Radschnellweg: Dritter Bauabschnitt ist fertig

Geplante Baumfällungen sorgen für Kritik

Der fünfte Bauabschnitt des kommunalen Radschnellwegs auf Monheimer Stadtgebiet wurde freigegeben. Er schließt an den bereits ausgebauten Teilabschnitt entlang der Karlheinz-Stockhausen-Straße an und führt nun von der Opladener Straße über insgesamt rund 1,4 Kilometer bis zur Alfred-Nobel-Straße, an die Leverkusener Stadtgrenze. Die Verbindung ist nicht komplett neu: Früher stand auf dem Abschnitt eine etwa zweieinhalb Meter breite, teilweise asphaltiere und teilweise auch nur geschotterte Trasse zur Verfügung, die als gemeinsame Fuß- und Radverbindung genutzt wurde.

 

Breiter Gehweg

Den Fußgängern steht nun ein zweieinhalb Meter breiter Gehweg zur Verfügung. Der Radverkehr wird im Zweirichtungsverkehr auf einer vier Meter breiten und durchgängig asphaltierten Schnellwegtrasse geführt. Die Beleuchtung – gerade jetzt im Herbst und Winter ganz besonders wichtig – wird in diesen Tagen durch die Fachkräfte der MEGA installiert. Zwischen der Karlheinz-Stockhausen- und der Oranienburger Straße wurde zusätzlich ein zweieinhalb Meter breiter Grünstreifen zwischen Gehweg und Radschnellweg angelegt. Die Bepflanzung wird in den nächsten Monaten erfolgen. Allein entlang des neuen Streckenabschnitts werden noch über 100 Bäume gepflanzt.

 

Baumfällungen erforderlich

Für den weiteren Trassenverlauf des Radschnellwegs entlang der Baumberger Chaussee müssen noch Bäume gefällt werden – für ein Projekt, das eigentlich den Klimaschutz im Fokus hat. Der NABU Monheim am Rhein fordert daher ein Ende der Baumfällungen auf der Baumberger Chaussee und initiierte dort vor kurzem eine Protestakton. “Der geplante Radschnellweg, den wir grundsätzlich begrüßen, kann als Zweirichtungsradschnellweg an der Ostseite der Baumberger Chaussee geführt werden, wie auch an der Karl-Heinz-Stockhausen-Straße. Das erspart den Bäumen das Fällen, Monheim Kosten und nutzt vor allem unserem (Stadt-) Klima”, so der NABU Monheim.

 

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Ordnungswidrige Aktion

Alte Bäume, diese seien etwa 60 Jahre alt, setzten viel mehr CO2 zu lebenswichtigen Sauerstoff um, als neu angepflanzte Bäume, auch wenn es mehr seien. Der geplante “Kahlschlag in der Natur” sei nicht nachvollziehbar. Auch hinsichtlich des innerstädtischen Klimas dürften die Bäume nicht gefällt werden. Die Stadt Monheim am Rhein, die die Aktion als Ordnungswidrigkeit wertet, ließ die Plakate umgehend entfernen. Der NABU fordert diese nun zurück.  Zahleiche Bürger unterstützten im Mitmachportal Mitteilen einen Beitrag zum Erhalt der Bäume auf der Baumberger Chaussee.

 

Baumfällungen aus Sicherheitsgründen

Die Baumfällungen hätten hat vor allem Sicherheitsgründe, so die Stadt Monheim am Rhein. Entlang der vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße sollen der neue Fuß- und Radschnellweg aufgrund der zahlreichen Kreuzungs- und Kreisverkehrsbereiche nicht einseitig, sondern im Osten und Westen jeweils nur in eine Richtung verlaufen. Und das in die, aus der Autofahrende gelernterweise auch konkurrierenden Verkehr erwarten. Im Fall des Rechtsabbiegens also zum Beispiel von links. Das sei umso wichtiger, da ein Radschnellweg auch schnell befahren werden können soll. Ein weiterer Grund für noch anstehende Fällungen sei: Zumindest weiten Teilen des alten Baumbestands entlang der Baumberger Chaussee müsste es für die unvermeidliche Verbreiterung der Verkehrsfläche ohnehin so massiv ans Wurzelwerk gehen, dass viele der Bäume den Eingriff kaum überleben würden. Auch hier helfe daher nach dem Bau nur massives Nachpflanzen. So wie es jetzt im Südabschnitt erfolgen würde.

