Grundsteuer C: Hohe Abgaben, wenig neuer Wohnraum

Grundsteuer C: Hohe Abgaben, wenig neuer Wohnraum

 

Monheim setzt seit kurzem auf die Grundsteuer C für unbebaute, baureife Grundstücke. Damit soll das Zurückhalten von Flächen unattraktiver werden, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Die Abgabe liegt mit einem Hebesatz von 10.000 Prozent auf Rekordniveau und betrifft aktuell mehr als 40 Grundstücke im Stadtgebiet.
Doch statt Investitionen anzuschieben, führt die Regelung zunehmend zu Konflikten. Eigentümer sehen sich mit fünf- bis sechsstelligen Steuerforderungen konfrontiert, unabhängig davon, ob sie überhaupt in der Lage sind, ihr Land zu bebauen.

Kritik aus allen Richtungen

Die Maßnahme trifft nicht nur institutionelle Eigentümer, sondern auch Privatleute, die seit Jahrzehnten über ein Stück Land verfügen. Gerade ältere Menschen ohne große finanzielle Mittel können die hohen Abgaben kaum stemmen. Für manche bedeutet das, ihr Grundstück verkaufen zu müssen.
Kritiker befürchten, dass damit keine neuen Wohnungen entstehen, sondern lediglich ein Eigentümerwechsel. Käufer könnten selbst spekulative Interessen verfolgen, sodass die Bauziele ins Leere laufen.

Bauhürden bremsen zusätzlich

Selbst wenn Flächen auf den Markt kommen, ist fraglich, ob sie tatsächlich bebaut werden. Hohe Baukosten, steigende Zinsen und strenge Auflagen erschweren derzeit die Realisierung neuer Projekte. Wohnungsunternehmen verweisen darauf, dass Neubauten unter diesen Bedingungen oft nicht wirtschaftlich sind – vor allem im Segment bezahlbarer Wohnungen.

L-5-Seyffarth

 

Politische Zukunft offen

In Monheim wird inzwischen offen diskutiert, ob die Steuer in dieser Höhe Bestand haben kann. Gegner wollen den Hebesatz deutlich absenken und an die reguläre Grundsteuer B angleichen. Langfristig bietet die Steuer ohnehin nur begrenzte Einnahmen, da mit jedem bebauten oder verkauften Grundstück die Bemessungsgrundlage schwindet.

Die Grundsteuer C sollte Bauland aktivieren, sorgt aber in Monheim eher für Verdruss. Statt mehr Wohnungen entstehen soziale Härten, ohne dass die Bauhürden sinken. Der politische Druck wächst und die Frage, ob die Steuer das richtige Mittel ist, bleibt offen.

 

Bericht: LT

Fotos/Video: anzeiger24.de/

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