St. Remigius und MVZ in Opladen sowie mehrere Seniorenzentren im Umkreis sind betroffen
Über viele Jahre hinweg hat die Kplus Gruppe GmbH ein Netzwerk aus Krankenhäusern und Pflegeheimen im südlichen Kreis Mettmann sowie in Düsseldorf, Solingen und Leverkusen gespannt. Das ist seit einigen Wochen vorbei, das Netz hat Risse bekommen. Einige Standorte sind insolvent und mussten aufgegeben, bzw. an neue Träger übergeben werden.
Der neueste Fall: Große Teile der Kplus Gruppe GmbH und ihrer Tochtergesellschaften übernimmt zum 1. Februar 2024 die Alexianer Münster GmbH, unter anderem das St. Remigius Krankenhaus in Leverkusen-Opladen (Foto), das dortige Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) sowie Senioreneinrichtungen in Düsseldorf, Solingen, Leverkusen und Monheim.
Die St. Remigius-Senioreneinrichtungen in Opladen werden dem Alexianer-Verbund Rheinland zugeordnet.
An der Pflegeschule, dem Katholischen Bildungszentrum Haan, erwerben die Alexianer 30 Prozent der Anteile.
Das Bundeskartellamt und das Bistum Münster haben dem neuen Konstrukt zugestimmt, teilt die Gesellschaft mit, die nun knapp 1.300 Mitarbeitende aus den betroffenen Institutionen übernimmt.
Kplus-Gruppe: Unternehmensverbund bröckelt
Bereits vorher wurden viele Unternehmensbereiche der Kplus Gruppe auf- und neu verteilt:
In Hilden wurde das St. Josef Krankenhaus an die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) übergeben. Das Hospital wird seit Jahresbeginn zusammen mit St. Martinus Langenfeld als Kliniken Mettmann-Süd betrieben.
Auf dem Gelände des ehemaligen St. Josefs Krankenhauses der Kplus Gruppe in Haan entsteht ein neuer Gesundheitscampus mit Praxisklinik mit dem Gelenkzentrum Bergisch Land.
Die St. Lukas Klinik in Solingen wurde zum 1. Dezember 2023 geschlossen.
Übernahme in Zeiten des „Krankenhaus-Sterbens“?
Die Alexianer gehören zu den größten konfessionellen Trägern in der Gesundheits- und Pflege-Branche und Sozialwirtschaft mit Hauptsitz in Münster. Über 30.000 Angestellte arbeiten in vier Verbünden, verteilt auf sechs Bundesländer in Kliniken, Einrichtungen der Altenhilfe, der außerklinischen Pflege sowie der Eingliederungs-, Kinder- und Jugendhilfe.
Nun müssen sich die übernommenen Häuser auch wirtschaftlich rechnen. Und das in einer Phase, in der ein „Krankenhaus-Sterben“ droht. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach arbeitet an einer Strukturreform, die das gesamte System umkrempeln wird.
Das scheint die Alexianer GmbH nicht zu schrecken, meint Stefan Denkhaus, Generalhandlungsbevollmächtigter der Kanzlei BRL im Insolvenzverfahren der Kplus Gruppe: „Dass die Alexianer hinter der Kplus Gruppe stehen, ist ein Beweis ihres Vertrauens in die Leistungsfähigkeit der Einrichtungen und der Menschen, die sie ausmachen.“
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinHilden, DeinLangenfeld, DeinMonheim, DeinHaan oder DerLeverkusener.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.