STIKO-Empfehlung habe Patienten verunsichert
Zum heutigen 7. Juli ist die Inzidenz im Kreis Mettmann weiterhin extrem niedrig: der Wert liegt unverändert bei 4,5. Dies ist allerdings ungefähr ein Punkt mehr als am Montag. Aber hoffentlich kein Grund zur Unruhe…
➤ Die aktuellen Fallzahlen im Detail…
Kassenärztliche Vereinigung: Weniger Akzeptanz für AstraZeneca
Nordrhein-Westfalen liegt im bundesweiten Vergleich mit einer COVID-Erstimpfungs-Quote von fast 59,5 Prozent auf Platz 4, erklärte die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) bei einem Pressebriefing am Mittwochmittag. Die Zweitimpfungsquote liegt in NRW mit knapp 42,6 Prozent bundesweit auf Platz 2.
Die Anzahl der Impfungen in den Arztpraxen sei in der vergangenen Woche um knapp 40.000 Impfungen zurückgegangen, die Impfzentren konnten dafür fast 100.000 Impfungen mehr durchführen.
Und eine weitere Feststellung: „Vor allem AstraZeneca wird immer weniger nachgefragt“, sagt die KVNO.
Hat die STIKO-Empfehlung zur Kreuzimpfung die Patienten verunsichert?
Die sinkende Akzeptanz führt der KVNO-Vorstandsvorsitzende Dr. Frank Bergmann u.a. auf die irritierenden Nachrichten in der vergangenen Woche zurück: Da hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) verkündet, dass die Kreuzimpfung deutlich wirksamer gegen die Delta-Variante sei als die „homologe“, also einseitige Impfung. Daraufhin hat die Landesregierung verordnet: Wer beim ersten Termin AstraZeneca verspritzt bekam, könne nun für den zweiten Termin einen mRNA-Impfstoff (BioNTech oder Moderna) auswählen.
„Aus medizinischer Sicht ist die Empfehlung der STIKO vollkommen richtig. Es ist völlig normal, dass sich Dinge ändern. Aber an der Abstimmung hapert es leider immer wieder“, so Bergmann. Die Art der Kommunikation von der STIKO habe eine große Verunsicherung ausgelöst: „In den Arztpraxen glühten die Telefone heiß. Viele Patienten lehnen AstraZeneca bei der zweiten Impfung ab und sind wütend, weil Biontech oder Moderne gerade nicht verfügbar sind.“
Das sei „sehr schade“, sagt Bergmann. „Denn so wird ein guter Impfstoff ‚verbrannt‘. Astra Zeneca ist aber kein Impfstoff zweiter Klasse.“ Denn auch zweimal Astra Zeneca schütze gut vor Corona – sogar vor der Delta-Variante.
Sein Stellvertreter Dr. med. Carsten König ergänzt: „Die Arztpraxen müssen ihre Impfstoffe bis Dienstag für die Folgewoche bestellen.“ Wenn aber am Ende der Woche die STIKO ihre neue Empfehlung ausspricht, dann können die Praxen so kurzfristig keinen anderen Impfstoff herbei schaffen. „Meine große Sorge ist, dass es die eine oder andere Praxis gibt, die jetzt sagt: ‚Das wird mir langsam alles zu kompliziert und zu aufwändig – ich steige aus der Impfkampagne aus‘. Spätestens Ende September werden die Impfzentren bei uns schließen. Dann hängt mehr oder weniger alles an den Praxen. Und mit Blick darauf sollten die Abstimmungen untereinander künftig besser ablaufen. Ohne die Praxen geht es eben nicht.“
Die Lage im Kreis Mettmann
Basierend auf den labortechnisch bestätigten Fällen sind im Kreis Mettmann am Mittwoch, 7. Juli, kreisweit 40 Infizierte, bzw. positiv getestete Menschen erfasst. Das sind drei weniger als am Dienstag.
„Es sind zwei Neuinfektionen, je eine in Erkrath und Langenfeld zu verzeichnen„, berichtet der Kreis in seinem Report.
Mehr Details zeigt dieses Schaubild:
Zum Glück wurde kein neuer Todesfall gemeldet. Der Kreis zählt bislang 763 Verstorbene.
Wie immer der Hinweis: Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.
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Wer sich noch einmal die älteren Berichte anschauen möchte, findet diese auf den Lokalseiten deinhilden.de, deinhaan.de, deinlangenfeld.de und deinmonheim.de.
Bericht: Achim Kaemmerer
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