Gibt es zu wenig Mülleimer im Stadtgebiet?

Antrag der Grünen auf weitere Gefäße wurde abgelehnt

Seit Beginn der Corona-Pandemie habe das Müllaufkommen im Stadtgebiet zugenommen, so die Grünen. Dem explodierenden Corona-Einwegmüll könnte die Stadt bekommen, wenn sie mehr Mülltonnen im öffentlichen Raum aufstellt. Auch das Reinigungsintervall sollte erhöht werden. „Bedingt durch veränderte Verhaltensweisen in der Corona-Pandemie liegen aktuell sehr viele weggeworfene Masken an den Straßenrändern sowie in den Grünflächen“, so die Grünen. Bürger träfen sich vermehrt in Parks und auf Spielplätzen. Viele hätten sich in der Pandemie für die Anschaffung eines Hundes entschieden.

 

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Auch nach Corona ein  sauberes Stadtbild

Auch in der „Nach-Corona-Zeit“ sei die Wirkung eines sauberen Stadtbildes durch mehr Behälter positiv zu bewerten, so die Grünen. Insbesondere an folgenden Stellen im Stadtgebiet sollte die Zahl der Abfallbehälter, möglichst ausgestattet mit Ascher für Zigarettenkippen, aufgestockt werden: Rheinbogen jeweils an den Bänken /auf dem Deich, Rheinpromenade / Monheimerstaße, Baumberger Chaussee, Bürgerwiesen, Atasehir-Park, Ostseite und Neuer Radschnellweg Baumberg. Die Stadt solle darüber hinaus weitere Kotbeutel-Spender aufstellen und diese mit kompostierbaren Beuteln ausstatten.

 

Antrag der Grünen wurde abgelehnt

Einen entsprechenden Antrag im Ausschuss für Klimaschutz, Stadtplanung und Verkehr lehnte die Stadt ab. Papierkörbe würden im öffentlichen Straßenraum durch die Kommunen dort platziert, wo ein erhöhtes Publikumsaufkommen vorhanden ist, so die Stadt. Das seien vor allem (Bus) – Bahnhöfe, Einkaufsstraßen, Fußgängerzonen, Bushaltestellen,  Fußgängerüberwege, öffentliche Plätze, Schulen, Krankenhäuser, öffentliche Gebäude und Einrichtungen, touristische Brennpunkte und sonstige Hotspots. An von Fußgängern wenig frequentierten Straßen sei eine Ausstattung mit Papierkörben nicht unbedingt erforderlich.

 


 

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Zahl von 720 Papierkörben reiche aus

Im Stadtgebiet gibt es 720 Straßenpapierkörbe, die von den Teams der Städtischen Betriebe in regelmäßigem Turnus geleert werden. „Bei Bedarf erfolgt die Leerung, an Stellen mit erhöhtem Publikumsverkehr auch mehrmals täglich, an Schwerpunktstellen auch an den Wochenenden“, argumentiert die Stadt. Diese Anzahl Straßenpapierkörbe sei auch in Zeiten der Corona-Pandemie für das Stadtgebiet ausreichend. Eine dauerhafte Zunahme der Verschmutzung des Stadtbildes sei nicht festzustellen.

 

Mehr Papierkörbe verbessern die Situation nicht

Zudem bedeuten mehr Papierkörbe nicht unbedingt eine Verbesserung der Sauberkeit, so die Stadt. Insbesondere an abgelegenen Stellen mit wenig sozialer Kontrolle animierten die Papierkörbe zu unerlaubter Müllentsorgung. Dort fänden sich dann Abfälle wie Altreifen oder Schadstoffe, die von den Städtischen Betrieben mit großem Aufwand beseitigt werden müssen. „Beliebte“ Orte für derartige Ablagerungen sind  die Bürgerwiesen oder der Knipprather Wald. Auch der in Monheim verwogene Hausmüll findet sich immer wieder an solchen Stellen. Bürger versuchten so, Abfallgebühren zu sparen. Hinsichtlich Verpackungsmülls in den Straßenpapierkörben seien Geschäfte, die „Waren zum sofortigen Verzehr“ anbieten, verpflichtet Abfallbehälter aufzustellen und Rückstände in einem Umkreis von 100 Metern einzusammeln, so die Stadt. Man werde prüfen, in wie weit die Gewerbetreibende dem nachkommen.

 

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Keine weiteren Kotbeutel-Stationen geplant

Weitere  Hundekot-Stationen (Spender mit Papierkorb) seien momentan nicht geplant. Im Jahr 2020 hat die Stadt 570.000 Hundekotbeutel angeschafft. Bis Mai 2021 kamen weitere 400.000 Stück hinzu. Kompostierbare Alternativen seien in der Vergangenheit bereits geprüft, hätten sich aber als nicht lagerfähig erwiesen und  nach kurzer Zeit nicht mehr zu verwenden gewesen. Durchgeführte Feldversuche mit Papiertüten wurden eingestellt, da die Nutzer die mangelnde Feuchte-Resistenz bemängelten. Momentan laufen Versuche mit Beuteln auf Bambus-Basis. Diese sind kompostierbar, kosten viermal so viel wie Beutel aus Plastik.

 

Bürgerbefragung über Beteiligungsportal

Um den Bedarf weitere Mülleimer zu ermitteln, plant die Stadt aber eine Bürgerbefragung über das Beteiligungsportal. Es sollen jedoch nicht mehr Mülleimer aufgestellt werden, sondern ausgewählte, nicht ausgelastete oder ungenutzte Mülleimer an höher frequentierte Stellen versetzt werden. Hierfür hat die Stadt Aufnahmen aller Standorte, Gefäßtypen, Zustände und den durchschnittlichen Füllungsgrad aufgenommen und wird sie in einer digitalen Karte darstellen. Die Bürger haben dann die Möglichkeit, über neue Standorte abzustimmen. In unserem Beitrag „Rekordbeteiligung im Mängelmelder: 1917 Meldungen im Jahr 2020“ berichteten wir darüber, dass für das Coronajahr 2020 bei der Stadt 418 Meldungen in der Kategorie „weil entsorgter Sperrmüll, Abfall und Sauberkeit auf Gründflächen“ eingingen.

Text: Marjana Kriznik

Foto: Hans Braxmeier

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