Das Bundesumweltministerium legte 2017 Handlungsempfehlungen vor
Tropische Tage und Nächte mit extremer Hitze werden aufgrund des Klimawandels zunehmen. Unter Extremhitze leiden besonders Ältere, Kranke und Kleinkinder. Die Städte in NRW sind hierauf schlecht vorbereitet.
Bundesumweltministerium: Handlungsempfehlungen für Hitze-Aktionspläne
Das Bundesumweltministerium hat in 2017 Handlungsempfehlungen für Hitze-Aktionspläne vorgelegt. Die Stadt Köln bietet einen Hitzeknigge mit Verhaltenstipps fur Senioren. Die Stadt hat ein Netzwerk mit Ansprechpartnern fur Senioren und Multiplikatoren aufgebaut aufgebaut. Die Stadt Düsseldorf arbeitet bereits an einem Hitzeaktionsplan, Die Städte Duisburg und Dortmund wollen bald damit starten. Die Hildener Bürgeraktion (BA) im Stadtrat kritisiert, dass die Hildener Stadtverwaltung „weder einen Aktionsplan für extrem heiße Tage noch sonstige Vorkehrungen“ getroffen habe, um „den Menschen das Schwitzen zu erleichtern“.
Stadt Monheim: Zuständigkeit beim Kreis
Hat die Stadt Monheim am Rhein einen Hitze-Aktionsplan umgesetzt? Stadsprecher Thomas Spekowius erklärt: „Die Handlungsempfehlungen des Bundes richten sich an die lokalen Gesundheitsämter. Diese Kompetenz liegt in NRW bei den Kreisen.“ Auch die meisten Themenbereiche, die in der Empfehlung genannt werden, lägen in der Zuständigkeit des Kreises, so der Stadtsprecher: Heimaufsicht für Pflegeheime, Not- und Rettungsdienst, Behindertenhilfe, Katastrophenschutz etc.
Kreis: Kein Hitze-aktionsplan anvisiert
Das sieht man beim Kreis anders. „Die Kommunen haben sehr wohl was damit zu tun“, sagt Kreissprecherin Daniela Hitzemann auf Nachfrage der Redaktion. Hitzemann: „Das Thema betrifft etwa die Bereiche Bauleitplanung und Kälteräume für Bürger.“ Auf Kreisebene gäbe es keinen Hitze-Aktionsplan, es sei auch keiner anvisiert. Die meisten NRW-Kommunen hätten noch keinen Hitze-Aktionsplan, so Hitzemann. „Der Kreis hat das Thema aber im Blick. Jeder begleitet es mit seiner eigenen Fachlichkeit“, erklärt die Kreissprecherin. Die Heimaufsicht bzw. Betreiber von Pflegeheimen hätten das Thema Hitze auf dem Schirm ebenso wie die Mitarbeiter des Bau- und Planungsamtes. Hier zu erwähnen Gründächer und Frischluftschneisen.
Stadt stellt Trinkbrunnen zur Verfügung
„Losgelöst von irgendwelchen Handlungsempfehlungen des Bundes haben wir als Stadt aber zum Beispiel schon vor zwei Jahren unseren ersten Stadtbrunnen als kostenlosen Trinkbrunnen zur Erfrischungen für Zwei- und Vierbeiner eingeweiht“, führt Monheims Pressesprecher Thomas Spekowius aus. „Darüber wird in anderen Kommunen ja gerade überhaupt erstmal mit dem Nachdenken begonnen“, so Spekowius. Als erste Station ging am 29. Juni 2020 der Stadtbrunnen am Landschaftspark Rheinbogen in Betrieb. Mittlerweile gäbe es sechs weitere Standorte: am Aalfischerei-Museum, dem Radschnellweg am Holzweg, der Holzweg-Passage, dem Ulla-Hahn-Haus, am Kulturzentrum Berliner Ring und im Ataşehir-Park. 2021 sind 62 Kubikmeter Wasser durch die Brunnen geflossen.
Umsetzung eines eigenen Klimaschutzkonzepts
Weitere Standorte sind auf den beiden Bürgerwiesen, am Nord-Süd-Grünzug im Berliner Viertel, am Heinrich-Zille-Platz, am Busbahnhof, an der Rheinpromenade, am Radschnellweg an der Baumberger Chaussee, an der Grazer Straße und im Sophie-Scholl-Quartier geplant. Spekowius weiter: „Und noch viel weitreichender: Die Stadt Monheim am Rhein arbeitet an der Umsetzung eines eigenen Klimaschutzkonzepts, und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Es ist also nicht so, dass wir hier als Stadt nicht auch eigene Antworten auf den Klimawandel suchen.“
Text und Foto: Marjana Kriznik
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