 

Ausgleich für Verlust

Christian Heichel vom städtischen Grünflächen-Team: „Wir werden entlang des jetzt fertiggestellten Bauabschnitts in der vegetationsarmen Zeit zwischen Herbst und Frühling unter anderem zahlreiche Linden und verschiedene Eichen setzen. Denn diese beiden Baumarten beheimaten auch die meisten heimischen Arten an Tieren, Käfern und Insekten.“ Ebenso würde eine dichte Unterpflanzung erfolgen. Hierbei würden ebenfalls Vogelschutz- und Bienennährgehölze gepflanzt, darunter Weißdorn, Schlehe, Hartriegel und Haselnuss. Heichel: „Alle Pflanzen werden größer und auch deutlich dichter gesetzt, als das sonst eigentlich Standard ist, um möglichst schnell einen Ausgleich für den vorangegangenen Verlust zu schaffen, der durch die jetzigen Arbeiten erfolgt ist.“

 

Kompromisse mit Anwohnern

Die mussten natürlich auch Kompromisse mit der Bürgerschaft im Blick behalten, die entlang des Streckenabschnitts ihre Wohnungen haben. So können die Anlieger des Monbag- und des Krämer-Sees auch weiterhin von der Oranienburger Straße aus auf ihre Grundstücke fahren. Dieser Teilabschnitt des Radschnellwegs wurde daher als Fahrradstraße mit der Einschränkung „Anlieger frei“ ausgeschildert, um unnötige Durchgangsverkehre auszuschließen. Auch der Wendehammer an der Oranienburger Straße wurde baulich umgestaltet. In dem Zuge wurden zusätzliche Parkmöglichkeiten geschaffen und unterirdische Glascontainer installiert.

 

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Weiterer Ausbau

Auf die Fertigstellung des fünften Bauabschnitts folgen der vierte und zuletzt der dritte Abschnitt, der als Mittelstück den Schlusspunkt bilden wird. Im Süden endet der kommunale Radschnellweg vorerst an der Alfred-Nobel-Straße. In der Mündung an der etwas unübersichtlichen 90-Grad-Kurve wurde durch die Stadt Monheim am Rhein noch eine Mittelinsel gebaut, um hier die Überquerung zu erleichtern. Wann und wie es auf Leverkusener Stadtgebiet weitergehen soll, sei leider noch nicht konkret, so die Stadt Monheim am Rhein. Die Gesamtkosten für den fertiggestellten Bauabschnitt in Höhe von 2,4 Millionen Euro seien eingehalten worden. Der Bau des kommunalen Radschnellwegs wird durch das Land Nordrhein-Westfalen über die Förderrichtlinie Nahmobilität zu 80 Prozent gefördert. Das gilt auch für den vollständigen Verlauf durch Monheim am Rhein.

 

Über drei Kilometer sind fertig

Insgesamt sind nun über drei Kilometer und damit mehr als die Hälfte der Gesamtstrecke auf Monheimer Stadtgebiet fertiggestellt und für die Befahrung freigegeben. Die 2,4 Kilometer entlang der Baumberger Chaussee werden voraussichtlich in den nächsten beiden  Jahren angegangen. Mit dem vierten Bauabschnitt soll im ersten Halbjahr 2025 begonnen werden. Er schließt an die Opladener Straße an und führt von dort etwa 1,3 Kilometer entlang der Baumberger Chaussee bis in Höhe Kielsgraben. Im Neuausbau wird der Radverkehr im Einrichtungsverkehr auf beiden Seiten der Fahrbahn auf einem jeweils drei Meter breiten asphaltierten Radschnellweg neben einem zwei Meter breiten Gehweg geführt werden. Die Bauzeit wird auf ein Jahr geschätzt.

 

Letzte Bauabschnitt 

Der letzte Bauabschnitt hat als Schlussstücke dann eine Länge 1,1 Kilometern, die zwischen der Berghausener Straße und Kielsgraben verlaufen. Angestrebter Baubeginn ist hier Anfang 2026. Dabei müsse das städtische Straßenteam allerdings auch die beiden großen anstehenden Baumaßnahmen des Landes und des Bundes im Blick behalten. Straßen.NRW plant den notwendigen Abriss und Neubau beider Brücken, die über die Eisenbahntrasse führen und Die Autobahn GmbH des Bundes die vollständige Sanierung der A59. Die derzeitigen Baustellen dort sind leider nur Flickarbeiten, um die Straße bis zur vollständigen Erneuerung weiter nutzen zu können. In Düsseldorf konnte man sich auf einen Streckenverlauf für den Radschnellweg einigen. Ab 2026 wird ausgebaut – um die Radmobilität in der gesamten Region mit Blick auf den Klimaschutz zu stärken.

Bericht : Marjana Kriznik/ Quelle: Stadt Monheim am Rhein

Fotos: Stadt Monheim am Rhein/NABU Monheim

 

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