Neue Erkenntnis: Falsche Anschuldigung führte zu SEK-Einsatz in Monheim

Monheimer wurde wegen Körperverletzung mit Axt und Machete verdächtigt und bei Durchsuchung verletzt

Es war wohl ein spektakulärer Einsatz. Doch im nachhinein unbegründet, wie sich jetzt herausstellte: In der Nacht auf Donnerstag, 20. Juni 2024, haben Spezialkräfte der Polizei (SEK) die Wohnung eines 25-jährigen Mannes in Monheim durchsucht. Er stand unter Verdacht, mehrere Körperverletzungen mit Baseballschlägern und sogar einer Axt und Machete begangen zu haben. Bei dem Einsatz wurde der Verdächtige verletzt.

Wir haben berichtet.

Nun aber hat sich das Blatt aufgrund neuer Erkenntnisse gewendet: Zwar wurde 25-jährige Deutsche aufgrund von Angaben eines 34-jährigen Tatbeteiligten mit deutscher und libanesischer Staatsangehörigkeit „zweifelsfrei als derjenige identifiziert, der bei der tätlichen Auseinandersetzung ein Handbeil und ein Messer eingesetzt haben soll“, erklären die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Polizei Düsseldorf in einer aktualisierten Pressemitteilung. Aber: „Im weiteren Verlauf der Ermittlungen haben sich die Angaben in Bezug auf die Tatbeteiligung des 25-Jährigen jedoch als nachweislich falsch herausgestellt. Die Staatsanwaltschaft hat daraufhin das Ermittlungsverfahren gegen den Betroffenen der Wohnungsdurchsuchung wegen erwiesener Unschuld eingestellt und in der Einstellungsnachricht an den Betroffenen auf mögliche Ansprüche nach dem Gesetz über die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen hingewiesen.“

 

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Zugleich hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den 34-jährigen Deutsch-Libanesen wegen „falscher Verdächtigung“ eingeleitet, heißt es weiter: „Im Rahmen dieses Verfahrens wird u. a. auch zu prüfen sein, ob der 34-Jährige bei seinem falschen Hinweis vor dem Hintergrund der Bewaffnung der Tatbeteiligten mit dem Einsatz von polizeilichen Spezialkräften hätte rechnen müssen und damit letztlich die seitens des 25-Jährigen im Rahmen der Vollstreckung des Durchsuchungsbeschlusses erlittenen Verletzungen in strafrechtlich relevanter Weise billigend in Kauf genommen haben könnte.“

 

Der mutmaßlich Tatbeteiligte der Körperverletzungsdelikte sei mittlerweile identifiziert worden. Es handelt sich um einen 34-jährigen Mann mit türkischer Nationalität, der ebenfalls in Monheim am Rhein wohnhaft ist. Die Ermittlungen dauern an.

 

Quelle/Symbolfoto: Kreispolizei Mettmann / Staatsanwaltschaft Düsseldorf / Polizei Düsseldorf

 


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