Monheim stellt am Sonntag (28.9.2025) den Betrieb seiner autonomen Buslinie A01 ein. Das ist erstaunlich kurzfristig. Denn schon seit Sommer 2024 war bekannt, dass der Hersteller Easymile die Software-Unterstützung einstellen wird. Doch erst jetzt informiert die Stadt, dass es keine nahtlose Alternative geben wird. Verwunderlich, denn die Stadt hatte die Linie stets als „Erfolg“ und wichtig für die Bevölkerung dargestellt. Wurden die Busse also tatsächlich genutzt und gebraucht oder waren sie am Ende doch nur ein teures Prestigeprojekt?
Enorm hohe Betriebskosten
Offiziell spricht die Stadt von einer Anschaffungssumme von einer Million Euro, von denen 900.000 Euro das Land NRW übernommen habe. Tatsächlich nennt das Land selbst allerdings deutlich höhere Kosten: über 1,6 Millionen Euro. Hinzu kommt der laufende Betrieb: Allein für die vorgeschriebenen Begleitpersonen fallen laut Stadt 12.000 Arbeitsstunden jährlich an. Grob geschätzt sind das rund 300.000 Euro Personalkosten. Zusammen mit Energie, Technik und Verwaltung dürfte die Linie bis zu 500.000 Euro im Jahr verschlungen haben.
Rechnet man diese Summe auf die zuletzt rund 20.000 Fahrgäste herunter, ergibt sich ein Fahrgastpreis von etwa 25 Euro pro Fahrt für die etwa 800 Meter lange Strecke. Ein Elektro-Taxi wäre deutlich günstiger!
Erfolg oder „Nice to have“?
Monheim präsentierte die A01 als Pionierprojekt für die Mobilität der Zukunft. Fakt ist aber: Wirklich autonom war die Linie nie, da stets ein Begleiter an Bord sein musste. Dass die Stadt trotz langer Vorlaufzeit keine rechtzeitige Alternative angeboten hat, wirft Fragen auf. Vielleicht war die Linie für die Bevölkerung weniger wichtig als dargestellt und mehr ein technisches Schaufensterprojekt der früher dominanten PETO-Partei und ihres Bürgermeisters Daniel Zimmermann.
Die Zukunft bleibt ungewiss. Fest steht nur: Das Experiment „autonomer Linienverkehr“ endet in Monheim erst einmal. Ende offen.
Bericht: LT
Fotos/Video: anzeiger24.de/
Weitere News aus Deiner Stadt gibt es hier
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.