Bayer ‘04 Trainingscampus: Planung vorgestellt

Projektentwickler führt in Monheimer Ratssitzung aus

Nord-westlich des Autobahnkreuzes Monheim soll auf den Grundstücksflächen am Laacher Hof ein neues Trainingszentrum des Bundesligavereins Bayer 04 Leverkusen entstehen. Gegen dieses Vorhaben haben die Oppositionsparteien der Stadt Monheim am Rhein eine Resolution vorgelegt nachdem bereits die Stadt Langefeld dagegen protestiert und der Langenfelder Stadtrat einstimmig eine Resolution gegen den Bau vorgelegt hatte.

 

Bundesligist in Flächennot

In der jüngsten Ratssitzung der Stadt Monheim am Rhein stand das Vorhaben um den Trainingscampus im Fokus. Gut drei Stunden nahm der Tagesordnungspunkt bis fast um Mitternacht Raum ein. Nicht nur die vorgebrachte Resolution der Opposition und der Beschluss zu einer Änderung des Flächennutzungsplans waren Thema. Als Projektentwickler verantwortlich fur den Campus, stellte Ulrich Wölfer, Geschäftsführer TecArena – Plus GmbH – Bayer ’04 Leverkusen, das Mammut-Projekt vor und erläuterte die umfassenden Hintergründe . Der Bauingenier (Studium Wasserbau- und Wasserwirtschaft) führte detailiert zu Veranlassung und Dringlichkeit, Standortsuche, Historie der Flächensuche, Flächenausschluss, Terminsituation, Konzept sowie Vermeidung potentieller Schadstoffeinträge, aus. Aber auch zur  Flächennot nach siebenjähriger Standortsuche.

 

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Prüfung von 70 Standorten

In Zusammenhang mit der Standortsuche seien 70 potenzielle Standorte geprüft worden: In Köln, Langenfeld, Leverkusen, Monheim, Leichlingen und Burscheid in enger Abstimmung mit den Bezirksregierungen in Köln und Düsseldorf.

Ulrich Wölfer: “Die Kommunen Köln, Langenfeld und Leverkusen sahen sich außerstande, eine Bauleitplanung auf ihrem Stadtgebiet durchzuführen. Wesentlicher Grund hierfür ist unter anderem die ausgeprägte Flächenknappheit in den jeweiligen Kommunen.” Bei Leverkusens Stadtspitze sei der Verdruss am größten gewesen, dem mittlerweile deutschen Meister keine Fläche zur Verfügung stellen zu können.

 

Nur Laacher Hof blieb übrig

Schließlich blieb nur der Laacher Hof übrig. “Er erfüllt alle Kriterien, ausser der dass er den aktuellen Regularien des Landesentwicklungsplanes nicht folgt”, so Wölfer. Dieser besagt, dass solche Anlagen im direkten Anschluss an einen Siedlungsbereich oder einen Gewerbebereich angesidelt werden. Aufgrund der dringlichen Terminsituation habe die Landesentwicklungsplanung in Aussicht gestellt, dass sie über die Genehmigungsfähigkeit am Laacher Hof, im Sinne einer Änderung des Landesentwicklungsplanes oder über die Zielabweichung nachdenken wird. “Unter Vorbehalt, dass das Thema Grundwasser einvernehmlich mit dem Verbandswasserwerk Langenfeld-Monheim und den beteiligten Behörden geklärt werden soll”, so Wölter.

 

Stärkung der Wirtschaft

Was hat die Stadt Monheim davon, wollte Markus Gronauer (CDU) wissen. Jens Mallwitz (Grüne) gab zu bedenken, dass eine der letzten großen Freiflächen in Monheim verloren ginge. “Bayer ist der größte Arbeitgeber in Monheim und beim Bau des Campus werden wird auf regionale Handwerksbetriebe zugreifen”, so Wölter. “In der Ballung ist das noch nie gebaut worden. Sie werden bundesweit, wenn nicht europaweit als der Standort genannt, der Innovation im Bereich des Sportplatzbaus nach vorne bringt, werden viele Besuchergruppen haben.”

 

NRW: Etablierung als Sportland

Darüber hinaus wird NRW als Sportland weiter etabliert. “Das Campusthema ist etwas, was wir für die Region brauchen”, bekräftigte Wölter. Es wird die heimische Wirtschaft stärken, der Verein bilde Trainer aus, “wir stärken den Identifikationsträger Bayer ’04 als herausragende europäische Fußballmannschaft.”

Wölter bedauerte, er hätte sich so eine Veranstaltung wie im Monheimer Stadtrat im Stadtrat von Langenfeld gewünscht. “Aber wir sind nicht eingeladen worden.” Monheim sei eine Stadt, die nicht verhindert. “Das ganze Bundesland hat das Problem einen der Topfußballvereine mit einer Fläche versorgen zu müssen”, so Wölter.

 

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Zimmermann: „Langenfeld begeht schwere Vertragsverstöße“

In dieser Angelegenheit sei aber auch eine Pattsituation zwischen den Wünschen der Stadt Langenfeld und der Stadt Monheim entstanden, wie Bürgermeister Daniel Zimmermann bemerkte. “Das ist ein ernstes Problem: Die Stadt Langenfeld begeht schwere Vertragsverstöße gegen das System der Partnerschaftlichen Zusammenarbeit und des Interessenausgleichs zwischen den Städten.” Wenn die Stadt Langenfeld nicht zurückrudere und zulasse, dass sich das Verbandswasswerwerk objektiv verhält, dann würde der Fortbestand des Verbandswasserwerks in Frage gestellt.

 

Grundwasseraspekte im Zushg. mit dem Campusbau: 

– Wasserbilanz positiv, im Extremfall zumindest neutral.

– Grundwasserneubildungsrate erhöht.

– Düngemitteleintrag deutlich reduziert.

– Deckschichtorientierte Bauweise der Plätze und Gebäude.

– Bodenmanagement verhindert Verunreinigung des Sickerwassers

– Nachhaltige Reduktion von Mikro- und Nanoplastik-Eintrag

 

Eckdaten Nachhaltigkeit:

– Entwicklung eines nachhaltigen Wasserwirtschaftssystems für das Areal

– nachhaltiges Rasenmanagement durch Nährstoff- und Grundwassermonitoring

– regenerative und autarke Energieversorgung

– massive Erhöhung der Versickerung, weil die ausschließlich landwirtschaftliche Fläche biodiversifiziert und nachhaltig betrieben wird

 

Termineckdaten:

 – Verhandlung Autobahn GmbH: in 2024 erfolgt

– Einrichtung eines Wasserbehandlungsmanagements: ab 2024

 – Bezug des neuen Campus: zw. 2027- 2029

– Parkflächen Bayarena: 2029/30

– Beginn Ausbau BAB : Beginn 2030

 

Bericht: Marjana Kriznik

Foto: anzeiger24.de

 


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