Marina und Freizeitnutzung am Greisbachsee: Bürgerbefragung beendet

Monheimer konnten Gestaltungsentwürfe bewerten

Zum geplanten Vorhaben einer Marina am Greisbachsee präsentierte die Stadt zwei Gestaltungsentwürfe. Bürger konnten bis zum 14. November auf der Mitmach-Plattform Mitdenken und mitteilen äußern, was sie sich noch für den Yachthafen am Greisbachsee wünschen würden. Sehr viele Nutzer beteiligten sich. Die meisten befürworten keine der Varianten und lehnen das Marina-Projekt komplett ab. Viele können sich aber eine Öffnung des Sees für die Allgemeinheit vorstellen.

 

 


 

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„Prestigeobjekt mit der Brechstange“

Ein „Prestigeobjekt mit der Brechstange“ nennt Nutzer Philipp Lehna das Marina-Vorhaben der Stadt. Es leuchte nicht ein, „warum wir die Natur derartig zerstören wollen, um sie dann anderweitig wieder herstellen wollen. Ein Yachthafen ist in unseren Augen keine Natur mehr!“ Die Kosten und Folgekosten seien „der absolute Wahnsinn“, so ein anderer Nutzer. „Peter aus Baumberg“ schreibt: „Die gesamte Welt spricht von Klimawandel (siehe Klimagipfel in Glasgow) und auch die Stadt Monheim will alles dafür tun um eine Klimaneutralität zu bekommen. Das ist gut so und auch wichtig für unsere Zukunft. Eine Marina steht komplett im Gegensatz dazu. Der Rhein ist aufgrund der Schifffahrt nicht gut geeignet für Segler. Die geringe Breite des Flusses verlangt hohes Können von den Segler ab und somit ist die Marina am Greisbachsee für Segler uninteressant. Was bleibt da noch übrig? Motorboote mit lauten Diesel-Motoren und Gestank. Diese Motorboote verlieren Öl, welches in den Greisbachsee fliest und das Wasser verunreinigen.“

 

 

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Welche Nutzungsart: Rat entscheidet

Erst im Anschluss an die Bürgerschaftsbeteiligung entscheidet der Rat, welche Nutzungsart für den Greisbachsee infrage kommt, und fasst den entsprechenden Planungsbeschluss. Anschließend wird die Marinaplanung im Detail ausgearbeitet und mit den zuständigen Stellen abgestimmt. Die SPD Monheim lehnt die Planungen, im Greisbachsee einen Yachthafen mit 150 Liegeplätzen samt Kanal, Schleuse und Brücke zu bauen, ab. Der finanzieller Rahmen von 40 Millionen Euro sei unrealistisch und zu niedrig angesetzt, weil diverse Positionen fehlen. Das „begleitende“ Marina-Gewerbe (gläserne Werft, Krananlage, Hafenmeister) sei wirtschaftlich nicht zu betreiben, so die Monheimer Genossen.

 

Eingriffe in Flora, Fauna & Renaturierungsflächen

„Es handelt sich bei der Marina um katastrophale Eingriffe in naturbelassene Flora, Fauna & Renaturierungsflächen. Der Biotopverbund zwischen Rhein und Knipprather Wald wird durch den Kanal zerstört. Der beliebte Fuß- und Radweg am Baumberger Rheinufer wird zerschnitten“, heißt es in einer Stellungnahme der SPD Monheim. Die Monheimer Genossen fordern folgende Alternative für die Marina: Der Greisbachsee solle ein naturnaher Badesee für Jedermann werden (Vorbild ist der Hitdorfer Badesee oder der Dortmunder Phoenixsee). Das Südufer des Greisbachsee solle abgeflacht werden, um nach Süden einen Strand und Liegebereich zu schaffen. Der Greisbachsee solle über die Bürgerwiese im Südwesten erschlossen werden und ein Wasserspielplatz dort schaffen werden.

 

 


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Spazier- und Wanderweg/Flaniermeile

Ferner sollen Parkplätze am Kielsgraben (Bürgerwiese / künftiger Sportplatz) auch für die Besucher des Greisbachsees nutzbar sein, fordern die Monheimer Genossen. Die SPD schlägt zudem einen Spazier- und Wanderweg/Flaniermeile vom Rhein südlich am Greisbachsee vorbei hin zum Knipprather Wald vor. Weiterhin soll ein dazugehöriger Radweg als Verbindung vom Radschnellweg zur Monheimer Straße gebaut werden. Am Ost-Ufer des Greisbachsees soll außerdem Gastronomie mit Tretbootverleih angesiedelt werden

Text: Marjana Kriznik

Foto: Stadt Monheim am Rhein

 

 


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