Auftakt für„Playground Eierplatz Monheim“
Nach Eröffnung von Monheim Mitte wurde am Samstag, 1. Oktober das erste von drei neuen Innenstadt-Kunstwerken der Öffentlichkeit übergeben. Der Playground Eierplatz Monheim, eine Kombination aus Spielplatz und Wasserspiel.
Kunst und Kultur für alle
„Monheim am Rhein ist die Stadt, in der Kunst und Kultur für alle da sind – und die sich selbst Hauptstadt für Kinder nennt. Was läge also näher, als Jeppe Hein darum zu bitten, ein Werk für diese Stadt zu gestalten“, machte Bürgermeister Daniel Zimmermann am Samstag noch einmal deutlich, warum der in Berlin lebende Däne und mehrfache Familienvater die perfekte Wahl für die Stadt war, als es darum ging den Eierplatz auch durch Kunst attraktiver zu machen.
Spielplatz verbindet Menschen
„Der von Jeppe Hein geschaffene Spielplatz ist für alle da. Er verbindet die Menschen“, so der Bürgermeister. Für Kinder sei es ganz normal, sich auf einen Spielplatz hinzuzugesellen, der auch schon von anderen Kindern genutzt wird, und dann einfach mit diesen Kindern gemeinsam zu spielen. Erwachsene seien da oft distanzierter. „Wie schön“, so Daniel Zimmermann, „wenn die Gestaltung des öffentlichen Raums dazu einlädt, diese Schranke in den Köpfen zu überwinden und miteinander in Kontakt zu kommen.“
Soziale Bänke
Jeppe Hein nennt die Bänke auf seinem ersten Spielplatz „Social benches“. Und es sind tatsächlich soziale Bänke, weil sie förmlich dazu einladen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Man kann nebeneinander sitzen oder auch einander gegenüber. Man kann von oben an ihnen herunterrutschen oder sich kurz flach hinlegen, um eine kleine Pause zu machen. Aber immer ist es soziale Interaktion. Auch die gebogenen und bekletterbaren Straßenlaternen haben diese Funktion. Es ist ein Hauch von künstlerischer Magie: Die veränderten Straßenmöbel und der Brunnen haben den gesamten Eierplatz in einen Spielplatz verwandelt.
Öffentlicher Raum: Für alle da
Bürgermeister Daniel Zimmermann: „Der öffentliche Raum ist für alle da. Und Kunst ist ein selbstverständlicher Teil dieses öffentlichen Raums. Der hier nun auf kunstvolle Weise neu gestaltetet öffentliche Raum lädt zum Miteinander ein. Und es macht Spaß, sich darin aufzuhalten.“ Dass es nicht nur ihm selbst, sondern auch dem Künstler eine geradezu kindliche Freude bereitet, mit dem Wasser spielerisch in Berührung zu kommen und den Raum zwischen den eierförmigen Fontänen auszuloten, war beiden am Samstag deutlich anzumerken. In Richtung des lachenden Dänen versprach der Bürgermeister: „Wir werden diesen Platz durch Dich ganz neu entdecken und ihn in Zukunft anders – und ich bin überzeugt besser – nutzen als zuvor. Vielen Dank, dass du diesen Social Playground für Monheim am Rhein entworfen und gestaltet hast.“
Zwei Vorderseiten
Der Umbau des Rathauscenters hatte das Ziel, aus einer Vorderseite am Busbahnhof und einer Rückseite am Eierplatz zwei gleichberechtigte Stadtplätze zu schaffen – zwei Vorderseiten eben, die beide einladend wirken. Durch den Boulevard, die neue offene Verbindung zwischen diesen beiden Monheimer Plätzen sei das gelungen, freut sich die Stadt. „Jeppe Heins Wasserspiel und sein Spielplatz unterstützen dieses Ziel auf eine ganz besondere Weise“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Eierplatz: Einst Randlage
An eine Zeit, in der der heutige Eierplatz noch nicht einmal die Mitte der Stadt, sondern eher eine Randlage und vornehmlich der Weg ins große Opladen war, kann sich noch Ulla Hahn, Monheims große literarische Tochter, erinnern. Am Rande des Platzes ist ein Zitat von ihr in den Boden eingelassen. Und es ist genauso optimistisch wie Jeppe Heins Arbeit. Es lautet: „Die Welt hört nicht auf zu beginnen.“ Und es stammt aus Ulla Hahns im vergangenen Jahr erschienen Gedichtband „stille trommeln“. Das dazugehörige Gedicht trug die Lyrikerin und Romanautorin bei der Eröffnung des Playgrounds unter Applaus vor. Ulla Hahn in Richtung von Jeppe Hein: „Wir verfolgen die gleiche Grundidee: Kunst soll Freude bereiten – und zwar jenseits aller sozialen und ethnischen Begrenzungen. Freude und Zuversicht sind mir persönlich große Anliegen. Und man sieht sie auch Jeppe Heins Arbeit und der Arbeit von Bürgermeister Daniel Zimmermann für die Gestaltung der neuen Monheimer Stadtmitte an.“
Dialog durch Kunstwerke
Inmitten der Menschen zeigt sich denn auch der äußerst nahbare Däne, der zu den bedeutendsten Gegenwartskünstlern zählt, ehrlich begeistert von der Stadt. „Ich habe bei meinem Besuch hier in Monheim am Rhein sehr viel Wärme, Herzlichkeit und Freude gespürt. Das ist sehr angenehm. Meine Kunstwerke sollen zum Dialog beitragen und die Herzen öffnen. Wenn wir uns trauen, unser Herz zu öffnen, sind wir auch offener und zugänglicher für andere Menschen. Danke, dass ich für sie arbeiten und ihre Herzen öffnen durfte.“ Lesen Sie auch: Monheimer Tor wird für 135 Millionen umgebaut
Quelle und Fotos: Stadt Monheim am Rhein