Sonntagsöffnung: Ausgleich für entgangene Geschäfte?

Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage“ kritisch

„Die Läden an Sonntagen zu öffnen, um so einen Ausgleich für entgangene Geschäfte während der Pandemie zu schaffen, ist in unseren Augen eine Milchmädchenrechnung“, sagt Franz Köchling, Sprecher des Ökumenischen Aktionskreises „Ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage“ in Monheim. Schließlich verfüge die Bevölkerung über dieselbe Geldmenge für Wareneinkäufe – ob mit verkaufsoffenem Sonntag oder ohne. „Der Euro kann eben nur einmal ausgegeben werden.“

 

Es gibt keine Gewinner, weil alle draufzahlen

Zudem erhielten die Verkäuferinnen und Verkäufer an verkaufsoffenen Sonntagen ein höheres Entgelt. Dies gehe aber letztlich zu Lasten der Gewinnmarge für den Arbeitgeber bzw. den Geschäftsbetreiber. Da die eingesetzte Geldmenge und darum auch der Warenwert in etwa konstant seien, zahle das Unternehmen letztlich drauf. Und die Verkäuferinnen und Verkäufer müssten sich den „Sonntag um die Ohren schlagen“. Mit anderen Worten: Es gibt keinen Gewinner, weil alle draufzahlen. Mithin das Gegenteil einer „Win-Win-Strategie“.„Einen besonders hohen Preis zahlen zudem die Familien der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie zählen nämlich indirekt zu den Verlierern bei den Geschäftsöffnungen an Sonntagen, da sie auf Vater, Mutter, Geschwister oder sonst nahstehende Personen verzichten müssen“, gibt Köchling außerdem zu bedenken.

 

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Papst Benedikt XVI.: Sonntag kein Tag wie andere auch

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. habe den Nagel auf den Kopf getroffen, als er feststellte: „Es ist eine zivilisatorische Wahl, dass der Sonntag nicht schleichend zu einem Tag wird wie andere auch. Erst der Mensch, dann die Arbeit; erst die Arbeit, dann das Kapital; erst die universale Bestimmung der Güter, dann das Privateigentum – kurz gesagt: erst das Sein, dann das Haben.“Im Ökumenischen Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage“ arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und Verbände KAB, kfd und KKV im Bereich Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Text: Marjana Kriznik/Quelle: Ökumenischer Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage“

Foto: Ökumenischer Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage“

 

 

 

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