Im Kreis Mettmann entfällt die Priorisierung für Pflege- und Gesundheitspersonal
Das NRW-Gesundheitsministerium schätzt, dass noch etwa 50.000 bis 100.000 Menschen im Lande, die in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen tätig sind, noch nicht über einen vollständigen Impfschutz gegen Covid 19 verfügen. Das sollten sie aber spätestens bis zum 15. März, wenn die ➤ einrichtungsbezogene Impfpflicht greift.
Noch immer gibt es aber Beschäftigte, die keinen mRNA-Impfstoff in ihren Körper piksen lassen wollen. Viele von ihnen sagen angeblich, sie warten auf ein „anderes“ Vakzin. Und der ist seit dem vergangenen Wochenende auch verfügbar: Novavax heißt der alternative Proteinimpfstoff. Doch damit wird offenbar die Impflücke immer noch nicht geschlossen.
Kreis Mettmann: „Impfstart war enttäuschend“
Daniela Hitzemann, Pressesprecherin beim Kreis Mettmann, erklärt auf Anfrage von anzeiger24.de: „Der ➤ Start war enttäuschend. Wir haben am Sonntag und Montag gerade einmal 87 Dosen verimpft. Das Anmeldeportal wurde nur zu 17% ausgebucht.“ Und viele der Menschen, die gekommen sind, seien noch nicht einmal Bedienstete aus dem Gesundheitsbereich gewesen. 75% der Dosen waren für sie priorisiert worden.
Die Konsequenz: „Wir werden jetzt Novavax für alle nach Belieben verimpfen“, so Hitzemann. Und das nicht mehr zu festen Terminen in der Impfstation Timocom-Platz in Erkrath, wie es ursprünglich geplant war, sondern zusätzlich bei ➤ allen mobilen Terminen im Impfbus.
Warum wird Novavax nicht nachgefragt? Daniela Hitzemann erklärt: „Viele lehnen den Impfstoff ab, weil sie befürchten, dass sie später mit einem mRNA-Impfstoff geboostert werden. Wir gehen aber davon aus, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) noch eine Empfehlung für eine Auffrischungsimpfung mit Novavax aussprechen wird.“
KVNO: Lieber in den Arztpraxen impfen?
Dabei sei das Potential vorhanden, erklärte die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) bei einem Pressegespräch am 3. März: „16 bis 20% der nicht geimpften Erwachsenen (18 bis 74 Jahre) haben bei einer COSMO-Studie angegeben, sich nicht mit mRNA-Impfstoffen impfen lassen zu wollen. Gleichzeitig gaben sie an, dass sie sich eher mit Novavax impfen lassen würden. Demnach wären in Nordrhein zwischen 170.000 und 211.000 zusätzliche Erstimpfungen von Erwachsenen zu erwarten. Das würde einem Anstieg der Erstimpfungsquote um 1,75% bis 2,18% in der Gesamtbevölkerung entsprechen.“
Allerdings gäbe es in ganz NRW zunächst lediglich 309.000 Impfdosen mit Novavax, davon wird die Hälfte für Zweitimpfungen zurückgehalten. „Außerdem ist denkbar, dass ein Teil dieser Personen eventuell darauf wartet, in einer Praxis geimpft werden zu können“, sagt KVNO-Chef Dr. med. Frank Bergmann. Der Impfstoff von Novavax müsse daher „so schnell wie möglich den Weg in die Praxen finden“.
Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein KVNO hat dazu für ihr Gebiet ein ➤ Online-Impfregister erstellt.
Es mangele nach wie vor nicht an Impfangeboten. Auch wenn Novavax kein „Gamechanger“ sei, so sei der Impfstoff „zumindest eine weitere gute Option, damit sich mehr Menschen impfen lassen, die bei den mRNA-Impfstoffen noch skeptisch waren“.
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: HakanGERMAN/tumisu / Pixaby
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