Haus Bürgel wird UNESCO-Weltkulturerbe

Bau- und Bodendenkmal ist Teil des Niedergermanischen Limes

Das UNESCO-Welterbekomitee hat den Niedergermanischen Limes mit seinen Fundplätzen in Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Rheinland-Pfalz in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen. Damit beheimatet Nordrhein-Westfalen insgesamt sechs Welterbestätten.

 

Auf Grundmauern des ehemaligen Römerkastells erbaut

Das Bau- und Bodendenkmal Haus Bürgel in Monheim bildet hierbei ein bedeutsames historisches Relikt. Auf den Grundmauern des ehemaligen Römerkastells steht heutzutage inmitten des Naturschutzgebietes Urdenbacher Kämpe eine Hofanlage, die das Römische Museum, die Biologische Station und eine Kaltblutpferdezucht beheimatet. Eine Besonderheit von Haus Bürgel ist seine Lage auf der rechten Rheinseite. Die ursprünglich linksrheinisch erbaute Anlage hat bei einem Hochwasser im 14. Jahrhundert die Seite gewechselt, als sich der Rhein ein neues Flussbett suchte.

 

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Niedergermanischer Limes: Wichtige Grenze im römischen Reich

Der Niedergermanische Limes war eine der wichtigsten Grenzen des Römischen Reiches. 400 Kilometer lang reichte er von Remagen bis Katwijk an der Nordsee und bestand mehr als 450 Jahre. Seine einzigartigen archäologischen Denkmäler veranschaulichen in besonderer Weise die Entwicklung einer Grenze des Römischen Reiches sowie das Leben und den kulturellen Austausch in ihrem Umfeld.Die Fundplätze des Niedergermanischen Limes in Nordrhein-Westfalen liegen in den Kommunen Alfter, Alpen, Bad Münstereifel, Bedburg-Hau, Bonn, Bornheim, Dormagen, Duisburg, Moers, Monheim am Rhein, Neuss, Kalkar, Kleve, Köln, Krefeld, Swisttal, Uedem, Wesel und Xanten. Die Bandbreite der Fundplätze reicht von kleinen Wachttürmen bis zu riesigen Legionslagern, von Marschlagern im Wald bis zum Statthalterpalast. Gemeinsam mit den zugehörigen Zivilsiedlungen, einer Kalkbrennerei und Teilen der Limesstraße bieten sie das wohl vollständigste Bild einer römischen Grenzregion. 

 

Dauerausstellung: Archäologische Fundstücke der Antike

An den Fundorten entlang des „nassen Limes“ sind nicht alle archäologischen Überreste erkennbar, oft aber durch modernste Methoden sichtbar gemacht. Haus Bürgel zeigt in seiner Dauerausstellung archäologische Fundstücke der Antike, die nicht nur Aufschluss über die Geschichte dieses besonderen Ortes geben, sondern auch die Besatzungspolitik, den Alltag und das Militärwesen in der römischen Provinz wieder lebendig werden lassen. Besonders eindrucksvoll sind die bis zu vier Meter hoch erhaltenen antiken Mauerreste, die gut sichtbar in der Ausstellung und auf dem archäologischen Außenpfad erlebbar sind. Ein gemeinsames Vermittlungskonzept soll die Fundplätze des Niedergermanischen Limes in naher Zukunft für alle Interessierten erschließen. Mit seiner Anerkennung als Welterbe ist der Niedergermanische Limes zugleich Teil der bereits bestehenden seriellen und länderübergreifenden UNESCO-Welterbestätte „Frontiers of the Roman Empire – Grenzen des Römischen Reiches“.

 

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Hintergrund:

  • Gemeinsam mit den Niederlanden und dem Land Rheinland-Pfalz hat das Land Nordrhein-Westfalen unter fachlicher Federführung des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland den Antrag auf Aufnahme des Niedergermanischen Limes in die Liste des UNESCO-Welterbes erarbeitet.
  • Die Entscheidung über die Anerkennung als Welterbe hat das UNESCO-Welterbekomitee in seiner 44. Sitzung im Juli 2021 getroffen. Die Sitzung endet am 31. Juli 2021 und findet aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich digital statt.
  • Die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste dokumentiert weltweit den außergewöhnlichen universellen Wert einer Stätte für die gesamte Menschheit.

Quelle: Stadt Monheim am Rhein

Foto: Rolf Schmalzgrüber / Stadtarchiv

 

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