Orkantief – Feuerwehr warnt: Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr!

Die Sicherheits-Tipps vom Kreis Mettmann: Alles dicht machen

Laut Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes und des Landeslagezentrums werden ➤ für den 17. Februar 2022 verbreitet Sturm und schwere Sturmböen für ganz Nordrhein-Westfalen erwartet.

 

Das Amt für Brand- und Katastrophenschutz sowie Rettungsdienst des Kreises Mettmann warnt vor starken Orkanböen zunächst in der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag, 17. Ferbuar bei gleichzeitig starken Regenfällen mit bis zu 50 Litern pro Quadratmeter.

 

„Von Westen wird nach Information des Deutschen Wetterdienstes eine rasche Windzunahme mit Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung erwartet„, heißt es in einer Presseerklärung. „In Schauernähe und in exponierten Lagen sind orkanartige Böen bis 110 km/h nicht ausgeschlossen. Ausgangs der Nacht meldet der Deutsche Wetterdienst eine vorübergehende Windabschwächung.“

 

Wie soll sich nun die Bevölkerung schützen?

Eine Maßnahme hat das Land bereits entschieden: ➤ Die Schulen in NRW bleiben am Donnerstag geschlossen. 

 

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Vorsicht vor fliegenden Ästen, Ziegeln und Gegenständen

Viele Menschen befürchten auch wieder eine Flut durch übergetretene Bäche etc. Doch der Kreis entwarnt: „Für mögliche Überschwemmungen ergeben sich aktuell keine Hinweise.“ 

Aber: „Aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten können zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden.“

 

Vielmehr sollten die Menschen auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände achten.

 

Die Kreisbehörde empfiehlt dringend:

  • Alle Fenster und Türen schließen
  • Gegenstände im Freien sichern
  • Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen halten
  • Möglichst den Aufenthalt im Freien meiden, insbesondere Waldgebiete

 

Auch Wochenende kann stürmisch werden

Vorausschauend auf das kommende Wochenende droht in der Nacht von Freitag auf Samstag erneut eine schwere Sturm- oder Orkanlage, warnt der Kreis Mettmann: „Hier empfiehlt es sich, die weitere Wetterentwicklung in den kommenden Tagen sehr aufmerksam zu verfolgen, da die genaue Zugbahn des Orkantiefs und damit die Windgeschwindigkeiten noch nicht sicher vorhergesagt werden können.“

 

Feuerwehren sind einsatzbereit – Appell an Bevölkerung

„Die Feuerwehren im Kreis Mettmann sind auf die Gefahrenlage vorbereitet und stehen parat“, sagt Torsten Schams, Kreisbrandmeister und Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz sowie Rettungsdienst. „Die Kreisleitstelle hat ihre personellen Kapazitäten erweitert, damit möglichst viele Notrufe gleichzeitig und zeitnah bearbeitet werden können.“

 

Sein Appell an die Bevölkerung: „Unterstützen Sie unsere Arbeit! Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr! Informieren Sie sich regelmäßig über die aktuelle Wetterlage und nutzen Sie die Warn-App NINA, über die wir Sie über mögliche Gefahren auf dem Laufenden halten.“

 

ADAC: Wie sich Autofahrer(innen) verhalten sollten

Auch Autofahrerinnen und Autofahrer müssen mit umgestürzten Bäumen oder herabfallenden Ästen rechnen. Der ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold empfiehlt, Ablenkungsquellen wie laute Musik auszuschalten und auch auf das Telefonieren mit der Freisprecheinrichtung zu verzichten.

Außerdem können andere Verkehrsteilnehmer durch Wind oder Sturm plötzlich anders reagieren als erwartet.

Wird das Fahrzeug von einer Böe erfasst, sollten Autofahrer laut ADAC kontrolliert gegenlenken. Das fällt bei niedrigen Geschwindigkeiten erheblich leichter.

 

Außerdem wichtig: Baumreiche Strecken meiden und auf Brücken und in Waldschneisen die Hinweisschilder beachten. Hier ist die Gefahr groß, von heftigen Böen erfasst zu werden.

 

Besondere Vorsicht gilt auch beim Überholen von Lastwagen und Bussen. „Schon beim Eintauchen in den Windschatten des überholten Fahrzeugs verändert das Auto seine Richtung. Nach dem Überholvorgang wird es dann wieder voll vom Seitenwind erfasst“, warnt Suthold. Dachlasten wie Skiboxen erhöhen aufgrund der größeren Aufprallfläche die Wirkung des Sturms.

Besonders anfällig für Seitenwind sind Wohnmobile und Wohnwagen-Gespanne sowie Busse und Lkw. Diese Fahrzeuge können im schlimmsten Fall sogar umkippen.

Diese zehn Tipps gibt der ADAC in NRW Autofahrern bei Sturm:

1. Auf nicht unbedingt notwendige Fahrten verzichten
2. Defensiv fahren und Geschwindigkeit reduzieren
3. Beide Hände ans Lenkrad und volle Konzentration auf die Straße
4. Ablenkungsquellen wie Musik ausschalten und nicht telefonieren
5. Mehr Zeit für die Fahrt einplanen
6. Kontrolliert gegenlenken, wenn das Auto von einer Böe erfasst wird
7. Baumreiche Strecken meiden
8. Auf Brücken und in Waldschneisen Hinweisschilder beachten
9. Besondere Vorsicht beim Überholen von Lkw und Bussen
10. Dachboxen aufgrund der Sturmanfälligkeit abbauen

Wer mit seinem Auto gegen einen umstürzenden Baum fährt, kann den Schaden über die bestehende Teilkaskoversicherung geltend machen. Das gilt auch, wenn Äste oder Dachziegel auf das Auto fallen. Die Teilkaskoversicherung zahlt in diesen Fällen, wenn der Sturm nachweislich mindestens Windstärke 8 hatte. Die Teilkaskoversicherung zahlt jedoch nicht, wenn der Schaden durch das Auffahren auf einen bereits auf der Straße liegenden Baum verursacht wird. Hier ist eine Vollkaskoversicherung erforderlich.

 

 

Quelle: Kreis Mettmann/ADAC

Foto: Felix Mittermeier/Pixabay