Leichnam an A59 entdeckt – Neue kriminaltechnische Untersuchungen führten zu einer Festnahme
Rückblick: Im Januar 2010 wurde hinter der Leitplanke in einem unbeleuchteten Böschungsbereich an der A59, nahe der Anschlussstelle Rheindorf, eine männliche Leiche aufgefunden. Der getötete Italiener steckte von den Füßen bis zur Hüfte in einer blauen Plastikmülltüte. Laut Obduktionsergebnis hatten mehrere Schläge gegen den Kopf zum Tod geführt. Der Fall konnte nicht aufgeklärt werden – bis jetzt. Denn nun, über 14 Jahre nach der Tat, haben Ermittler in dem Cold Case eine neue Spur entdeckt.
Am 20. Juni 2024 haben die Staatsanwaltschaft und Polizei Köln in den Niederlanden einen vom Amtsgericht Köln erlassenen internationalen Haftbefehl wegen Totschlags gegen einen 45 Jahre alten Tatverdächtigen vollstreckt. Ihm wird zur Last gelegt, an dem gewaltsamen Tod des damals 43 Jahre alten Ricardo C. aus Köln beteiligt gewesen zu sein.
Der aus Albanien stammende Mann war Beamten bei einer Kontrolle am Flughafen in Rotterdam aufgefallen. Mittlerweile wurde er auf Antrag der Staatsanwaltschaft nach Deutschland ausgeliefert und in die Justizvollzugsanstalt Köln überstellt.
Erneute molekulargenetische Prüfung – Mord verjährt nicht
Nachdem der Fall trotz umfangreicher Ermittlungen im Umfeld des in Köln-Kalk wohnhaften Opfers sowie der Spuren-Auswertung vom Leichenfundort nicht geklärt werden konnte, rollte die im Jahr 2022 eingerichtete Cold Cases-Ermittlungsgruppe unter Leitung von Markus Weber das Verbrechen noch einmal auf.
Die Ermittler regten eine erneute molekulargenetische Untersuchung tatrelevanter Beweismittel beim Landeskriminalamt an – mithilfe inzwischen neuer kriminaltechnischer Untersuchungsmöglichkeiten.
Die an der Leiche gesicherte und die akribische Ermittlungsarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft führten schließlich auf die Spur des 45-jährigen Albaners sowie eines weiteren mutmaßlich an der Tat beteiligten Mannes (54), der in vorliegender Sache ebenfalls mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde, aber bereits verstorben ist.
Markus Weber stellt klar: „Für Angehörige ‚verjähren‘ Mord und Totschlag nicht. Unser Ziel und unsere Motivation ist es, Verbrechen aufzuklären und Täter zu überführen, damit der Strafverfolgung Genüge getan wird – vor allem aber, um den Hinterbliebenen endlich Gewissheit zu geben.“
Die Ermittlungen zu möglicherweise weiteren Tatbeteiligten sowie zu den Hintergründen des Tötungsdelikts dauern aktuell noch an.
Quelle: Polizei Köln / al/kw
Foto: Pixabay
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinLangenfeld, DeinMonheim oder DerLeverkusener.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.