Orte für Jugendliche: Bietet die Stadt genug?

Antrag auf wettergeschützte Treffpunkte

Mehr Aufenthaltsräume für Jugendliche am Abend, hippe Cafés und trendige Läden, die junge Leute ansprechen, ein Club (Disco) und eine Cocktailbar:  Das sind einige der Ideen, die junge Leute in Monheim angelehnt an den Jugendgipfel „Stadt der Zukunft“ des Jugendparlaments in 20222 auf der Beteiligungsplattform Mitdenken übermittelt hatten.

 

Treffpunkte für Jugendliche

Angelehnt daran hat die SPD-Ratsfraktion nun „3 wettergeschützte Treffpunkte für Jugendliche“ auf der Agenda und stellt im Ausschuss für Schule und Sport einen entsprechenden Antrag. Für das Vorhaben seien Haushaltsmittel in Höhe von 80.000 Euro einzuplanen, so die SPD. Begründung: Die Stadt Monheim am Rhein habe als „Hauptstadt für Kinder“ regelmäßig anspruchsvolle Aufenthaltsbereiche für Kinder gestaltet, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen. „Für Jugendliche und Heranwachsende gibt es allerdings wenig Möglichkeiten, wie den Bereich an der Skateranlage, für eine wettergeschützte Zusammenkunft im Freien“, heißt es im Antrag. Daher würden regelmäßig Spielplätze genutzt, welche nicht für diese Zielgruppe bestimmt seien.

 

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Hohe Aufenthaltsqualität für alle Altersgruppen

Die Stadt wird den Antrag ablehnen. „Die Stadt Monheim am Rhein verfügt im gesamten Stadtgebiet über rund 70 Spielflächen (teils kombiniert mit öffentlichen Sportbereichen), welche regelmäßig saniert bzw. aufgewertet werden“, so die Stadt. Ziel dieser Maßnahmen sei es, auf Monheimer Spiel- und Sportflächen eine möglichst hohe Aufenthaltsqualität für alle Altersgruppen zu schaffen. Für den Aufenthalt von Jugendlichen böten sich, so die Stadt, folgende Spielflächen und Sportanlagen für Jugendliche an: die Bürgerwiese Baumberg und Monheim, die Skateanlagen Rheinborgen und Am Kielsgraben (in Planung), die Fußballanlage Atasehir Park/Benrather Straße, die Bolz- und Spielplätze Helene-Lange-Straße und Heinrich-Zille-Platz sowie der Outdoor-Fitness Platz der LEG (in Planung).

 

Debatte über jugendgerechte Räume

In der Sitzung der Spielplatzkommission am 26.11.2022 sei durch Jugendparlamentarier der Stadt Monheim eine Debatte über jugendgerechte Räume angestoßen worden. In gleicher Sitzung sei dieses Thema durch die Stadt aufgegriffen und nun weiter im Rahmen der Jugendparlamentssitzungen mit den Jugendvertretungen diskutiert worden. Schon jetzt sei geplant, dass daraus resultierende Ergebnisse in zukünftige Sitzungen der Spielplatzkommission eingebracht und in den folgenden Haushaltsplanungen berücksichtigt würden. 

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Erfahrungs- und Kommunikationsräume

Grundsätzlich ist die Nutzung von öffentlichen Räumen für junge Menschen als Treffpunkte sowie Erfahrungs- und Kommunikationsräume von großer Bedeutung und diese lässt sich nicht auf jugendgerecht ausgestattete öffentlich Spiel- und Sportflächen reduzieren. Jugendliche erschließen sich frei zugängliche Park- und Platzanlagen und haben ein Recht darauf, gleichberechtigt an den vielen öffentlichen Aufenthaltsbereichen in Monheim am Rhein zu partizipieren. Exemplarisch seien hier der Verlauf des Rheinufers, der Platz vor dem Rathaus, die Brandenburger Allee oder der Ernst-Reuter-Platz genannt.

 

Nur bedingt planbar

Welche Orte von Jugendlichen angenommen würden, unabhängig davon ob es Spiel- und Sportflächen, Parkanlagen oder Plätze sind, ließe sich nur bedingt planen. „Die Schaffung von explizit auf jugendliche Bedürfnisse ausgerichtete Treffpunkte stellt daher immer nur eine Form der Nutzung von öffentlichen Räumen durch junge Menschen dar“, so die Stadt.

Bericht: Marjana Kriznik

Foto: Pixabay

 


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