhöhung des Urlaubsanspruches, zusätzliche Entlastungstage für Schicht- und Nachtarbeit sowie Begrenzung geteilter Dienste und unbezahlter Zeiten im Fahrdienst. Der Nahverkehr kann verdoppelt werden, wenn jetzt investiert wird. Auf dem Land und in der Stadt wäre mit genügend Personal, mehr Bussen und Bahnen und günstigen Tickets mehr Mobilität für alle möglich – bei weniger Verkehrsbelastung. Die Bundesregierung kann wie beim Deutschlandticket den ÖPNV jetzt direkt mit unterstützen.“
Dazu werden in 14 Bundesländern die Flächentarifverträge über die Arbeitsbedingungen in den ÖPNV-Unternehmen verhandelt, hinzu kommen die Haustarifverträge der Hamburger Hochbahn und der VHH. In Brandenburg, dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden außer den Arbeitsbedingungen auch die Löhne und Gehälter der Beschäftigten verhandelt.
Die Tarifverträge unterscheiden sich an vielen Stellen voneinander und in jedem Tarifbereich gibt es eigenständige Forderungen, die jedoch in den Kernforderungen übereinstimmen.
Es empfiehlt sich also, am Freitag die tagesaktuellen Fahrpläne des lokalen und regionalen ÖPNV zu checken, bevor man sich zur nächsten Haltestelle begibt.
Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfoto: anzeiger24.de
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