Die Stadt und der Klimawandel: Braucht es mehr Grünflächen?

Bleiben in der Stadt Grünflächen auf der Strecke?

In der Monheimer Innenstadt wird rege gebaut. Hier profitiert die Stadt vom Förderprogramm „zukunftstfähige Innenstädte und Zentren“. Sie erhielt mehr als 1 Million Euro. Aufgrund des hohen Grades der Nachverdichtung im Stadtgebiet ist es seit 2021 für die Stadt nicht mehr umsetzbar, den Vorgaben der Baumschutzsatzung zum Ausgleich von gefällten Bäumen zu entsprechen.

 

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Klimaneutralität schließt jedoch Klimafolgenanpassung ein 

Die Stadt will aber bis 2035 klimaneutral werden. Klimaneutralität schließt jedoch auch die Klimafolgenanpassung ein. Eine Versiegelung von Innenstädten beeinflusst aber das Innenstadtklima. Wenn wenig Grünflächen vorhanden sind, findet in heißen Monaten kaum Kühlung statt. Für die Landeshauptstadt Düsseldorf hat die Bundesregierung ein Projekt bewilligt, bei dem ein Parkplatz in eine Grünfläche umgewandelt wird. Dieses Projekt greift den internationalen Trend auf, Innenstädte zu begrünen. Ein Vorbild entstand in Frankreich, wo eine ehemals versiegelte Fläche begrünt wurde. Wäre so ein Pocketpark auch eine Idee für Monheim?

 

Ein Überhitzungsproblem gibt es nicht

Stadtsprecher Thomas Spekowius erklärt: „Die Stadt Monheim nutzt innerstädtische Flächen vor allem deshalb zur Bebauung, um die wichtigen Frei- und Naturflächen im Außenbereich möglichst zu schonen. Ein mit deutschen Großstädten oder gar internationalen Mega-Cities vergleichbares Überhitzungsproblem gibt es hier nicht.“ Das verdeutliche der Blick auf jedes Luftbild. Monheim sei vom Rhein, dem Knipprather Wald sowie Natur- Landschaftsschutzgebieten umgeben, die eine gute Durchlüftung gewährleisten würden, so Spekowius. Wenn sich aber Monheimer Süden, südlich der Alfred-Nobel-Straße an der Stadtgrenze zu Leverkusen und an das Betriebsgelände der Firma Bayer auf Monheimer Stadtgebiet angrenzend, auf einer Fläche von 18 Hektar Industrie und Gewerbe ansiedeln wird, könnte das zusätzlich das Stadtklima beeinflussen. Hier hatte es aus Leverkusen Gegenwind gegeben. Auch der Regionalrat der Bezirksregierung Köln hatte per Dringlichkeitsbeschluss seines Ältestenrates die Änderung des Regionalplans Düsseldorf auf dem Gebiet der Stadt Monheim unmittelbar an der Grenze zur Stadt Leverkusen abgelehnt.

  

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Klimaschutzkonzept der Stadt: Zahlreiche Maßnahmen

„Wir planen auf absehbare Zeit weder innerstädtische Parkplätze noch den für zahlreiche Veranstaltungen im Jahr als Veranstaltungsfläche genutzten Rathausvorplatz in eine Blumenwiese zu verwandeln“, sagt der Stadtsprecher. Die Stadt schaffe aber immer mehr Anreize, um als Alternative zum Auto mit für allen Monheimerinnen und Monheimer kostenlosen (und elektrisch oder mit Wasserstoff betriebenen) öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad in die Stadt zu kommen. Dafür gäbe es eigens ein städtisches Radfahrkonzept. Spekowius: „Das Klimaschutzkonzept enthält neben zahlreichen Maßnahmen für die Zukunft auch eine umfangreiche Bestandsanalyse. Mit diesem Konzept sehen wir uns hervorragend aufgestellt und werden die Klimaneutralität weit früher erreichen als der Bund und wohl auch die meisten anderen Städte und Gemeinden.“

Text und Foto:  Marjana Kriznik