Bundesligist will Trainingszentrum am Laacher Hof errichten
In der jüngsten Sitzung des Stadtrats stellte der verantwortliche Projektentwickler die Pläne für den neuen Trainingscampus des Fußballvereins Bayer 04 Leverkusen vor. Der NABU Monheim am Rhein bezieht hierzu Stellung: “Das Hauptthema „Wasserschutzzone“ und was Bayer 04 besser machen will, hat viele Ecken, in welche noch nicht geleuchtet wurde”, so der größte Naturschutzverband Nordrhein-Westfalens. Durch eine Drainage/Rigole solle das Abwasser der permanent gedüngten Rasenplätze nicht ins Grundwasser fliessen. “Aber was ist bei Starkregen?”, fragt der NABU Monheim am Rhein. Irgendwann sei die Rigole voll. “Fließt dann das stickstoffreiche Wasser doch in die Versickerungsbecken? Oder muss das Klärwerk das Wasser behandeln?” Bei den vielen (und zunehmenden) Starkregenereignissen der letzten Jahre sei das nicht an den Haaren herbeigezogen.
Verniedlichung des Wasserproblems
Das Wasserproblem würde verniedlicht. Auf 1,27 % der Gesamtmenge des Monheimer/Langenfelder Wassers. Das sei erstaunlich. Bei den Wohnbauprojekten in Monheim und Langenfeld würden in Zukunft jede 0,1% an Wasser benötigt. Schon jetzt könne das Einzugsgebiet des Wasserschutzgebietes nur 80% des Bedarfs decken, der Rest müsse aus umliegenden Regionen dazugekauft werden. Die Zahlen über den Wasserstand der Brunnen bei der LANUV, die veröffentlicht würden, gingen nur bis März 2017. Die sehr trockenen Jahre 2020 bis 2023 seien nicht dabei.
Überlauf bei Starkregen
Der NABU Monheim: “Der Sportrasen benötigt „Pflanzenschutzmittel (PSM)“, auch wenn das von dem Vortragenden verneint wurde.” Laut Infos vonseiten von Sportrasenherstellern reiche eine rein manuelle Pflege nicht aus, um die Verkehrsfähigkeit der Fläche zu gewährleisten. “Wie wird verhindert, dass Pflanzenschutzmittel die ins Grundwasser kommen? Da ist auch die Frage des Überlaufs bei Starkregen”, so der NABU Monheim am Rhein.
Mikro- und Nano-Plastik
Mikro- und Nano-Plastik, das von den Kunstrasenfeldern „geerntet“ wird. Das Microplastik zu 99 %, “und was geschieht mit dem Rest?” Landet dieser im Versickerungswasser? Nanoplastik sei kaum herauszufiltern, lande auch im Grundwasser? Nicht zuletzt seit die „Ewigkeitschemikalie“ PFAS ein Bestandteil des Kunststoffrasens. “Die Auswaschungen davon landen im Sickerwasser und damit in unserem Trinkwasser”, so der NABU. Zu hoffen bliebe, dass wenigsten das Granulat unter dem Kunstrasen nicht aus Gummi, sondern aus Biogranulat besteht.
Frischluft aus dem Bergischen
Auch das Thema „Frischluft“ aus dem Bergischen sei “elegant niedergeredet” worden. Auch wenn die Gebäude hinter der Autobahn nicht höher seien als diese (aber die A59 sei in diesem Gebiet eigentlich ebenerdig!), so versperren sie trotzdem den Luftstrom, weil kalte Luft immer nach unten zieht und da sei dann das Parkhaus. “Durch den Bau des Trainingszentrums tritt eine weitere Zersiedlung unserer Natur ein.” Der Ort sei nicht neben einer Bebauung, er sei mitten in der Natur, “an einem Ort, an dem wir uns gerne erholen”, so der NABU. Vor allem aus diesem Grund sei das Projekt schon einmal Ende 2022 abgelehnt worden.
Kein „Plus“ für Monheim
Überhaupt: Mit dem Trainingszentrum entstehe ein Ort, an dem das Publikum unerwünscht sei. Auch würde kein „Plus“ für Monheim geplant, z.B. mit einer Gastronomie. Überhaupt sei der Nutzen für die Monheimer im Nebel, den habe bisher keiner erklären können. Die Nachteile lägen dagegen auf der Hand.
Gutachten bislang nicht öffentlich
Zu den Argumente des Bürgermeisters, dort befänden sich bereits Dehner, die BAB, die Eisenbahn und Gewerbe erklärt der NABU Monheim, dass diese vor Jahrzehnten genehmigt worden seien, mit ganz anderen Rahmenbedingungen und anderem Bewusstsein für Ökologie. “Außerdem: schlimm genug, dass es schon so viele Gefahren und Störungen im Wasserschutzgebiet gibt. Da müssen wir unbedingt vermeiden, dass es in Zukunft noch mehr gibt.” Die bisherigen Gutachten seien geheim. Es sei keines dem Stadtrat, geschweige der Bevölkerung, vorgelegt worden. “Alles im Geheimen.
Und warum war kein Verantwortlicher der Unteren Wasserbehörde geladen?” fragt der NABU Monheim am Rhein abschließend.
Beitrag: Marjana Kriznik
Fotos: anzeiger24/Pixabay