Verspekuliert sich Bürgermeister Zimmermann ein zweites Mal bei Greensill?

Wie viel kann die Stadt von den 38-Pleite-Millionen der Greensill Bank noch retten?

***Kommentar***

Die Pleite der Greensill Bank ist nun fast auf den Tag genau drei Jahre her. Für Monheim war das ein Desaster, denn die Stadt hatte bei Greensill 38 Millionen Euro angelegt, um die Zahlung eines Verwahrendgeldes, vulgo Negativzinsen in Höhe von – 0,5%, zu vermeiden.

Nun hofft die Stadt darauf, dass der Insolvenzverwalter Michael Frege wenigstens noch einen Teil der verschwundenen Milliarden der Bank wiederbeschaffen kann, der dann an die Gläubiger ausgeschüttet werden könnte.

Stand August 2023 hatte Frede bereits 1,2 Milliarden Euro eingesammelt. Hört sich nach viel Geld an, würde aber gerade einmal für eine Quote von 15 % reichen.

 

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Zahlreiche Kommunen haben ihre Forderungen verkauft

Das Insolvenzverfahren der Bank wird sich noch über Jahre hinziehen. Bis das erste Geld an die Gläubiger und somit auch an Monheim fließt, können gut und gerne noch sieben Jahre ins Land gehen.

Eine Reihe von Kommunen hat deshalb ihre Forderungen verkauft. Nach dem Motto „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ konnten die Kommunen bis zu 27 % Rückzahlung erzielen. Einen solchen Forderungsverkauf lehnt Monheims Bürgermeister Zimmermann aber ab. Darüber hatten wir berichtet.

 

Zimmermann will mehr – aber bekommt er am Ende auch mehr?

Der Bürgermeister geht davon aus, dass derzeit hinsichtlich der Quote noch Luft nach oben ist, also ein Verkauf für 25 % oder gar 27% am Ende vom Insolvenzverwalter getoppt wird.

Doch ob das tatsächlich so sein wird, ist offen. Und nur auf die Quote zu schauen, mag möglicherweise auch nicht zu Ende gedacht sein.

Würde nämlich heute die Forderung verkauft, kann der Erlös ab sofort zinsbringend angelegt werden und damit das Gesamtergebnis für die Stadt deutlich verbessern. In sieben Jahren, solange könnte das Verfahren nämlich noch dauern, käme zu dem Verkaufserlös noch ein erheblicher Zinsgewinn hinzu.

Zudem könnten auch weitere Anwaltskosten eingespart werden, die angesichts des „Streitwertes“ leicht in den hohen sechsstelligen Bereich reichen können.

 

Die Frage ist also berechtigt: Spielt der Bürgermeister ein weiteres Mal Vabanque?

 

Walter Thomas

 

Fotos/Montage: anzeiger24.de / A.Zivic/Pixabay

 


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