Ballon-Kunstwerk im Ratssal übergeben

Verspiegelte „Mirror Balloons“ versinnbildlichen Pluralität

Eine Installation aus 6 verspiegelten Luftballons, „Mirror Ballons“, wird fortan im Ratssaal als künstlerische Metapher den demokratischen Prozess visualisieren. Erschaffer des Kunstwerks „Wishes for Monheim“ ist der Künstler Jeppe Hein, der 2022 das Kunstwerk „Social Playground Monheim“ 2022 für die Neue Mitte kreiert hat. Monheims CDU hatte sich im Vorfeld gegen die die Installation des Kunstwerkes und für eine möglichst neutrale Gestaltung des Saals ausgesprochen.

 

Unter der Decke des Monheimer Ratssaals

Mit viel warmen Applaus wurde der dänische Künstler Jeppe Hein am Montagabend im Monheimer Ratssaal bei der Übergabe seines Kunstwerks „Wishes for Monheim“ an die Stadt und die Öffentlichkeit bedacht. Ab sofort schweben sechs seiner verspiegelten „Mirror Balloons“ unter der Decke des Monheimer Ratssaals – so wie im Kurhaus Baden Baden, in einer vielfotografierten Kopenhagener Metrostation und am New Yorker Flughafen La Guardia. 

 

„Social Playground Monheim“

Bei der feierlichen Einweihung nutzte Bürgermeister Daniel Zimmermann gleich zu Beginn die Gelegenheit, um sich noch einmal persönlich für den ebenfalls von Jeppe Hein gestalteten „Social Playground Monheim“ zu bedanken. Die Einweihung wurde im September 2022 gefeiert. „Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir beide im Anschluss daran mit pitschnassen Hosen und schmatzenden Schuhen ins Rathaus rüber gelaufen sind, weil ich dir gerne den Ratssaal zeigen und dich fragen wollte, ob du nicht auch für diesen Raum eine Arbeit gestalten kannst“, erinnerte sich Daniel Zimmermann am Montagabend. Jeppe Hein konnte.

 

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Pluralität und Farbfreude

Die von ihm für Monheim am Rhein gestalteten „Mirror Balloons“ sind inspiriert von den Farben des Stadtwappens. Ein ortsbezogenes Kunstwerk, das für genau diesen besonderen Raum geschaffen wurde. Ein Raum, in dem wichtige Entscheidungen für die Stadt getroffen werden – egal ob dort Bürgerbeteiligungen stattfinden, der Rat und seine Ausschüsse tagen, oder die Mitglieder des Jugendparlaments und des Integrationsrats hier zusammenkommen. Zimmermann: „Alle, die sich hier treffen, tun das, weil sie Ideen für die Stadt mitbringen und hier weiterentwickeln wollen – das trifft auf die Bürgerinnen und Bürger genauso zu, wie auf die Politikerinnen und Politiker. Hier geht es um Träume, Visionen und Wünsche für unsere Stadt.“ Und genau das nehme der Titel des Werks „Wishes für Monheim“ auf wundervolle Weise auf, so die Stadt.

 

Manchmal gäbe es Streit

Manchmal, so Monheims Stadtoberhaupt, gäbe es aber natürlich auch Streit. „Dann geht es in diesem Saal richtig zur Sache. So ist das in der Demokratie. Denn manchmal treffen hier eben auch sehr unterschiedliche Ideen, Ziele und Wünsche aufeinander. Das nennt man dann Pluralität. In einer vielfältigen Stadtgesellschaft haben die Menschen auch schon mal unterschiedliche Meinungen dazu, wie es mit der Stadt weitergehen soll.“ Das Tolle an der Demokratie sei aber, dass es Regeln und Verfahren gebe, wie man sich dann am Ende dennoch einigen und gemeinsam Entscheidungen treffen kann. Es mache den Wert von Demokratie aus, dass diese Meinungen und pluralen Ideen unter dem Dach des Ratssaals immer wieder in Lösungen verwandelt würden.

 

Demokratie gute Sache

„Und ich hoffe“, so Zimmermann, „dass die Menschen, die hier auch künftig Diskussionen führen und Entscheidungen treffen werden, dabei künftig immer wieder mal nach oben schauen und sich erinnern werden, mit welchen Zielen, Ideen und Vorstellungen sie sich ursprünglich mal auf den Weg gemacht haben, um sich zum Beispiel ehrenamtlich in der Politik zu engagieren oder zu einer Bürgerbeteiligung ins Rathaus zu kommen. Vielleicht wächst bei dem Blick nach oben und in dem Spiegelbild, das man dann von sich selbst und den anderen Menschen im Saal mit Blick auf die Ballons entdeckt, dann nochmal die Erinnerung an die eigenen Ziele und auch die Überzeugung, dass das mit der Demokratie bei uns schon eine wirklich richtig gute Sache ist.“

 

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Verschiedenen Farben der Ballons

Und Pluralität spiegeln letztlich auch die verschiedenen Farben der Ballons wieder. Einmal mehr unterstrich Monheims Bürgermeister, dass der öffentliche Raum für ihn viel mehr als einfach nur die Summe aus Straßen, Wegen und Plätzen sei: „Auch das Rathaus und der Ratssaal sind Räume, in denen die Öffentlichkeit zusammenkommt – um wichtige Entscheidungen zu treffen oder auch mal gemeinsam zu feiern. Es gibt gute Gründe, solche Räume auch mit Kunst zu gestalten.“

 

Kunst stiftet Identität und gestaltet Orte

Oft mache erst Kunst Unorte zu Orten hatte Tony Cragg bei der Einweihung seiner „Points of View“ mit Blick auf den Wert gestalterischer Arbeiten für den öffentlichen Raum betont. Und daran anknüpfend unterstrich Zimmermann: „Kunst schafft Identität. Auch die ovalen Brunnen auch dem Eierplatz sind ganz spezifisch Monheim am Rhein. Solche Flächen haben eben nicht nur eine Funktion, sondern sie sind es wert, gestaltet zu werden – gerade auch in der Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern. Es zeigt, dass uns diese öffentlichen Orte wichtig sind. Kunst ist ein Grundbedürfnis. Toll, dass es Künstler wie Jeppe Hein gibt, die uns dabei helfen, diese Ort zu gestalten und sie damit erst wirklich zu unseren Orten zu machen, mit denen wir uns gerne identifizieren.“

Quelle und Foto: Stadt Monheim am Rhein