Bund der Steuerzahler (BdSt) kritisch
Die Gänselieselstadt nehme sich zu viel gleichzeitig vor, mahnt Bund der Steuerzahler (BdSt) in seiner aktuellen Ausgabe seiner „NRW Nachrichten“, Nun drohe der Stadt die höchste ProKopfverschuldung in NRW, so der BdSt. Monheim sei in den letzten Jahren oft in den Schlagzeilen gewesen. Die einst hoch verschuldete Stadt sei zur „Gewerbesteueroase“ geworden, habe zig Unternehmen angesiedelt und plötzlich viele Millionen auf dem Konto gehabt. Doch gewaltige Investitionspläne sorgen dafür, dass Monheim schon 2025 die Stadt mit der höchsten ProKopf-Verschuldung in NRW sein könnte“, so der BdSt.
Der rasante Aufstieg
2009 habe Monheim finanziell „mit dem Rücken zur Wand“ gestanden und habe zu den „armen“ Kommunen in Nordrhein-Westfalen gehört. „Dann verpasste die junge PetoPartei um Daniel Zimmermann nur knapp die Ratsmehrheit, doch Zimmermann wurde im Alter von 27 Jahren zum Bürgermeister gewählt, so der BdSt. Mit einer deutlichen Gewerbesteuersenkung ab dem Jahr 2012 zeigte der Rat der Stadt Mut und wurde dafür belohnt. Für Unternehmen sei die Stadt erheblich attraktiver und zu einem Magnet für Ansiedlungen geworden. Die Steuereinnahmen sprudelten, und schon im Juni 2013 konnte die Stadt eine Sondermünze zur Schuldenfreiheit herausbringen.
Bundesweite Bekanntheit.
Monheim gewann bundesweit an Bekanntheit. Heute hat die Peto-Partei die Mehrheit im Rat, und Daniel Zimmermann wurde zweimal im Amt bestätigt. „Doch der Blick auf die ausgezeichnete Einnahmesituation scheint den Blick auf die Ausgabenseite und die sich dort abzeichnende Entwicklung verklärt zu haben“, so der BdSt. Monheim habe investiert und investiere „im großen Stil“ weiter. So will sich Monheim als Stadt mit einem hohen Freizeitwert, großem kulturellen Angebot und attraktiven Einkaufmöglichkeiten positionieren. „Und dafür scheint kein Preis zu hoch“, so der BdSt.
Schöner shoppen
Die Monheimer Innenstadt samt ihrer Verkehrsflächen würde neu geordnet. Ein modernes Quartier für Einkauf, Freizeit, Wohnen und Arbeiten soll im Herzen der Stadt entstehen, das zum Shoppen, Verweilen und Genießen einladen soll. Der „Eierplatz“ wird zum neuen Stadtplatz mit Außengastronomie für den Wochenmarkt sowie für Open-Air-Events. Die Stadttöchter Monheimer Einkaufszentren GmbH I und II haben im ersten Schritt 2017 das Rathauscenter I und II in der Innenstadt gekauft. Abriss-, An- und Umbau- arbeiten sind in vollem Gange.
Monheimer Tor: Aufstockung
Das Monheimer Tor ist heute ein Einkaufszentrum und wurde 2018 von der Stadt, bzw. einer städtischen Gesellschaft gekauft. Es soll auf fünf Geschosse aufgestockt und durch drei prägnante Stadthäuser erweitert werden. Das erste Stadthaus, am Busbahnhof, ergänzt künftig den Anbau des umgebauten Rathauscenters. Das zweite Stadthaus wird zu einem Hotel, das dritte Stadthaus zum Parkhaus. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung sei in einer nicht öffentlichen Sitzung vorgestellt worden. So sei sie für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar, kritisiert der BdSt.
Kunst und Kultur und Veranstaltungshalle
Kunst im öffentlichen Raum ist ein wichtiges Thema in Monheim. In den letzten Jahren wurde diverse große und kleine Kunstwerke fertiggestellt. In den kommenden Jahren kommen neben dem blauen Band, ein rund 500 Meter langes Kunstwerk entlang der Brandenburger Allee, neue Kunstwerke für mehrere Millionen Euro hinzu. Am Monheimer Rheinufer entstehe in historischen Mauern eine „Veranstaltungshalle der Superlative“, eine alte Shell-Fassabfüllanlage wird zur hochmodernen, multifunktionalen Kulturraffinerie K714 mit modernster Bühnentechnik umgebaut, die bis zu 4.700 Menschen fassen soll, also mehr als zehn Prozent der Einwohner und einer Metropole würdig. Ein Parkhaus mit rund 2.000 Stellplätzen wird errichtet – für Anreisende zu den Veranstaltungen, aber auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Rheinpark. Eine dynamische Verkehrssteuerung sorgt künftig dafür, dass die Autos das Gelände nach den Veranstaltungen zügig verlassen können. Eine Straße wird zweispurig ausgebaut, eine weitere Straße in Teilen sogar vierspurig.
Quelle: Bund der Steuerzahler
Fotos: Stadt Monheim am Rhein/Pixabay; Montage: Marjana Kriznik
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