Baustellen in der Stadt: Oft gefährlich für Fußgänger?

Sind die Sicherheitskonzepte mitunter unzureichend?

In der Stadt gibt es derzeit viele Baustellen. Autofahrenden fordert die Situation einiges ab und kann zu Stress führen. An vielen Stellen fordern Baustellen aber auch Fußgehende, Schulkinder und Radfahrende sehr heraus bzw. ergeben sich gefährliche Situationen. Auch die Barrierefreiheit ist nicht immer gewährleistet. 

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Autofahrer übersehen Fußgänger-Übergang

So gibt es auch eine schwierige Situation in Nähe der Großbaustelle Opladener Straße. Dort wurde stadteinwärts von der Einmündung Baumberger Chaussee kommend, ein behelfsmäßiger mit Ampeln versehener Fußgängerüberweg eingerichtet. Dieser würde aber von Autofahrern ignoriert oder übersehen, hat Stephan Wiese (FDP) beobachtet. „Wenn ich als Fußgänger das Grünzeichen habe, wird oft einfach durchgefahren. Wenn ich den Fußgängerüberweg überquert habe, fahren die Autos schon an, obwohl Fußgänger immer noch grün haben“, schildert Wiese im Hauptausschuss die Situation, die er selbst als Fußgänger täglich erlebe.

 

 

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Ampelanlage hängt zu niedrig

Dieser Baustellenverlauf ändere sich sehr häufig, was den Verlauf der Fahrbahn angehe. Die Autofahrer seien so abgelenkt, dass sie die veränderte Lage der Ampel gar nicht wahrnähmen. Wiese fragte, ob noch Ressourcen möglich seien, um diese Übergänge sicherer zu gestalten. Wiese: „Die Ampelanlage hängt zu niedrig, so dass sie gar nicht wahrgenommen wird.“ Autofahrer würden an dieser Stelle gar keinen Übergang erwarten und übersehen ihn. „Mir ist es mulmig, dort mit Kinderwagen über die Straße zu gehen“, sagte Stephan Wiese. Diese Baustelle bewege sich. Da kann man verstehen, warum Autofahrende da gestresst seien.

 

Ausgeprägtes Sicherheitskonzept?

Gibt es hier ein ausgeprägteres Sicherheitskonzept? Bürgermeister Daniel Zimmermann erklärte: „Eine rote Ampel ist das schärfste Schwert, was wir haben, um den Autoverkehr zum Halten zu bringen. Das geht natürlich nicht, dass Autofahrer Fußgänger gefährden.“ Baustellenpläne würden auf Verkehrssicherheit für Radfahrer, Fußgänger umfangreich geprüft. Das Stadtoberhaupt bekräftigte, man werde das prüfen und gegebenenfalls eine Lösung anstreben.

 

 

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Mängelmelder: Nicht optimale Baustellen-Situationen

Im Mängelmelder der Stadt finden sich zahlreiche Meldungen zu für Fußgehende nicht optimal gelösten Baustellen-Situationen: Etwa die Baustelle an der Kreuzung alte Schulstraße/ Krummstraße, die es Fußgängern und Radfahrern unmöglich mahce, hier vor Allem auch Schülern, zu passieren, ohne sich selbst zu gefährden, schrieb der Nutzer. „Man muss, um in Richtung Frohnstraße gehen zu können, zwischen Baggern und LKW durch, anders kommt man nicht mehr über die Kreuzung.“ Das sei insbesondere für Kinder, die in Richtung Schulen am Berliner Ring wollen, lebensgefährlich. Die Straße sei zudem stark verdreckt gewesen und auch zwischen den Arbeiten nicht gereinigt worden, so dass das hier Sturzgefahr bestand.

 

 

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Baustellen: Autos achten nicht auf Ampelschaltung

Bei der Baustelle Kreisverkehr Wiener Neustädter Straße/ Benrather Straße sollte auch die Baustellenabsicherung überdacht werden, hatte ein weiterer Nutzer des Mängelmelders geschildert. Es seien trotz Absperrgitter weiterhin Fahrzeuge, Fahrräder durch die Baustelle gefahren. „Dadurch dass keiner dieser Fahrzeuge auf die Ampelschaltung achtet, ist es schon zu Beinahe Unfälle gekommen“, so der Monheimer. Bei der Einrichtung der neuen Baustelle an der Wiener Neustädter Straße habe man wohl nicht an die Fußgänger gedacht, so eine andere Beschwerde. Der Weg durch den Park würde unter anderem von vielen Schülern genutzt. „Es ist aber leider kein Hinweis erkennbar an welcher Stelle die Überquerung der Benrather Straße gefahrlos erfolgen kann“, hat der Nutzer beobachtet.

 

Parkverbotsschilder auf dem Gehweg

Am 18. Januar wurde ein 83-jähriger Fußgänger auf der Opladener Straße beim Überqueren der Fahrbahn angefahren und schwer verletzt. In Zusammenhang mit den Baumaßnahmen um das Jahnstadion waren kürzlich Parkverbotsschilder beidseitig auf einem Gehweg platziert worden.

Text: Marjana Kriznik

Foto: Pixabay/Privat; Montage: Marjana Kriznik