Das Ziel ist eine tierfreundliche Populationskontrolle
Der im Juli 2023 gegründete Verein „Taubenhilfe Monheim & Langenfeld eV “ macht es sich zur Aufgabe, das Leben der Stadttauben zu verbessern, zwischen Menschen und Tieren zu vermitteln und politische Lösungen für eine tierfreundliche Populationskontrolle voranzutreiben. „Denn unseren Tauben geht es nicht gut. Ohne artgerechtes Körnerfutter hungern sie und sind gezwungen, sich von Abfällen zu ernähren, was Durchfälle und Krankheiten nach sich zieht“, so die Akteure.
Standorttreue, Zutraulichkeit und Effizienz
Teure Vergrämungsmaßnahmen zwingen die Tauben aus schützenden Ecken und Winkeln – sie würden dadurch aber nur ein paar Meter weiter auf den nächsten Balkon getrieben. „Irgendwo müssen sie jedoch hin“, so die Akteure des neuen Vereins. Über Jahrhunderte seien Tauben durch den Menschen auf Standorttreue, Zutraulichkeit und Effizienz bei der Brut selektiert worden. „Darum suchen sie unsere Nähe und brüten in den Städten nachweislich auch unter Nahrungsentzug und anderen schlechten Bedingungen sechs Mal im Jahr – dreimal so oft wie Wildtauben.“ Das Ergebnis seien kranke, schwache und verzweifelte Tiere , die auf den Restaurant-Terrassen betteln sowie störender Hungerkot auf Bänken, Balkonen und an Fassaden.
Ziel: Taubenhäuser
„Dass es auch anders geht, machen immer mehr Städte vor. Unser Ziel sind Taubenhäuser für die Stadttauben in Monheim und Langenfeld.“ Nur so sei es möglich, den Bestand durch artgerechte Fütterung und den Austausch der Eier gering zu halten – ohne Tierleid. Eine Win-Win – Situation, denn Tauben sind gern „Zuhause“: Der Großteil des Kots bleibt so in den Taubenhäusern und kann als Dünger dienen, statt die Städte zu verunreinigen. Auch teure und hässliche Vergrämungsmaßnamen (Netze, „Spikes“, etc ) würden damit langfristig obsolet. Das freue am Ende nicht nur die Tiere und deren Freunde, sondern auch die Gastronomie, den Einzelhandel, die Anwohnerinnen und Anwohner und alle, die die Stadt besuchen.
Nachkommen von Haus- und Nutztieren
„Bei Stadttauben handelt es sich nachweislich um die Nachkommen von Haus- und Nutztieren. Die Städte sind damit verantwortlich für sie zu sorgen.“ Das Ziel des neuen Vereins ist es, dass dieser Verantwortung nachgekommen wird und das Problem nicht komplett den ehrenamtlich Helfenden überlassen wird. Zum Verein zählen derzeit vier Pflegestellen, in denen kranke und verletzte Stadt- und Wildtauben sowie verwaiste Taubenküken aufgezogen und behandelt werden. Bei Bedarf werden die Tauben einer vogelkundigen Tierärztin vorgestellt. Für behinderte Tiere wird von den Gründungsmitgliedern eine Handicap-Voliere betrieben, in der etwa 30 Tiere leben.
Verein sucht Mitglieder, Paten, Fördererer
Die aktiven Mitglieder engagieren sich darüber hinaus, indem sie Nester ausfindig machen, erreichbare Eier gegen Attrappen tauschen und verletzte und verschnürte Tauben sichern. Spenden und Fördermitgliedschaften finanzieren diese Arbeiten. Der Verein freut sich über Interessierte, neue Mitglied- und Fördermitgliedschaften sowie Paten für die Tauben. Weitere Infos unter: http://www.taubenhilfe-monheim – langenfeld.de/
Lesen Sie auch: Stadttauben: Monheim zeigt, wie es geht.
Quelle und Fotos: Taubenhilfe Monheim & Langenfeld