Naturschützer warnen: Windkraft bedroht Vogelparadies

Streit um ein Windrad am Buschbergsee: NABU zieht vor Gericht

 

In Monheim, direkt an der Grenze zu Leverkusen-Hitdorf, sorgt ein geplantes Windrad für massiven Widerstand. Nur rund 300 Meter vom Buschbergsee entfernt soll die Anlage entstehen – ausgerechnet an einem Standort, der für zahlreiche Vogelarten als Rückzugs- und Brutgebiet gilt. Naturschützer des NABU Leverkusen haben deshalb Klage beim Oberverwaltungsgericht Münster eingereicht.

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 Bild von l.n.r.:Dr. Hans-Martin Kochanek – Vorsitzender des NABU Leverkusen, Jörg Baade – NABU Monheim,
Stefanie Bias – Vorstand NABU Leverkusen,Dr. Roger Briesewitz – Ornithologe NABU Leverkusen
 

Buschbergsee als ökologisches Kleinod
Der Buschbergsee, eine ehemalige Kiesgrube, hat sich zu einem wertvollen Biotop entwickelt. Neben Uferschwalben nutzen auch seltenere Arten wie Mittelmeermöwen oder Sturmmöwen das Gebiet. Für Zugvögel liegt der See zudem strategisch auf einer wichtigen Flugroute entlang des Rheins. Laut NABU ist die Artenvielfalt dort ein zentraler Indikator für den hohen ökologischen Wert des Areals.

Genehmigung trotz Bedenken
Obwohl die nordrhein-westfälische Naturschutzbehörde einen Mindestabstand von einem Kilometer zu Vogelkolonien empfiehlt, erteilte der Kreis Mettmann bereits im Juli eine Genehmigung. Begründet wurde dies mit der landesweiten Windkraft-Strategie. Der NABU widerspricht: Die genehmigte Fläche sei kein ausgewiesenes Windenergiegebiet und damit nicht rechtmäßig ausgewählt.

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Risiken
für die Vogelwelt
Neben der Gefahr durch Kollisionen mit den Rotorblättern befürchten Experten erhebliche Störungen im Verhalten der Vögel. Der Schattenwurf und die Geräuschkulisse könnten Brut- und Rastverhalten empfindlich beeinträchtigen. Besonders problematisch sei die Lage für Zugvögel: Viele kleinere Arten meiden Städte und würden auf ihrem Weg regelrecht in Richtung See und Windrad gedrängt.

Gerichtsstreit mit Signalwirkung
Der NABU sieht gute Chancen, die Anlage noch zu verhindern – auch wenn der Prozess rund 10.000 Euro kosten wird. Sollte das Gericht den Naturschützern Recht geben, könnte das Urteil Signalwirkung für ähnliche Konflikte zwischen Energiewende und Artenschutz haben. Bis dahin bleibt der Buschbergsee ein Ort zwischen Idylle und Unsicherheit.

„Der NABU stellt klar, dass er Windkraftanlagen grundsätzlich befürwortet, jedoch diesen Standort für ungeeignet hält. Es gebe durchaus alternative Flächen, die besser geeignet seien.“

 

Bericht: LT

Fotos/Video: pixaby und NABU

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