Bronzekuh des Panikorchesters feierlich eingeweiht
Kuh Vera, das Maskottchen des legendären Panikorchesters Monnem am Rhing, hat ihr neues Zuhause an der Doll Eck bezogen. Unter anhaltendem Applaus enthüllten Bürgermeister Daniel Zimmermann und Ur-Paniker Emil Drösser das bronzene Weidevieh, das traditionell im Frack und mit Knutschmund Einzug hielt und von der Künstlerin Jovita Majewski gestaltet wurde.
Feier am Doll Eck
Die gesamte Feierlichkeit, die am Freitagabend, 25. August, an der Doll Eck stattfand, wurde mit dem neu sanierten Glockenspiel eingeläutet. Ein weiteres Merkmal der jecken Straßenkreuzung, die seit 1973 den Karnevalisten als Anlaufpunkt für das jährliche Altweiberfest dient. Doch es galt längst nicht nur die Kuh-Einweihung zu feiern, wie Zimmermann in seiner Ansprache verdeutlichte. „Wir feiern auch die Umgestaltung der Doll Eck und die abgeschlossenen Arbeiten an der Alten Schulstraße“, so der Bürgermeister, der Anwohnende und Freunde der fünften Jahreszeit gleichermaßen zum Festakt begrüßen konnte. 5,3 Millionen Euro hat die Stadt für das innerstädtische Großprojekt in die Hand genommen. Angefangen vom Kreisverkehr an der Krischerstraße, über die Ausgestaltung des Gesundheitscampus bis hin zur Straßensanierung und der unterirdischen Infrastruktur, blieb nahezu kein Stein auf dem anderen.
Bibi-Brunnen: Es fließt wieder Hopfenhaltiges
Auch an der Doll Eck hat sich einiges getan. Die Narrenkappe, die vormals optisch im Pflaster eingelassen war, lässt sich heute in rotweißer Farbe auf dem Kreuzungsbereich Alte Schulstraße/ Krummstraße finden. Der Bibi-Brunnen, der 1992 von den Panikern eingeweiht wurde, kann wieder als Zapfsäule für Hopfenhaltiges dienen. Die passenden Zapfzuläufe wurden erneuert. Zudem erhielt das Glockenspiel eine Reparatur der Technikanlage. „Vor einigen Jahren spielten die insgesamt 14 Glocken, die zusammen 528 Kilogramm wiegen, zu jeder Jahreszeit ein Weihnachtslied“, erinnerte sich Emil Drösser. „2015 haben wir das Panikorchester aufgelöst und das ganze Inventar des Vereins wurde der Stadt geschenkt, darunter auch Kuh Vera. Heute kann ich sagen: Was ein Glück“, erinnert sich der jecke Paniker, der damals einen Platz für die Ewigkeit für die ursprüngliche Kunststoffkuh Vera suchte. „Eine solche Bronzevariante hätten wir uns gar nicht leisten können“, fasste er zusammen und dankte Bürgermeister Zimmermann mit einem Bibi, der klassischen schwarzen Paniker-Melone, in Bronzeguss. „Der Bibi soll als Glücksbringer für gute Gespräche dienen“, so Drösser erklärend.
Geistliche Unterhaltung der Extraklasse
Christlichen Beistand erhielt Bronze-Vera von Pfarrer Falk Breuer, der gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen, Kaplan Henrik Land, die Bühnen-Bütt bestieg und für geistliche Unterhaltung der Extraklasse sorgte. So wurde aus einem Segensspruch kurzerhand eine gesungene Laudatio für Emil Drösser, dem neu ernannten „Moses von Monnem“, der die Kuh Vera in der Vergangenheit immer wieder als Orakel verwendete. Schließlich war es Vera, die wie keine Zweite dem Panikorchester in den aktiven Vereinsjahren stets zur Seite stand und Auftritte begleitete. Ihr zu Ehren schrieben die Paniker den karnevalistische Schunkelklassiker „Sierra Madre del Sur“ der Schürzenjäger um und schufen den heute stadtbekannten Refrain „Vera Vera hieß die Kuh, Vera Vera machte Muh“.
Feierlichkeit mit Häppchen und Bier
Für die anwesenden Gäste gab es neben einem Schnappschuss mit Monheims Bronzekuh auch 1000 Bier und 1000 Häppchen. „Wie damals, als wir das erste Doll Eck-Fest gefeiert haben“, erinnerte sich Drösser, der abschließend mit seinen verbliebenden Mit-Panikern das Heimatlied anstimmte und die Bühne im Anschluss dem Blasorchester MV Thier für die weitere musikalische Unterhaltung überließ.
Quelle und Foto: Stadt Monheim am Rhein