Covestro: 20 Prozent weniger Konzernumsatz – hat das Auswirkungen auf die CO-Pipeline?

Geopolitische Krisen – höhere Energie- und Rohstoffkosten – Konzern hält dennoch am Projekt fest

Covestro – dieser Firmenname sagt wahrscheinlich den Menschen im Kreis Mettmann etwas, die seit Jahren gegen die Inbetriebnahme der CO-Pipeline kämpfen. Denn der Chemiekonzern aus Leverkusen hat das Projekt einst von der Bayer Material Science übernommen, die vor 17 Jahren mit der Verlegung der umstrittenen Rohrleitung begonnen hat.

Worum geht es bei dem Streit…?

Seither fragen sich die Gegner: Was hat Covestro eigentlich von einer Leitung, die für die Kunststoffproduktion so wichtig ist, aber immer noch nicht genutzt werden darf?

Hinzu kommt nun die schlechte wirtschaftliche Lage. Hat dies vielleicht Auswirkungen auf das Projekt?

 

Angebotsbanner-IKEA

 

Bei der Bilanz-Pressekonferenz am 29. Februar 2024 verkündete der Chemiekonzern Covestro für das Geschäftsjahr 2023 keine ermunternden Zahlen. Globale geopolitische Krisen beeinträchtigten die Nachfrage und die Verkaufspreise, während die Energie- und Rohstoffkosten in Europa weiterhin hoch waren, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Markus Steilemann: Dies führte zu einem Umsatzrückgang von 20 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das EBITDA sank um 33,2 Prozent von 1,6 auf 1,1 Milliarden Euro, und das Konzernergebnis blieb mit -198 Millionen Euro negativ, verbesserte sich jedoch leicht im Vergleich zum Vorjahr (-272 Millionen Euro).

 

Banner-Netto-Sept-2021

 

Dennoch erzielte Covestro dank eines „konsequenten Working Capital Managements“ einen positiven Free Operating Cash Flow von 232 Millionen Euro (Vorjahr: 138 Millionen Euro). Der Return on Capital Employed lag bei -6,1 Prozentpunkten, was eine leichte Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. 

Mehr Details zum Geschäftsbericht

 

Was bedeutet das für die CO-Pipeline?

Schadenfreude über das Verlustgeschäft ist jetzt aber nicht angezeigt. Auf Nachfrage erklärt uns ein Konzernsprecher: „An den Voraussetzungen für unsere CO-Verbindungsleitung hat sich nichts geändert, Covestro steht weiterhin uneingeschränkt zu dem Projekt. Mit der Leitung schaffen wir einen sicheren, effizienten, standortübergreifenden Rohstoff-Verbund für die Kunststoff-Produktion in NRW – ein Anliegen, das heute wichtiger denn je ist, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Werke im Rheinland zu gewährleisten.“

 

Klingt also eher nach einem: „Jetzt erst recht“.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de / Pixabay

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinHilden, DeinLangenfeld, DeinMonheim, DeinHaan oder DerLeverkusener.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.