Monheim-Süd: Erneut Gegenwind aus Leverkusen

Fraktionen formieren sich gegen Erweiterung des Gewerbe- und Industriegebietes

Die Planunterlagen für die Erweiterung des Gewerbe- und Industriegebietes (GIB) an der Stadtgrenze zu Leverkusen-Hitdorf wurden von der Bezirksregierung Düsseldorf erneut öffentlich ausgelegt. Noch bis einschließlich 13. Juni 2022 können sich Bürgerinnen und Bürger zu dem Vorhaben Stellung nehmen.

 

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Stadt Leverkusen gegen die Planung

Erneut formiert sich Gegenwind seitens der Stadt Leverkusen. Die Leverkusener SPD-Fraktion wird eine Stellungnahme der Stadt Leverkusen innerhalb der vorgegebenen Frist gegen diese Planung unterstützen. Gegenüber der ursprünglichen Planung, die u.a. der Regionalrat der Bezirksregierung Köln und der Rat der Stadt Leverkusen bemängelten, ist das neue Gewerbe- und Industriegebiet zwar um mehr als die Hälfte auf gut 8 Hektar verkleinert worden. „Allerdings legt der rechtswirksame Regionalplan, Teilabschnitt Köln, für diesen Bereich auf dem Gebiet der Stadt Leverkusen Allgemeinen Freiraum und Agrarbereich (AFAB) mit der überlagernden Freiraumfunktion Regionaler Grünzug (RGZ) sowie Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung (BSLE) fest“, so Leverkusens SPD. Auch der sich aktuell in der Offenlage befindliche Entwurf zur Neuaufstellung des Regionalplans Köln halte an diesen Festlegungen fest.

  

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Regionaler Grünzug an Stadtgrenze erhalten

Auch wenn sich das GIB gegenüber dem ersten Entwurf deutlich verkleinert habe, seien die beiden Regionalpläne an der Stadtgrenze Leverkusen-Hitdorf zu Monheim aus Sicht der Leverkusener SPD-Ratsfrau Regina Sidiropulos immer noch nicht kompatibel. „An dieser Stelle sollte der regionale Grünzug auf beiden Seite der Stadtgrenze in vollem Umfang erhalten bleiben. Auch die neue abgespeckte Planung hat immer noch erhebliche Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt“, so Regina Sidiropulos.

 

Auswirkungen auf Umwelt und Verkehr

Die Leverkusener CDU hat ihrerseits bereits eine Eingabe bei der Bezirksregierung gestellt und eine Online-Petition gestartet. Die Gutachten der Bezirksregierung Düsseldorf zeigten, heißt es dort, dass mit erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt und den Verkehr in Hitdorf zu rechnen sei. „ Auch der nun vorliegende Änderungsvorschlag wird weiterhin den Herausforderungen des Schutzes von Umwelt, Flora und Fauna nicht gerecht“, heißt es in der Petition. Dass die von der Bezirksvertretung vorgelegte Beschlussvorlage ein wesentlich kleineres Gewerbegebiet vorsehen, zeige, dass der Widerstand und die zahlreichen Eingaben, vor allem der Leverkusener Bürgerinnen und Bürger, nicht wirkungslos geblieben seien. Es kann jedoch nicht davon abgesehen werden, dass auch der Änderungsvorschlag in der Konsequenz weiterhin nicht ausreichend die Konsequenzen für die Stadt Leverkusen berücksichtigt.

 

Änderungsvorschlag: Kritikpunkte werden nicht berücksichtigt

Die Gutachten der Bezirksregierung zeigten, dass auch der vorliegende Änderungsvorschlag die grundlegenden Kritikpunkte, die bereits bei dem ursprünglichen Planungsvorhaben angeführt worden seien, nicht ausreichend berücksichtigt würden. Es müsse daher weiterhin mit einer Tangierung der Biotope und vor allem des Verkehrs in Hitdorf gerechnet werden. Das Gewerbegebiet könnte zur Unterbrechung des regionalen Grünzuges führen und somit die Freiraumsituation deutlich verschlechtern. Diese Aspekte fänden im Änderungsvorschlag nicht ausreichend Berücksichtigung.

 

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Änderungsvorschlag: Weiterhin Belastung des Verkehrs

Der Änderungsvorschlag würde weiterhin zu einer Belastung des Verkehrs auf der Leverkusener Seite führen. Die Folgen für den Regierungsbezirk Köln und insbesondere für Hitdorf, die sich an den Aspekten des Umweltschutzes und des Verkehrs festmachen lassen, werden vom Änderungsvorschlag nicht ausreichend berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund sei auch kritisch anzuführen, dass die Stadt Monheim bereits angekündigt hat, das geplante Umspannwerk auch ohne Änderung des Regionalplanes bauen zu lassen. Somit werden die positiven Folgen eines verkleinerten Gewerbegebietes minimiert. Bereits die angestrebte Regionalplanänderung in 2021 hatte für Gegenwind seitens der Städte Leverkusen und Köln gesorgt.

Text: Marjana Kriznik

Fotos: Screenshot Google/Pixabay; Montage: Marjana Kriznik