Apotheken in NRW: Öffnungszeiten werden flexibler

Keine Pflichtöffnungszeiten mehr – Versorgung soll weiterhin sichergestellt bleiben

Mehr Flexibilität, weniger Bürokratie – auch bei Öffnungszeiten. Die Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe haben mit dem NRW-Gesundheitsministerium neue Regeln zur Dienstbereitschaft von Apotheken beschlossen.

 

Bislang waren dienstbereite Apotheken an festgelegte Pflichtöffnungszeiten gebunden.

Damit sie sich aber besser auf die ortsüblichen Gegebenheiten im Versorgungsalltag einstellen können, dürfen die Apotheken nun künftig ihre Öffnungszeiten außerhalb des Notdienstes flexibler gestalten.

 

Demnach gilt ab dem 22. Juni 2023 in Nordrhein:

  • Von montags bis freitags an vier Tagen pro Woche eine tägliche Mindestöffnungszeit von sechs Stunden zwischen 8 und 20 Uhr und an einem weiteren Tag mindestens drei Stunden.
  • Genaue Uhrzeiten sind nicht mehr vorgeschrieben.
    Es kann grundsätzlich frei gewählt werden, wann die Apotheke in diesem Zeitraum geöffnet wird.
  • An Samstagen besteht keine Pflicht zur Öffnung.

 

„An der Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung sowie der Versorgung durch die 24-stündig geöffneten Notdienstapotheken ändert sich dadurch nichts“, erklärt die Apothekerkammer Nordrhein (KVNO). „Gerade im ländlichen Raum wird die Versorgung auf diese Weise deutlich erleichtert.“

 

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„Mehr Handlungsfreiheit und bessere Versorgung“

„Wir kennen Fälle, in denen es Inhaberinnen und Inhabern nicht möglich war, ihre Apotheke mit Bus und Bahn pünktlich zu erreichen. Bevor eine solche Apotheke schließen muss und die Versorgung leidet, schafft die neue Regelung deutlich mehr Handlungsfreiheit und verbessert so die Versorgung“, sagen Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, und Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „Dies ist ein guter Schritt für die Inhaberinnen und Inhaber öffentlicher Apotheken, aber auch eine sehr gute Entscheidung für die Menschen in NRW.“

 

Droht trotzdem ein „Apotheken-Sterben“?

Ungeachtet dessen fürchten Apothekerverbände weiterhin um die Existenz vieler Standorte. Unter anderem wegen Lieferengpässe, fehlender Nachfolger und Fachkräfte und zunehmender Bürokratie drohen Schließungen.

Mehr dazu

Daran hat wohl auch der Protesttag vom 14. Juni 2023 erstmal nicht viel geändert.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: Pixabay

 


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