Kino Turmstraße: Baumaßnahme kostet 10 Millionen Euro

Umfangreicher Um- und Neubau am Gebäude notwendig

Im Obergerschoss des Gebäudeensembles an der Turmstraße 21, soll wie bereits bis in die 1970er, wieder ein Kino entstehen – für 40 Zuschauer. Im Zuge dessen wird das gesamte Bauensemble umgebaut und um einen Neubau ergänzt. Kostenpunkt: Zehn Millionen Euro.Das Gebäude befindet sich im historischen Altstadtkern und beherbergt derzeit im Erdgeschoss das Rheincafé sowie das Karnevalskabinett. Das Obergeschoss wurde vor einigen Jahren zu einer Wohnung umgebaut.

 

Optimale und zeitgemäße Nutzung

Das in den 1920er-Jahren angebaute Wohngebäude soll im Zuge der Maßnahme abgerissen und durch einen zeitgemäßen aber städtebaulich angepassten Neubau ersetzt werden. So kann eine optimale und zeitgemäße Nutzung, sowie Einbindung in das städtebauliche Bild der Altstadt gewährleistet werden. Im Erdgeschoss des Altbaus wird es weiterhin eine Gastronomie geben, die gleichzeitig als Entree für das Kino fungiert. Anschließend an den Gastraum, befindet sich im Neubau die vertikale Erschließung zum Untergeschoss in dem die Sanitärbereiche verortet sind, als auch zum Obergeschoss, welches die Veranstaltungsräume abbildet. Ebenfalls über den Flur zu erreichen ist das neue Karnevalskabinett. Diese erhält jedoch zusätzlich eine unabhängige Zugangsmöglichkeit von außen.

 

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Multifunktionaler Veranstaltungsraum

Im Obergeschoss des Altbaus wird der historische Kinosaal ertüchtigt, so dass dieser als multifunktionaler Veranstaltungsraum für Filmvorführungen, Theatervorführungen oder ähnlichem genutzt werden kann. Im Neubau wird zusätzlich ein weiterer, kleiner Kinosaal entstehen, welcher dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Der Marktplatz von Monheim umspannt mit seinen Bauwerken eine bemerkenswerte Bandbreite von Bauwerken aus bedeutenden kunsthistorischen Epochen der letzten Jahrunderte. Die zeitliche Spannweite reicht dabei vom Mittelalter bis in die Neuzeit hinein.  Architekt Bernhard Mensen erklärt: „Der Spielmann ist ein Gebäude aus dem Barock und wurde um 1850 durch einen Anbau erweitert.“

 

Unterschiedliche Zeitschichten

Dieses Ensemble hat ganz unterschiedliche Zeitschichten:

• Die frühe Siedlungsgeschichte Monheims in den Kellergeschossen

• Der Spielmann als Gebäude (mutmaßlich) aus dem Barock

• Der klassizistische / historistische Anbau Turmstraße 21 als Erweiterung (ca. 1850)

• Der Umbau und die Erweiterung von 1934

 

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Großer Sanierungsstau

In einem ersten Schritt wurden alle Einbauten aus der jüngeren Zeit entfernt und gleichzeitig wurde das gesamte Gebäude und die Konstruktion eingehend untersucht. Fazit: Das Gebäude hat einen großen Sanierungsstau und weist erhebliche bauliche Mängel hinsichtlich Brandschutz, Statik, Baukonstruktion, Haustechnik und Bauphysik auf. Baustart voraussichtlich: Oktober 2025. „Die Untersuchungen durch Architekten, Statiker, Bauphysiker und Brandschützer ergaben, dass eine Sanierung des gesamten Eingriffes aus der Zeit von 1920 extrem aufwendig und unverhältnismäßig wäre.  Alle Einbauten der 1920er Jahre wurden von allen beteiligten Experten als abgängig bezeichnet“, so der Architekt.

 

Wunsch nach mehr Transparenz

Jörg Schwenzfeier-Brohm (Bündnis90/Die Grünen) findet den Entwurf „ästhetisch ansprechend“ und „städtebaulich attraktiv“. Er sei ein Beispiel dafür, dass „wenn der politische Wille da ist und man die finanziellen Ressourcen zur Verfügung stellt, es durchaus möglich ist, historische Gebäude nicht nur zu erhalten, sondern auch zu ertüchtigen und eventuell sogar zu rehistorisieren.“ Michael Nagy (CDU) kritisch, sich auf Ausführungen der Peto beziehend: „Das ist schön, dass wir für 10 Millionen Euro Ihr Wahlprogramm erfüllen. Wir hätten uns gewünscht, dass man transparenter arbeitet, vielleicht hätte man da auch noch ganz andere Ideen gehabt. Wir glauben, dass das ein Überangebot ist, gerade bei der Haushaltslage, auch wenn es ein Arthousekino ist. Für 40 Personen. Wir lehne das ab.“

Bericht: Marjana Kriznik

 Fotos: Rats-TV