Am Wochenende konnten sich die Menschen das Schiff schon einmal anschauen – Zunächst aber läuft ein Testbetrieb
So sieht sie also aus, die „neue“ Rheinfähre, die bald zwischen Hitdorf und Köln-Langel verkehren soll. Seit Freitag, 12. Juli 2024, steht sie am Leverkusener Fähranleger bereit. Viele Menschen nutzten das sonnige Wochenende, um sich dem Kahn einmal näher anzuschauen.
Mehr als „gucken“ war auch nicht möglich, denn die St. Michael muss jetzt erst einmal ein paar Probefahrten absolvieren. Sie soll ja nicht nur Fußgänger, Radfahrer und PKW, sondern auch Traktoren über den Fluss sicher transportieren können.
Und was auch zu bedenken ist: die Fähre ist genau 70 Jahre alt (Baujahr 1954) und damit betagter als der Vorläufer, die Fritz Middelanis (1962), die im vergangenen Dezember während einer Überfahrt den „Geist aufgegeben“ hat und abgeschleppt werden musste.
Wie langfristig ist die Fähre gesichert?
Ein Gutachten habe ergeben, dass eine Reparatur „unverhältnismäßig teuer“ geworden wäre, teilt die Stadt Leverkusen mit. Es folgte eine monatelange Diskussion über die Ersatzbeschaffung. „Die Mitglieder der außerordentlichen Gesellschafterversammlung der Rheinfähre Köln-Langel / Hitdorf GmbH (HGK) hatten sich am 20. Juni 2024 einvernehmlich auf eine schnellstmögliche Wiederaufnahme der Fährverbindung verständigt“, berichtet die Stadtverwaltung. „Am 1. Juli 2024 beschloss der Stadtrat in Leverkusen dann mehrheitlich den Kauf der Fähre St. Michael.“
Nun diskutiert natürlich die Bevölkerung, ob das wirklich so eine gute Idee ist und wie lange das Schiff noch betriebsbereit sein kann und warum es nicht möglich ist, ein „jüngeres“ Modell aufzutreiben.
Außerdem stellt sich die Frage nach der langfristigen Perspektive. Denn die HGK will den Betrieb nur noch bis Ende 2025 mittragen (inklusive anteilige Übernahme der Verluste). Ab 2026 will sie ihre 50%igen Gesellschaftsanteile zu einem „symbolischen Preis“ an die Stadt Leverkusen übertragen. Bis dahin muss also eine neue Gesellschafterstruktur oder Gesellschaftsform gefunden werden, zum Beispiel eine Genossenschaft.
Doch das ist Zukunftsmusik: Jetzt freuen sich die bisherigen Pendlerinnen und Pendler aus Leverkusen, Köln, Monheim und Umgebung erst einmal auf den Neustart.
So schildert beispielsweise Joshua Kraski, Vorsitzender der CDU Hitdorf, seinen Eindruck von der Anlieferung der St. Michael am Freitag: „Der Moment, in dem wir die Fähre betreten durften, hat uns allen ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.“
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de
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