Brötchentüten, Fahnen, Infoveranstaltung: Gleichstellungsbeauftragte im Kreis bieten Beratung und Aufklärung
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 155 Frauen Opfer von tödlicher Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Vom 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen, bis zum 10. Dezember 2024, dem Tag der Menschenrechte, finden weltweit Aktionen statt. Sie tragen unter anderem zur Sensibilisierung und Aufklärung über Femizide bei.
Auch der Kreis Mettmann beteiligt sich mit seiner Gewaltschutzwoche an der Kampagne.
Mahnwache am Kreishaus
Das Programm beginnt 25. November mit einer Mahnwache von 17 bis 18.30 Uhr vor dem Kreishaus, Düsseldorfer Straße 26 in Mettmann. 155 orange beleuchtete Stühle werden im Innenhof der Kreisverwaltung aufgestellt, um an die 155 Frauen und Mädchen zu erinnern, die von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet wurden.
Die Beamten vom Opferschutz der Kreispolizeibehörde, Eva-Maria Düring vom Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) sowie die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises und der Städte (Foto oben) werden von realen Gewalttaten aus der Region berichten.
Jana Lihl, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Mettmann betont deshalb: „Jede Frau, die von Gewalt betroffen ist, braucht einen Rechtsanspruch auf Hilfe. Aktuell fehlt es an bundeseinheitlichen Regelungen, was die Fachpersonen insgesamt mit Sorge betrachten.“
In allen zehn Kreisstädten verteilen die Gleichstellungsbeauftragten Informationsplakate der lokalen Hilfsangebote. Als Zeichen der Solidarität werden am 25. November vor den Rathäusern und der Kreisverwaltung Gewaltschutzfahnen gehisst.
Hilden: Plakataktion, Gesprächsangebote, Workshop, Frauenkino
In jeder der zehn Städte finden im Rahmen der Gewaltschutzwochen diverse Veranstaltungen statt. In Hilden wird zum Beispiel eine Plakataktion mit 25 ausdrucksstarken Motiven gezeigt. Sie geben Opfern eine Stimme und werden 14 Tage lang entlang der Itter zu sehen sein.
Mehr Infos zum Programm in Hilden gibt es hier
In der Bäckerei: „Gewalt kommt nicht in die Tüte“
Darüber hinaus wird auch in diesem Jahr die Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ im gesamten Kreis Mettmann durchgeführt.
Seit dem Start im Jahr 2011 konnte die Zahl der Tüten in diesem Jahr deutlich gesteigert werden: 125.000 Stück werden zum Beispiel in Bäckereien, Schulen, Apotheken, den Berufskollegs des Kreises oder Tankstellen verteilt. Auf den Papiertüten sind die wichtigsten Hilfenummern sowie Anlauf- und Beratungsstellen vermerkt.
„Es ist wichtig, dass wir die Mädchen und Frauen frühzeitig und niedrigschwellig beraten. Oft finden Frauen in unseren Beratungen das erste Mal Worte für das, was ihnen wiederfahren ist“, betont Andrea Fikenscher vom SKFM Mettmann.
Quelle/Foto: Kreis Mettmann
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