Henkel-Deponie: Neue Gewerbeflächen

Am „Am Knipprather Busch“ soll ein Gewerbegebiet entstehen

Auf der einstigen Henkel-Deponie 1 sollen Gewerbeflächen entstehen. In der letzten Planungsausschusssitzung beschloss die Peto-Mehrheitsfraktion die Aufstellung des Bebauungsplanes „Gewerbegebiet Sandstraße“. Derzeit befinden sich dort die Tennisanlage des BTC 1975 und eine Hundeschule. Der Ankauf durch die Stadt ist erfolgt. Es steht noch die Betreiberpflicht aus.

 

Gewerbegebiet Am Knipprather Busch: Erweiterung

In Baumberg soll dafür das bestehende Gewerbegebiet Am Knipprather Busch erweitert werden. Auf den Flächen rund um Poco und den städtischen Wertstoffhof haben sich vor allem kleine und mittelgroße Handwerksbetriebe angesiedelt. „Sie sollen auch den Charakter des neuen Teils prägen“, so die Peto. Da die alte Fläche bereits voll belegt sei, die Nachfrage nach Gewerbeflächen vor allem für Monheimer Betriebe aber weiter bestehe, würde der neue Bauabschnitt „dringend benötigt“.

 

Monheim am Rhein: Attraktiver Wirtschaftsstandort

„Die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes soll Monheim am Rhein als Wirtschaftsstandort attraktiv halten“, erklärt Lucas Risse, PETO-Sprecher im Ausschuss für Klimaschutz, Stadtplanung und Verkehr. „Wir benötigen die Fläche besonders für kleine, ortsansässige Unternehmen mit einem Veränderungs- oder Erweiterungswunsch. Für sie sind die großen Gewerbegebiete wie der Rheinpark oder der Creative Campus als reine Bürostandorte nicht geeignet. Um sie und auch die damit verbundenen Arbeitsplätze in Monheim am Rhein zu halten, ist die neue Fläche perfekt geeignet.“

 

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Baugrund: alter Deponiekörper 

Weil die neue Gewerbefläche auf einem alten Deponiekörper entstehen soll, sei die Planung auch ökologisch vorteilhaft, so die Peto. „Wir verbrauchen keine neue Fläche, sondern recyclen eine bereits vorhandene“, so Risse. „Die geplante Bebauung mit ihren Straßen sowie auch die Versiegelung des Geländes mit einer Ableitung des Niederschlagswassers wirkt wie eine Abdichtung der Oberfläche. Dadurch verhindern wir, dass Regen in die Deponie eindringt und potenziell das Grundwasser belastet.“ Auch unter dem vorhandenen Gewerbegebiet Am Knipprather Busch befindet sich eine alte Deponie. „Die Stadt hat mit dieser Form des Flächenrecyclings schon vor 20 Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht“, ist Risse überzeugt, dass auch die nun geplante Sanierung eine lösbare Aufgabe darstellt.

 

Gutacherliche Beratung und Kostenschätzungen

Schon während der Kaufverhandlungen habe die Stadtverwaltung sich gutachterlich beraten lassen und Kostenschätzungen für die Umsetzung des Vorhabens erstellen lassen. „Die Sanierungskosten werden hauptsächlich vom Voreigentümer getragen“, so Risse. Die Größe des neuen Gewerbegebiets beträgt rund 4,5 Hektar. Mit der Erschließung sollen variable Teilflächen von 1.000 bis 4.000 Quadratmetern entstehen. Durch die Baumberger Chaussee und den nahen Autobahnanschluss sei das Gebiet verkehrstechnisch optimal angebunden, so die Peto. Zusätzlich böte der Bereich genug Abstand zu schutzwürdigen Nutzungen, wie beispielsweise dem Knipprather Wald. Um das Gebiet noch besser anzubinden, würde eine neue Straße gebaut, die von Norden über die Sandstraße verlaufen wird.

 

Ökologische Aspekte

Über ökologische Aspekte wurde in der jüngsten Planausschussitzung auch diskutiert. Markus Gronauer (CDU) plädierte für den Erhalt der Grünen Acht, einem Biotopverbund zwischen Rheinauen, Kielsgraben und Knipprather Wald. Sabine Lorenz (Grüne) erachtete es auch als sehr kritisch, dort Betriebe mit höheren Immissionswerten anzusiedeln. Lucas Risse (Peto) argumentierte, dass die Grüne Acht nie als solche festgeschrieben worden sei.

 

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Gefährdungspotential der Deponie 1

Desweiteren wurde im Planungsauschuss die Transparenz und Information der Öffentlichkeit über das Gefährdungspotential der Deponie 1 behandelt. Sabine Lorenz kritisierte, dass es zwar eine Machbarkeitsstudie gäbe, aber keine Abschätzung für eine mögliche Gefährdung der Deponie. Man sähe mögliche Risiken für Umwelt und Mensch so Lorenz. Den Ratsleuten wurde im nicht-öffentlichen Teil Studien vorgestellt. Diese wurden der Öffentlichkeit bislang nicht vorgestellt. Gegen den Ankauf der Deponien/Liegenschaften der Firma Henkel hatte die Interessensgemeinschaft Monheim-Baumberg im vergangenen Jahr eine Online-Petition gestartet.

Text: Marjana Kriznik/Quelle: Peto

Fotos: Screenshot Google/Pixabay; Montage: Marjana Kriznik

 

 


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