Hacker-Angriffe: 46 Milliarden Euro Schaden durch Cyberkriminalität

Infoabend für Unternehmen in Heiligenhaus – Aktueller Fall: IT-Attacke auf RP

Fast 60 Teilnehmer, insbesondere aus lokalen mittelständischen Metallunternehmen sowie Expertinnen und Experten der Hochschule und der Landes- und der Kommunalverwaltung, haben vor wenigen Tagen am Hochschulcampus in Heiligenhaus über das Thema „Schutz vor Cyberkriminalität“ gesprochen.

Denn immer wieder werden Unternehmen Opfer von Hacker-Angriffen. Jüngstes Beispiel: Am Wochenende wurde die Rheinische Post attackiert. Die Zeitung konnte nicht gedruckt werden, und die offizielle Onlineseite wird nur notdürftig betrieben. Es wurden „keine Daten entwendet oder in irgendeiner Form kompromittiert“, erklärt die Verlagsgruppe: „Wir haben rechtzeitig reagiert. An der Lösung der Probleme arbeiten wir rund um die Uhr und kommen voran.“  

 

Wie kann man solche Störungen vorab verhindern?

Darüber haben Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule Bochum, die am Campus Velbert/Heiligenhaus eine Dependance mit den Schwerpunkten Ingenieurwissenschaften und Informatik betreibt, sowie der Wirtschaftsförderung des Kreises Mettmann und des Regionalmanagements Düsseldorf – Kreis Mettmann mit den Gästen gesprochen.

 

Banner-Netto-Sept-Pad-2021

 

Betrüger werden immer raffinierter – Mehr Sensibilität bei Fake-Mails notwendig

Polizeioberkommissarin Inna Claus vom Bereich Prävention vor Cyberkriminalität beim Landeskriminalamt stellte nicht nur neue Kriminalitätsformen vor, sondern machte auch die volkswirtschaftliche Dimension der Schäden deutlich.

Schätzungsweise seien teilweise 88 Prozent der Unternehmen in NRW von verschiedenen Arten der Cyberkriminalität betroffen. Daher werde von jährlichen Schäden in Höhe von 46 Milliarden Euro ausgegangen.

 

Auch die Phishing-Angriffe werden immer professioneller, erklärte die Referentin. Die Zeiten, in denen in E-Mails in hanebüchenem Deutsch vermeintliche „afrikanische Prinzen ihr Erbe loswerden“ wollen, seien vorbei.

Mitarbeitende in Unternehmen würden teilweise viel gezielter angesprochen, oft unter extrem guter Vortäuschung der Identität tatsächlicher Kunden, Lieferanten oder gar des Geschäftsführers des eigenen Unternehmens.

 

Zur Prävention vor Cyberkriminalität seien also nicht nur gute Backups, Anti-Malwareprogramme und Firewalls notwendig, sondern auch die Sensibilisierung der Belegschaft von entscheidender Bedeutung.

 

Landeskriminalamt als „Feuerwehr“

Sollte es doch zu einem Fall von Cyberkriminalität kommen, bietet das Landeskriminalamt für betroffene kleine und mittelständische Unternehmen eine telefonische 24/7-Notfallerreichbarkeit.

Geschulte Beamte unterstützen die Geschädigten konkret bei der akuten Schadensbegrenzung. „Hier handelt die Polizei also zunächst quasi als ‚Feuerwehr‘ und ist noch nicht zuvorderst Ermittler“, so Claus. 

 

Förderprogramm „Digitale Sicherheit“

Matthäus Bialasinski, Mitarbeiter der Mettmanner Kreiswirtschaftsförderung und Leiter des Digitalisierungsnetzwerks DigiKuk in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann stellte das Förderprogramm „MID – Digitale Sicherheit“ vor.

 

Mittelständler können sich wichtige Maßnahmen zur Erhöhung der Cybersicherheit im Unternehmen im Wert von bis zu 15.000 Euro mit einer Quote von meist 80 Prozent fördern lassen. Bialasinski betonte die besonders unkomplizierte Form der Antragstellung mit schnellen Bearbeitungszeiten.

Viele Digitalisierungsdienstleister aus der Region wurden über das DigiKuk-Netzwerk geschult und können ihre Kunden durch das Verfahren der Fördergeldbeantragung begleiten.

 

Bericht: Kreis Mettmann/anzeiger24.de
Foto: B_A/Pixabay

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinHilden, DeinLangenfeld, DeinMonheim oder DeinHaan.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.