Flüchtlingsunterbringung: Grundschuleltern in Sorge

Schulvertreter kritisieren Standort der Container

Ein Tagesordnungspunkt bei der jüngsten Ratssitzung war ein Antrag der CDU-Fraktion, die sich für einen anderen Standort der Container ausspricht, die sich derzeit am Schulzentrum Lottenstraße/Krischerstraße befinden und die der Unterbringung von Geflüchteten dienen sollen. Damit die Schüler nach Jahren des Umbaus und der Entbehrung des geplanten Außenbereiches endlich über ihren kompletten Schulhof verfügen können.

 

Containerumzug nicht möglich

Die Stadt lehnt den Antrag der CDU-Fraktion ab. Begründung: Ein Umzug der Container sei faktisch nicht möglich, weil es keine geeigneten innerstädtischen Flächen gäbe, die sich im Eigentum der Stadt befinden. Der Ab- und Aufbau ist nach Prüfung, mit unverhältnismäßigen Kosten in Höhe von 750.000 Euro verbunden. Die 500 bis 600 Schulkinder der drei Schulen können nach Fertigstellung der Schulhoffläche 4.291 m² nutzen. Die Vorgabe von 5 m² / SuS wird deutlich eingehalten. „Die von den Containern derzeit in Anspruch genommene Fläche ist nie als Schulhoffläche vorgesehen gewesen. In der Freianlagenplanung sind Fahrradstellplätze und ein Schulgarten eingezeichnet“, so die Stadt.

 

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Kritik zu Plänen der Stadt

Im Vorfeld hatten Schulvertreter und Eltern in der Fragezeit für Einwohnerinnen und Einwohner ihre massive Kritik zu den Plänen der Stadt geäußert. Machte sich diese zu Beginn an Sorge um den Schulgarten und einer Fläche für eine Wiese fest, setzte sie sich über die Unterbringung Geflüchteter in nächster Nähe zur Grundschule fort („Traumatisierte Flüchtlinge und 600 Kinder auf dem Schulhof, die Krach machen“). Der Wunsch nach einem Sicherheitskonzept wurde geäußert „Die Sicherheit unserer Kinder ist uns am wichtigsten.“).

 

Eltern mit Ängsten

„Eltern haben Ängste, die aus den Pressemeldungen jüngster Zeit resultieren“, äußerte ein Elternteil. „Sind Menschen, die geflüchtet sind, krimineller als Menschen, die nicht geflüchtet sind? Die Stadt hat die Verantwortung diese Menschen unterzubringen“, betone Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Garantieren Sie uns, dass es keine Vorfälle mit unseren Kindern geben wird?“, so eine Mutter zum Bürgermeister.

 

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Gelingendes Miteinander

„Was spricht dagegen, diese Container woanders hinzusetzen, wenn wir unter Punkt 10 diskutieren, dass wir 500.000 Euro mehr für ein Kunstwerk ausgeben, können wir doch…“, äußerte eine Mutter. „Wir können unter Beweis stellen, dass wir in Monheim Geflüchtete im gelingenden Miteinander integrieren.“ Das geschilderte Problem sei vorurteilsbasiert. „Wie satt müssen wir in Deutschland sein, dass wir eine Debatte über einen Schulgarten führen, wenn wir 80 Menschen im Stadtgebiet unterbringen müssen, die nichts haben ausser ihre Kleidung, in der sie hierhergekommen sind“, so Daniel Zimmermann.

 

Zum Tagesordungspunkt „Container Krischerstraße“:

– Das Übergangswohnheim Danziger Straße sollt erneuert und weitere Wohnungen angemietet werden.

– Das Übergangswohnheim Niederstraße wird durch eine temporäre Containeranlage für Einzelpersonen erweitert

– Die Container an der Krischerstraße werden für weitere 3 Jahre angemietet und für die Unterbringung von 80 Geflüchteten umgebaut

– Am Schulzentrum Lottenstraße wird ein Schulgartenkonzept in Absprache mit  den Schulleitungen geplant. Die Finanzierung erfolgt aus eingesparten Haushaltsmitteln aus dem Bau der Grundschule Pfingesterfeld (15.000 Euro).

Bericht: Marjana Kriznik

Foto: Pixabay