Baumberger Chaussee: Waren Baumfällungen unumgänglich?

Für den Bau des Radschnellweg wurden 60 alte Bäume gefällt

Der für den Bau des Radschnellweg auf der Baumberger Chaussee Bäume 60 alte Bäume gefällt werden sollten, kritisieren viele Monheimer und Umweltschützer, die im November eine Protestaktion initiierten. „Sinnlos sterben vitale Bäume für eine über dimensionierte Radstraße. Wieder weniger Schatten, wieder weniger Sauerstoff!“, so der NABU Monheim am Rhein, der die Fällung als „Naturzerstörung“ aufs Schärfste verurteilt.

 

Klimawandel und des Artensterben

„Wie lange will die Stadtverwaltung noch so weitermachen? Jeden Tag mehr Asphalt, weniger Bäume, weniger Leben. In Zeiten des Klimawandels und des Artensterbens ist dieses Vorgehen ein klares Signal: Die Natur spielt in Monheim keine Rolle mehr.“ Der geplante Radschnellweg könne als Zweirichtungsradschnellweg an der Ostseite der Baumberger Chaussee geführt werden, so der NABU, wie auch an der Karl-Heinz-Stockhausen-Straße. Das erspare den Bäumen das Fällen, Monheim Kosten und nutzt vor allem für das (Stadt-) Klima. Alte Bäume, diese seien etwa 60 Jahre alt gewesen, setzten viel mehr CO2 zu lebenswichtigen Sauerstoff um als neu angepflanzte Bäume, auch wenn es mehr sind.

 

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Alte Bäume für einen Radweg

Warum müsse der Radweg an dieser Engstelle so breit gebaut werden, dass diese Bäume geopfert werden, wollte auch der Monheimer Josef Lambertz in der Fragestunden des Ausschuss für Klimaschutz, Stadtplanung und Verkehr wissen. Wäre er schmaler, könnten sicher viele Bäume gerettet werden können. Lambertz: „Alte Bäume für einen Radweg opfern um ökologisch etwas für die Gesellschaft zu tun?“

 

Desinformation aufgessen

Hier läge eine Desinformation vonseiten NABU und anderen Interessenverbänden vor, der er aufgesessen hätte, erklärte Bürgermeister Daniel Zimmermann. Am Anfang stehe der Umbau der Straße, des vorhandenen Radwegs, die beide in einem schlechten Zustand seien. Zimmermann: „Man hätte auch ohne den Radschnellweg den Seitenbereich, den Fuß- und Radweg dort erneuern müssen.“ Die Bäume hätten sehr dicht am Fuß- und Radweg gestanden. Die Wurzeln seien komplett in den Seitenbereich hineingewachsen. Die Bäume hätten auch bei einer Sanierung des Staus Quo fallen müssen, weil man durch jede Baumaßnahme in diesem Bereich die Wurzeln so stark beschädigt hätte, dass diese Bäume abgängig gewesen wären.

 

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Umsetzung von Normbreiten 

„Die gleiche Diskussion erleben wir jetzt am Schützenlatz“, so das Stadtoberhaupt. Hinzu kommt, dass die Stadt die Normbreiten umsetzen wolle, damit der Radschnellweg am Ende attraktiv ist. So wird der Fahrbahnbereich schmaler ausgebaut und neben dem Radschnellweg soll es einen entsprechend großzügigen Fußgängerbereich geben. „Es ist eine Einladung an die Menschen den Radschnellweg zu nutzen und sich nicht wie aktuell über Wurzelaufwürfe zu quälen“, so Zimmermann. Komfortabel Radwege sind ebenerdige Radwege, die in einer entsprechende Breite für die Allgemeinheit nutzbar sind.

Bericht: Marjana Kriznik

Foto: NABU Monheim Am Rhein