SORMAS ist da – Was bringt das System für den Kreis Mettmann?

Wird die Kontaktnachverfolgung für Corona-Fälle jetzt leichter und schneller?

Vor einigen Tagen hat auch der Kreis Mettmann für die Kontaktverfolgung und Datenverarbeitung von Corona-Fällen sein Erfassungssystem auf SORMAS umgestellt. Das landesweit einheitliche System soll die Arbeit vereinfachen und die Behörden besser miteinander vernetzen.

 

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SORMAS gab es bereits vor der Corona-Pandemie und hätte eigentlich schon im vergangenen Jahr eingesetzt werden sollen. Viele Kreise und Städte haben aber erst sehr spät auf SORMAS umgestellt, u.a. mit der Begründung, dass eine Umstellung den laufenden Betrieb gestört hätte.
Der Kreis Mettmann hat anfangs mit dem System SurvNet gearbeitet. 

 

Wir haben nachgefragt: Was hat die Umstellung gebracht, wäre dies nicht auch schon früher möglich gewesen, und hätte es vielleicht sogar das Datenchaos im Frühjahr vermeiden können?

 

Auf unsere Fragen antwortete die Pressesprecherin des Kreises Mettmann, Daniela Hitzemann (schriftliche Antworten in Kursiv).

 

Welche Vorteile hat SORMAS nun gegenüber dem Vorgänger-System, bzw. inwiefern erleichtert SORMAS nun die Arbeit des Gesundheitsamtes?

Der Kreis Mettmann hat mit dem Start der kommunalen Corona-Aufgaben im letzten Jahr kurzfristig im Gesundheitsamt eine eigene Software aufgebaut, gestützt auf vorhandene Standardanwendungen. [Anm.d.Red.: Wir haben berichtet] 
SORMAS unterstützt wesentlich die Kontaktverfolgung, die Fallbetreuung sowie die Datenbündelungs- und Meldeaufgaben.

Für die Anwender (Kontaktverfolger, betreuende Ärzte, Infektionsfachkräfte etc.) hat SORMAS zunächst keine Erleichterungen im Vergleich zum Vorsystem erbracht. Die SORMAS-Anwendung läuft bei der Verarbeitung großer Datenmengen allerdings deutlich stabiler. Dies war ein wichtiger Einführungsgrund für unser Haus.

 

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Zudem schafft SORMAS digitale Voraussetzungen für den Austausch der Gesundheitsämter untereinander und soll den Datenaustausch mit anderen Akteuren im Corona-Management unterstützen, dazu gehört z.B. das Robert-Koch-Institut.

 

Hätte der Kreis Mettmann dennoch auch früher auf SORMAS umstellen können?

Die initiierende Argumentation von SORMAS war bundesweit deutlich positiver transportiert worden, als die tatsächlich nutzbaren Angebote. Insbesondere Funktionalitäten, die sich auf den regionalen und überregionalen Datenaustausch bezogen, waren in den in Deutschland eingeführten Erstversionen nicht im praktischen Angebot.
Genau diese Aspekte unterscheiden SORMAS aber von der Eigenentwicklung des Kreises.

Der Kreis Mettmann hat sich deshalb dafür entschieden, gleich in die aktuellste Variante von SORMAS einzusteigen, die erst seit wenigen Monaten am Markt ist.

Kreise und kreisfreie Städte, die keine eigene digitale Grundlage hatten, haben allerdings schon im letzten Jahr auf SORMAS zugegriffen, dann aber mit deutlichen Leistungseinschränkungen im Vergleich zur aktuellen Version.
Anwender der ersten, stationären SORMAS-Systeme befinden sich inzwischen in notwendigen Umstellungsprozessen; vergleichbar mit den Transferprozessen, die wir beim Wechsel aus unserer Vorsoftware heraus Anfang diesen Monats vorgenommen haben.

 


 

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Hätte es mit SORMAS weniger Probleme gegeben, die zum Monatswechsel April/Mai (Personalausfälle, technische Probleme, Rückstände bei der Datenerfassung) aufgetreten sind und zu nicht sehr validen Daten geführt haben?

Nein! Die Ursachen für den eingetretenen Verarbeitungsstau und die damit verbundenen Meldeschwankungen lagen nicht an den Datenverarbeitungssystemen.
Die Ursachen lagen im Zusammenspiel der Infektionsdynamik, örtlich nicht planbarer Ereignislagen und der dadurch belasteten Betreuungsressourcen.

Trotz vollständig besetzter Wochendiensten können sich immer Engpässe ergeben – bundesweit und bei hohen Inzidenzen immer wieder.

Vorrang hat die wirksame Betreuung der Bevölkerung. Eine ereignisnahe Datenaufbereitung ist für die Steuerung von Folgemaßnahmen in der Bevölkerung wichtig, aber kein Beleg für die Betreuung der Bevölkerungskreise, die von Corona betroffen sind.

 


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Bis zur personellen Aufstockung im Mai waren 17 Menschen im Kreisgesundheitsamt mit der Datenverarbeitung der gemeldeten Corona-Fälle beschäftigt. Nun sind es 28 Personen. 

Wie wird sich die Umstellung auf SORMAS auf den Personalbestand auswirken?

Der notwendige Personalbestand wird durch das Infektionsgeschehen bestimmt, nicht durch die eingesetzten Digitalsysteme. Nur in Kommunen, die keine stützenden Anwendungen einsetzen, die z.B. mit reinen Tabellenverarbeitungen arbeitet, würden sich Auswirkungen auf den Personalbestand ergeben, wenn sie SORMAS einsetzten.

Dies war und ist bei uns nicht gegeben. .

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Gerd Altmann/Pixabay

 


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