Zahleiche Bürger unterstützen Idee im Mitmachportal
Baumfällungen im Stadtgebiet sind seit Jahren ein schwieriges Thema, das immer wieder für Kritik sorgt. Derzeit ist eine Idee im städtischen Mitmachportal Mitteilen nach wenigen Tagen förmlich explodiert. Über 200 Unterstützer fand der Beitrag einer Monheimerin mit dem Titel “Keine weiteren Baumfällungen für den Ausbau/Umbau auf der Baumberger Chaussee”.
Straßenbäume sind Namensgeber
“Die Straßenbäume sind Namensgeber der Baumberger Chaussee, prägen ihr Straßenbild, bieten einen wertvollen Lebensraum für Tiere, speichern CO2 und sorgen für ein kühleres und feuchteres Stadtklima. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und spenden Schatten für die Anwohner und Nutzer der Straße, sowie für die gesamte Stadt. Ihr Erhalt sollte in Zeiten des Klimawandels oberste Priorität haben”, schreibt Annemarie Hein.
Klimatische und ökologische Leistungen
Neuanpflanzungen könnten klimatische und ökologische Leistungen alter, lang etablierter Bäume, noch nach Jahrzehnten nicht erreichen. Die Baumberger Chaussee habe in den letzten Jahren zahlreiche Bäume für die Erweiterung des Straßenraums verloren. Nun stehe die Fällung weiterer 50 etablierter Bäume im unteren Straßenabschnitt an. “Ich protestiere entschieden dagegen!”, so die wütende Bürgerin. Sie fordert die Stadt Monheim am Rhein auf nach Lösungen zu suchen, um die Fällungen zu vermeiden und alle noch vorhandenen Bäume in die Umgestaltung zu integrieren. “Ich fordere eine Planung mit den Bäumen, nicht gegen sie!”
Erhalt der Bäume
Eine Möglichkeit zum Erhalt der Bäume wäre den Zweirichtungs-Radschnellweg von der Opladener Straße ausgehend nach Norden auf der östlichen Seite der Baumberger Chaussee fortzusetzen, so wie es auch in der bereits erfolgten Fertigstellung des Radschnellweges südlich der Opladener Straße entlang der Karlheinz-Stockhausen-Straße realisiert würde. So könnten alle Bäume auf der westlichen Seite erhalten werden und müssten nicht der Motorsäge zum Opfer fallen.
Bäume sollten stehen bleiben
„Der neue Radweg auf der Baumberger Chaussee in Richtung Monheim ist so breit, dass die Radfahrer diesen Weg sogar in beide Richtungen nutzen könnten. Die Bäume sollten auf jeden Fall stehen bleiben, dass ist für uns Alle gut, Umwelt, Luftqualität, spenden Schatten und so weiter“, kommentiert ein anonymer Nutzer. Man könnte den Radweg durchaus nur auf der östlichen Seite der Baumberger Chaussee bauen und das auf der gesamten Straße, findet „Wolfgang“. Daniel Hieke ist der Meinung, dass Umwelt- und Klimaschutz und fahrradfreundliche Infrastruktur nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten.
Bäume fürs Stadtklima
„Es gibt immer weniger Bäume in Monheim und wir brauchen sie fürs Stadtklima, es ist doch in den letzten Jahren viel zugebaut worden. Außerdem ist es schön, dort entlangzufahren und ein bißchen Natur zu sehen“, so ein anonymer Nutzer. Kommen innerhalb von zwölf Wochen 50 Unterstützende zusammen, wird ein Vorschlag auf Mitteilen an die zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung weitergegeben. Die Expertinnen und Experten beschäftigen sich eingehend mit den Beiträgen der Diskussion. Danach wird auf der Plattform eine Rückmeldung zu Ihrer Idee veröffentlicht.
Bericht: Marjana Kriznik
Fotos: Mitteilen/Pixabay